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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Knast“, überlegte er laut, „und zum Küchendienst eingeteilt. Das ist das große Geheimnis.“
    „Es gibt kein großes Geheimnis“, erwiderte Brody. Jetzt war sein Blick ernst. „Ich habe Rodeos geritten, das weißt du doch.“
    „Ja, das habe ich mitbekommen“, gab Conner zu, während er überlegte, ein viertes Stück Huhn zu verspeisen. Da er aber fast platzte, entschied er sich dagegen. „Und ich habe deinen Namen ein oder zweimal in der Zeitung entdeckt. Allerdings nicht oft genug, um volle zehn Jahre zu erklären.“
    Brody seufzte. „Du kannst es nicht einfach auf sich beruhen lassen, oder?“
    „Nein“, sagte Conner. „Kann ich nicht.“
    Und dann erzählte Brody ihm von seiner Frau und dem Jungen und dem Unfall, bei dem die beiden ums Leben gekommen waren.

18. KAPITEL
    A m nächsten Tag starrte Tricia in dem kleinen Konferenzzimmer von Lonesome Bend’s einziger Bank ehrfurchtsvoll den Scheck in ihren Händen an. Alle Papiere waren unterzeichnet und bezeugt. Ab sofort war Brody Creed der Inhaber von River’s Bend und dem Bluebird Autokino.
    Auf einmal war sie frei. Auf einmal hatte sie so viele Möglichkeiten.
    Natürlich musste sie noch einige Schulden begleichen, die Joe ihr hinterlassen hatte, und ihre Kreditkarte ausgleichen und irgendwelche Steuern bezahlen. Trotzdem schwamm sie jetzt geradezu in Geld.
    All die vielen Möglichkeiten blitzten in ihren Gedanken auf – keine davon war neu, doch jetzt, wo sie nicht länger von der Hand in den Mund leben musste, wurden sie immer konkreter.
    Sie dachte an Paris und daran, die City of Light nicht einfach nur zu besuchen, sondern eine Weile dort zu leben.
    Sie dachte an Seattle, an diese geschäftige, lebhafte Stadt, wo ständig irgendwas geschah, überall und zu jeder Uhrzeit.
    Sie dachte an die Galerie mit ihrem Namen in eleganten goldenen Buchstaben über der Tür und an ein kleines, aber geschmackvolles Schaufenster voll mit aufregender, lebendiger Kunst.
    Aber am meisten dachte sie an Conner.
    In Tricias persönlichem Universum gab es zwei Welten, wie es schien – eine mit Conner und eine ohne Conner. Sollte sie sich für die Welt entscheiden, die ihr Verstand ihr vorschlug – Freiheit gepaart mit den unausweichlichen Einsamkeitsattacken? Oder sollte sie all ihren Mut zusammennehmen und ihrem Herzen folgen? Das schreckliche Risiko eingehen,jemanden zu lieben und geliebt zu werden?
    Energisch vertrieb sie die nagenden Fragen aus ihrem Kopf. Sie hatte viel zu tun, vor allem musste sie zuerst einmal ihr Geld anlegen. Das würde alles verändern, egal wozu sie sich letzten Endes entschied.
    Brody, piekfein in einem perfekt geschneiderten grauen Anzug und mit schicker Krawatte, sah ein wenig blass und hohläugig aus. Er sah zu, wie sie den Scheck zuerst wieder in seinen Umschlag und dann in ihre Tasche steckte.
    „Bereust du es schon?“, fragte sie lächelnd.
    „Nein.“ Er vergrub die Hände in den Taschen. „Nichts in der Art.“
    Sie sollte sich besser auf den Weg machen und Carolyn beim Umzug in Nattys Haus helfen. Und sich schon mal überlegen, was sie heute Abend bei ihrem Date mit Conner anziehen wollte. Oh, und natürlich, was sie mit dem Rest ihres Lebens anfangen wollte. Das stand ja auch noch auf der Liste.
    Aber da sie Brody mochte, beschloss sie, noch einen Moment zu bleiben.
    „Danke.“ Sie reichte ihm die Hand.
    Er schüttelte sie sehr geschäftsmäßig.
    Mit zusammengekniffenen Augen musterte sie ihn eingehend. „Geht es dir gut?“, fragte sie so leise, dass die Bankangestellten und Carla sie nicht hören konnten.
    Brody lachte heiser. „Conner und ich haben gestern Nacht ziemlich lange über alles geredet“, erzählte er. „Es wird bestimmt noch ein beschwerlicher Weg werden, aber zumindest haben wir angefangen.“
    „Das ist gut“, erwiderte sie und dachte an das Gespräch an ihrem Küchentisch, als Brody ihr Valentino vorbeigebracht hatte. Sie wusste, wie sehr Conner unter der Entfremdung mit seinem Bruder litt, obwohl er mit ihr nie viel darüber gesprochen hatte.
    „Ja, das ist gut“, stimmte Brody ihr zu. „Aber wir haben es uns nicht leicht gemacht, mein Bruder und ich.“ Er hielt einen Moment inne, das Lächeln in seinen Augen erstarb. Auf seinem Gesicht lag ein dunkler Ausdruck, den Tricia nicht deuten konnte.
    „Gib dem Ganzen etwas Zeit“, sagte sie. „Es wird besser werden, solange ihr nur nicht aufgebt.“
    „Wenn du das sagst.“
    „Ziehst du heute schon nach River’s Bend?“, fragte sie

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