Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
unternehmen.“
Vorsichtig setzte Conner die Hunde ab. „Puffy und Fluffy?“ , wiederholte er ungläubig.
Davis’ Hals rötete sich ein wenig. „Ich bin nicht sonderlich geübt darin, Hunden Namen zu geben. Der Letzte hatte schon einen Namen, als wir ihn bekamen.“
Conner lachte.
Die Hunde erforschten die Küche, Zentimeter für Zentimeter, dann sprangen sie zurück in die Schublade, kuschelten sich zu einem kleinen Knäuel zusammen und schliefen ein.
Kim schenkte ein. Die drei setzten sie sich an den Tisch, schlürften ihren Kaffee und wärmten sich die kalten Knochen am Ofen. Sie sprachen darüber, was in letzter Zeit passiert war. Kim bestätigte, dass Steven und Melissa Thanksgiving nach Hause kommen würden, natürlich mit ihren Kindern.
Dann kam Brody. Er hatte wieder Conners Truck genommen, weil sein eigener Wagen noch immer unten am Gatter stand, der Motor nach wie vor mausetot. Davis und Kim waren gerade dabei, Smidgeon und Little Bit aus der Schublade zu nehmen. Kim wollte noch einmal in die Stadt fahren, umeinige unverderbliche Lebensmittel zu kaufen, für den Fall, dass der Schneesturm heftiger ausfiel, als erwartet.
„Und? Habe ich dir was Falsches gesagt?“, flachste Brody, während er amüsiert beobachtete, wie Davis die gähnenden Welpen in die Manteltaschen steckte.
Kim küsste ihn lachend auf die Wange, bevor sie einen Schritt zurücktrat und ihn von Kopf bis Fuß musterte. „Das ist aber mal ein schicker Anzug“, bemerkte sie. „Wenn Conner uns nicht schon erzählt hätte, dass du bei der Bank einen Kaufvertrag abgeschlossen hast, würde ich glauben, dass du auf dem Weg zu deiner eigenen Hochzeit bist.“
Brody lachte, doch sein Blick blieb ernst. „Ich kann’s kaum erwarten, ihn auszuziehen“, sagte er und verzog sich auf sein Zimmer.
Als er in Jeans und T-Shirt wieder zurückkam, waren Kim, Davis und die Hunde bereits gegangen. Conner stand an der Spüle, eine frische Tasse Kaffee in der Hand, und starrte aus dem Fenster.
Die Schneeflocken waren jetzt so dick wie Gänsefedern, sie fielen sehr dicht. Er konnte den Stall kaum noch erkennen.
Brody schenkte sich den Rest Kaffee ein und seufzte. „Verdammt“, sagte er. „Ich könnte gut auf einen Schneesturm verzichten.“
„Willkommen im Club“, erwiderte Conner halbherzig lachend. „Wir werden ab jetzt monatelang Futter auf die Ranch schleppen müssen, wenn unsere Tiere am Leben bleiben sollen.“
„Du wirst mich wahrscheinlich umbringen“, sagte Brody aus heiterem Himmel und suchte Conners Blick.
„Vielleicht“, räumte dieser ernst ein. „Aber ich schätze, ich würde vorher gern wissen, weshalb.“
Brody versuchte es mit einem Lächeln, was nicht funktionierte. „Ich habe es nur gut gemeint“, meinte er.
Conner spürte, wie ein kleiner Muskel in seiner Wange zu zucken begann. Er wusste, dass dieses Gespräch irgendetwas mit Tricia zu tun hatte, weil Brody sich gerade mit ihr in der Bank getroffen hatte.
„Was?“, stieß er heiser aus.
Sein Bruder seufzte tief und ging zum Tisch. Er humpelte leicht, als ob er während seiner Rodeokarriere ein paarmal zu oft von wilden Bullen abgeworfen worden war. Was er vermutlich der Fall war.
„Setz dich, Conner“, befahl er barsch.
Beinahe hätte Conner den Stuhl umgeworfen, als er ihn unter dem Tisch hervorzog. Aber er setzte sich.
Brody nahm ihm gegenüber Platz, weit genug entfernt, falls es zu Handgreiflichkeiten kommen sollte. „Wie ich schon sagte, hatte ich nur die besten Absichten“, begann er.
Schweigend wartete Conner ab, ballte die Hände zur Faust und löste sie wieder.
Brody knallte die Ellbogen auf den Tisch, legte die Hände vors Gesicht und seufzte so laut, als ob er und nicht Conner hier das Opfer wäre.
„Es könnte sein, dass ich mich in deine – Beziehung eingemischt habe“, gestand er endlich.
„Was zum Henker soll das heißen ?“, fragte Conner mit gefährlich leiser Stimme.
„Ich habe Tricia gesagt, dass sie dir nicht wehtun soll.“
Conner schlug hart mit den Handflächen auf den Tisch. Gut, dass die kleinen Hunde weg waren, denn wenn er gleich ausbrechen würde wie ein Geysir, wären sie vor Schreck aus ihren Strasshalsbändern und den klitzekleinen Haarschleifen gefahren.
„Du hast was ?“
„Du weißt doch, wie die Leute reden …“
„Brody, ich schwöre zu Gott …“
„Joleens Mutter hat es am Freitagabend beim Bingo gehört“, fuhr Brody fort. „Dass Tricia seit Jahren so einen Typen in Seattle hat und
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