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Wo niemand dich findet

Wo niemand dich findet

Titel: Wo niemand dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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geäußert. Ich wusste nicht, ob das ernst gemeint war.«
    »Es ist ernst gemeint«, antwortete Mia. »Er hat höchsten Respekt vor dir, und die Cybercrime-Leute würden dich gern zu einem Bewerbungsgespräch einladen.« Sie zog eine Karte aus dem Laborkittel. »Da steht meine Handynummer drauf. Ruf mich mal an, und ich erzähle dir mehr.«

    Alex vermied es, Nathan anzusehen, als sie die Karte nahm. »Vielen Dank.«
    »Wir haben tolle Leute hier, Alex. Ich glaube, du würdest gut zu uns passen.«

12
    Die erste Hälfte der Rückfahrt telefonierte Nathan mit Hodges, wovon Alex so gut wie nichts verstand; danach starrte er fast ununterbrochen aus dem Fenster. Seine Augen waren hinter der Sonnenbrille verborgen, und auch aus dem unbedeckten Teil seines Gesichtes wurde Alex nicht schlau.
    Er schloss sie schon wieder aus. Sie wartete lange, doch als sie Austins Stadtgrenze erreicht hatte, war ihre Geduld erschöpft.
    »Und was meinst du?«, fragte sie schließlich.
    Nathan drehte sich zu ihr, die Augen noch immer hinter den dunklen Gläsern versteckt. »Da verdienst du wahrscheinlich ein gutes Stück mehr als jetzt. Ich finde, du solltest den Job annehmen.«
    »Ich rede doch nicht davon! Ich meine den Fall! Was hältst du von Mias Resultaten?«
    Er wandte den Blick ab.
    Sie verstärkte den Griff um das Lenkrad und versuchte, ein wenig von ihrer Frustration loszuwerden. Nach allem, was sie mittlerweile gemeinsam hatten, ließ er sie noch immer nicht an seinen Gedanken teilhaben.
    Vielleicht sollte sie tatsächlich das Angebot des Delphi Centers annehmen. Damit hätte sie Polizisten gegenüber einen besseren Stand.

    »Dein Schatten ist wieder da«, stellte er fest.
    Sie sah kurz zu ihm und bemerkte, dass er den Seitenspiegel im Auge behielt. Alex warf einen Blick in den Rückspiegel.
    »Drei Autos hinter uns«, meinte er. »Zwei Minuten nach dir hat er ebenfalls die Spur gewechselt.«
    Nathan hatte recht. Das kantige schwarze Auto kam ihr bekannt vor. Doch dieses Mal hatte Alex den Verfolger gar nicht bemerkt.
    »Fahr doch in eine Tankstelle«, schlug er vor. »Wir können tanken und einen Fahrerwechsel machen. Wenn er sich danach wieder dranhängt, versuche ich, ihn abzuhängen.«
    »Danke, aber lieber nicht.«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie an. Skeptisch. »Glaubst du, dass du mit ihm fertigwirst?«
    Statt einer Antwort fuhr sie an der nächsten Ausfahrt von der Interstate ab. Die schwarze Limousine blieb ihnen auf den Fersen, hielt jedoch stets einen Abstand von etwa fünf Wagenlängen.
    »Fahr nicht über gelb«, ermahnte er sie, als sie sich der ersten Ampel näherten. »Sonst weiß er, dass er entdeckt wurde.«
    Alex funkelte ihn wütend an. »He, wie fändest du es, wenn ich dir erkläre, wie man Strafzettel wegen Falschparken ausstellt?«
    Nach einigen Kreuzungen erreichten sie ein Wohnviertel. Dieser Teil der Stadt war leicht hügelig, was ihrem Vorhaben entgegenkam. Sie entdeckte eine geeignete Abzweigung und bog in eine Gegend mit vielen Einfamilienhäusern. In der wenig befahrenen Seitenstraße
blickte sie wieder in den Rückspiegel. Nichts zu sehen. Doch das musste nichts heißen. Sie fuhr auf die Kuppe eines kleinen Hügels und hielt Ausschau nach einem Haus, das zum Verkauf stand. Leider vergebens.
    Da tauchte der schwarze Wagen etwa hundert Meter hinter ihr auf.
    Sie steuerte die nächste Kuppe an. Und diesmal hatte sie Glück. Sie fand, was sie gesucht hatte. Ein Schild in einem Vorgarten. Kein Auto in der Auffahrt. Sie trat kurz aufs Gas, glitt in die Auffahrt und stellte den Motor ab.
    »Duck dich«, flüsterte sie und zupfte beim Abtauchen an Nathans Arm.
    Sie waren beide über die Armlehnen gebeugt, die Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ihre Augen glitten über den Mund, der gestern Abend eine regelrechte Schockwelle durch ihren Körper geschickt hatte. Sie wünschte, er würde es wieder tun. Da merkte sie, wie er sie ansah. Er schien ihre Gedanken zu erraten.
    Ein Lastwagen rumpelte vorbei. Dann hörten sie das leisere Zischen eines Personenautos.
    »Glaubst du, dass er das war?«, flüsterte sie.
    »Klang so.«
    Langsam richteten sie sich wieder auf und sahen aus dem Rückfenster. Alex ließ den Motor an und stieß rückwärts aus der Auffahrt. Die Straße war leer. Die nächsten Minuten fuhr sie zügig dahin, hielt an einer Kreuzung aber jedes Mal kurz Ausschau, ob in den Seitenstraßen ein schwarzer Wagen stand.

    »Das war ziemlich gut«, meinte Nathan.
    »Gut

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