Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
eisigen Wind aufgestellt, den Hut tief ins Gesicht gezogen. Der Himmel hing voller tiefer, metallgrauer Wolken. Nach seiner Meinung braute sich ein perfekter Schneesturm zusammen.
Kim und Davis fuhren gerade in ihrem Stadtauto die Auffahrt hinauf, als Conner vor dem Stall abstieg. Leise auf das Pferd einredend, wartete er und begann breit zu grinsen, als sein Onkel aus dem Wagen stieg, den Hut aufsetzte und ihm entgegenkam.
Zwei winzige Hundegesichter spähten aus seinen tiefen Manteltaschen hervor, mit leuchtenden Augen und ganz offensichtlich begeistert über diese Art der Fortbewegung. Und tatsächlich hatten sie kleine rosa Schleifen oben auf den Köpfen.
Der Anblick war so unglaublich, dass Conner lachen musste. Kim, die wie üblich vor Glück geradezu leuchtete, schüttelte belustigt den Kopf.
Davis, vollkommen eins mit sich und seiner Männlichkeit, wäre wahrscheinlich niemals auf den Gedanken gekommen, sich wegen der beiden Taschenhunde zu schämen. Sie schüttelten sich die Hand, so wie sie es immer taten, wenn sie sich eine Weile nicht gesehen hatten. „Wie ich höre, hat Brody Joe McCalls Land gekauft“, sagte Davis.
Conner nickte. Die Kälte nagte an seinen Ohren, trotz des Huts, und er blickte misstrauisch in den Himmel. „Er ist gerade in der Stadt, um den Kauf abzuschließen“, sagte er. Und Tricia würde natürlich auch dort sein. Er freute sich für sie, freute sich für Joe, der all die Jahre durchgehalten hatte, um seinem „kleinen Mädchen“ etwas hinterlassen zu können.
„Gibt es Kaffee?“, fragte Kim, langte in Davis’ Taschen und sammelte die Hunde ein, um sie an ihr Gesicht zu drücken. „Wenn nicht, dann kochen wir welchen, nicht wahr?“, fragte sie die Hundebabys.
Davis verdrehte die Augen, doch die Liebe für seine Frau war beinahe greifbar.
Zärtlich sah er ihr nach, wie sie auf das Haus zusteuerte, das für sie genauso ein Heim war wie ihr eigenes Haus, und ging dann neben Conner und dem Pferd in den Stall.
Als Conner Sattel und Zaumzeug abgenommen hatte, warf Davis etwas Heu in den Trog, während Conner das Pferd striegelte – eine so tief verwurzelte Gewohnheit, dass er kaum jemals darüber nachdachte.
Heute jedoch war er nervös wie ein Fünfjähriger am Weihnachtsabend – schließlich würde er abends Tricia zum Essen ausführen. Darum hielt er sich nicht lange mit dem Pferd auf.
Die anderen Pferde wieherten freundlich, als er und Davis den Stall verließen. Inzwischen fielen dicke Schneeflocken vom Himmel.
Conner zog die Schultern ein und schob den Hut zurecht. In der Küche hatte Kim alle Lichter eingeschaltet und ein Feuer im Ofen gemacht. Der Kaffee war fast fertig. Die kleinen Hunde hockten in der unteren Schublade des Geschirrschranks, von wo aus sie das Geschehen interessiert verfolgten.
„Bist du sicher, dass das wirklich Hunde sind?“ Conner grinste Kim an. „Und nicht vielleicht irgendwelche hübschen Nagetiere?“
Sie schnitt ihm eine Grimasse und lachte. „Das sind Yorkshire Terrier.“
Solange Conner zurückdenken konnte, war sie immer so gewesen – fröhlich, unbeschwert und unkompliziert. Sie nahm die Dinge so, wie sie kamen, und machte das Beste aus allem.
Was für eine Enttäuschung es für sie sein muss, dachte Conner auf einmal, dass er und Brody selbst keine eigenen Familien gegründet hatten, auch wenn sie sich nie dazu äußerte. Sie liebte ihn, Brody und Steven von ganzem Herzen, wie jede Mutter.
Lachend hängte Davis erst seinen Hut und dann den Mantel auf. „Warte, bis du ihre Namen erfährst“, sagte er zu Conner.
Die Hunde sprangen aus der Schublade und kamen angelaufen, um an Davis’ Stiefeln zu schnuppern. Sie warenverdammt süß, keine Frage, doch Conner befürchtete, aus Versehen auf sie zu treten. Damit das nicht passierte, ging er in die Knie und nahm sie auf die Arme. Sofort begannen beide, über sein Gesicht zu lecken, als ob er an diesem Morgen Bratensoße als Aftershave benutzt hätte.
„Einer heißt Smidgeon“, fuhr Davis fort. „Und einer Little Bit.“ Sein Ton war zwar ironisch, doch zugleich lag ein gewisser Stolz darin. Der Ausdruck in seinem Gesicht erinnerte Conner an Steven, als er mit Melissa und Matt und den Babys zur Ranch gekommen war, um sie stolz zu präsentieren.
„Smidgeon und Little Bit“, sinnierte Conner augenzwinkernd. „Ist das nicht irgendwie doppelt gemoppelt?“
„Dein Onkel“, erklärte Kim trocken, „wollte sie Puffy und Fluffy nennen. Dagegen musste ich etwas
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