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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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ihres Kittels. »Die Probe, die Sie mir gegeben haben, stammt von jemand mit der Blutgruppe A positiv. Die haben ungefähr dreiunddreißig Prozent der Bevölkerung. Die Person ist außerdem Sekretor.«
    »Was heißt das?«, platzte Alex heraus, auch wenn es ihr im Grunde egal war. Sie wollte vor allem wissen, ob es Melanies Blut war.
    »Sekretoren sind Menschen, die Antigene, Proteine und Enzyme, an denen sich ihre Blutgruppe ablesen lässt, auch in anderen Körperflüssigkeiten ausscheiden«, erläuterte Mia. »Das trifft für die meisten von uns zu. Nur etwa zwanzig Prozent aller Menschen sind Nicht-Sekretoren.«
    Mia schlug eine Seite um, und Alex rutschte ungeduldig auf ihrem Platz.
    »Außerdem«, fuhr Mia fort, »ist die Person männlich.«

    »Männlich?« Alex beugte sich vor. »Ganz sicher?«
    »Ja.«
    Also nicht Melanie . Alex fiel ein Stein vom Herzen. Sie warf Nathan einen Blick zu. »Könnte es Coghans Blut sein? Vielleicht gab es einen Kampf?«
    »Wer ist Coghan?« Mia richtete die Frage an Nathan.
    »Der Ehemann der Vermissten.«
    »Craig Coghan«, fügte Alex hinzu. »Könnte es sein Blut sein?«
    »Nur wenn er tot ist«, sagte Mia.
    Alex und Nathan glotzten sie an.
    »Ihre Blutprobe stimmt mit einem Blutprofil überein, das erst kürzlich im Verzeichnis vermisster Personen eingetragen wurde. Eine nicht identifizierte Leiche.«
    »Was heißt kürzlich?«, wollte Nathan wissen.
    »Gestern Morgen.«
    »Ist das sicher?«, fragte Alex.
    »Hundert Prozent. Ich habe beide Profile selbst überprüft.«
    »Sie haben beide überprüft.« Nathan runzelte die Stirn. »Wer hat die andere Probe abgegeben?«
    »Das kann ich leider nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Auch das kann ich nicht sagen.«
    Nathan sah erst Alex, dann Mia an. »Kommt die andere Probe vielleicht aus Austin? Stammt sie von einer Wasserleiche aus einem See?«
    »Ich bin leider nicht berechtigt, Auskunft zu erteilen.«
    Nathan starrte sie finster an. »Ist das nicht eigentlich die Aufgabe dieser Einrichtung? Eine bessere Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Ermittlungsbehörden zu fördern? Jeder hilft jedem?«
    Sie lächelte schief. »Ich verstehe, dass Sie wütend sind. Aber das ist ein außergewöhnlicher Fall. Sie müssen auch mich verstehen.«
    Mit finsterer Miene lehnte sich Nathan zurück. Er glaubte, dass das DNA-Profil zu dem Mordopfer gehörte, das er für Melanies Liebhaber hielt. Und angeblich war das sein Fall. Dennoch wusste er nicht, wer dem Delphi Center eine Blutprobe zur Untersuchung geschickt hatte.
    »Da ist noch mehr«, sagte Mia. »Ich habe etwas Schweiß an dem Ohrstöpsel festgestellt. Der stammt von derselben Person wie das Blut.«
    »Also stammt das Blut von demjenigen, der die Ohrstöpsel trug.« Alex sah Nathan an. »Das heißt, wahrscheinlich vom Opfer, nicht vom Angreifer, oder? Wer hat schon Kopfhörer auf, wenn er jemand überfällt?«
    Nathan schwieg.
    »Außerdem haben wir einen Fingerabdruck auf dem Ohrstöpsel gefunden«, fuhr Mia fort. »Beziehungsweise einen Teil davon. Wir haben ihn auch durchs AFIS gejagt, um den Fingerabdruck automatisch zu identifizieren, aber ohne Erfolg.«
    »Vielleicht ist es meiner?«, mutmaßte Alex.
    »Nein«, widersprach Mia. »Deine Abdrücke sind schon im System. Außerdem ist ein unvollständiger Fingerabdruck eine ziemlich unsichere Angelegenheit, aber ich wollte trotzdem nachsehen. Das wäre es zum Ohrstöpsel. Du kannst ihn auf dem Weg nach draußen in der Beweisaufnahme abholen.«
    Mia steckte den Spiralblock zurück in die Kitteltasche.
»Eins noch. Ich habe mir erlaubt, deinen Umschlag einem Kollegen zu geben. Wusstest du, dass Spuren einer Substanz darin waren? Spuren eines feinen weißen Pulvers?«
    »Kokain?«, platzte es aus Nathan heraus.
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Mia. »Ich habe einen unserer Chemiker gebeten, es sich anzuschauen, sobald er Zeit hat. Ich halte euch auf dem Laufenden.«
    »Dieses Pulver war in dem Umschlag drin?«, fragte Alex.
    »Ja.«
    Nathan sah Alex an. »Vielleicht war’s Backpulver?«, meinte er bissig.
    Ja, genau.
    Mia sah auf ihre Armbanduhr und erhob sich. »Ich wollte, ich hätte nicht so viel zu tun.« Sie wandte sich an Alex. »Hast du schon über das Angebot nachgedacht?«
    Nathan erhob sich ebenfalls, und Alex spürte seinen Blick auf ihr ruhen, als sie nach einer Antwort suchte. Sie hatte sich gesagt, dass Troys Worte nur – nur so dahergeredet waren.
    Auch sie stand auf. »Troy hat sich dazu nicht so konkret

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