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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Brody und Joleen auf dem Weg nach Lonesome Bend waren. Aber nach einem ersten Adrenalinstoß war das in Ordnung gewesen.
    Er atmete tief durch, krempelte die Ärmel seines Hemds hoch und drückte ein paarmal auf den Seifenspender. Dann schäumte er sich die Hände ein, wusch sie ab, schäumte sie erneut ein. Lächelnd dachte er an das kleine Fläschchen, das Tricia mit sich herumschleppte.
    Natürlich war gegen Reinlichkeit nichts einzuwenden, doch kam es Conner so vor, als ob immer mehr Menschen regelrechte Phobien bezüglich ein paar harmloser Bakterien entwickelten. Er trocknete sich die Hände ab, verließ die Toilette und steuerte wieder auf ihren Tisch zu.
    Tricia starrte auf das Display ihres Handys, in Sonnenlicht gehüllt, das sich in den feinen Härchen verfing, die sich aus ihrem langen, ordentlichen Pferdeschwanz gelöst hatten.
    Und Conner, der normalerweise kein besonders fantasiebegabterMann war, blieb unvermittelt stehen. Als ob er einen festen Hieb in den Magen bekommen hätte – nur war das Gefühl gar nicht unangenehm.
    Reiß dich zusammen, sagte er sich. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Mabel und alle anderen hinter der Theke ihn beobachteten.
    Das löste die merkwürdige Erstarrung. Er glitt auf die Bank und war sofort wieder von Ehrfurcht ergriffen, als er das glückliche Lächeln in ihrem Gesicht entdeckte. Nie zuvor hatte er gesehen, dass ein Gesicht dermaßen aufleuchten konnte – Tricias Augen funkelten, und auch ihre Haut schien zu glühen.
    „Gute Neuigkeiten?“, fragte er.
    Sie sah ihn nicht an, und er hatte das ungute Gefühl, dass die SMS von einem Mann war.
    „Sehr gute Neuigkeiten“, erwiderte sie. Ihr Blick ruhte noch einen Moment auf dem Handy – einen sehr langen Moment für Conners Gefühl –, dann legte sie es mit einem leisen Seufzen weg.
    Insgeheim wartete Conner darauf, dass sie ihm die guten Neuigkeiten erzählte, aber sie sagte nichts dazu.
    „Hast du einen Hund?“, fragte sie stattdessen.
    Überrumpelt von der Frage, musste er kurz nachdenken, bevor er antwortete. „Momentan nicht.“
    „Vielleicht hättest du gern einen?“
    Mabel kam mit ihrem Essen, und Conner flirtete ein paar Sekunden mit der älteren Frau. „Vielleicht“, sagte er sehr vorsichtig, als sie wieder allein waren. „Irgendwann.“
    „Irgendwann?“
    „Zurzeit ist auf der Ranch wirklich viel los“, sagte er, nahm eine Pommes und tunkte sie in das Schälchen mit Ketchup. „Ein Hund ist in gewisser Hinsicht wie ein Kind. Er braucht viel Aufmerksamkeit.“
    Auch Tricia nahm ihren Löffel in die Hand und tauchte ihnin die Suppe. Er konnte sehen, wie sich die Rädchen in ihrem Kopf drehten.
    „Hunde sind auf dem Land wahrscheinlich glücklicher als irgendwo sonst“, versuchte sie es, während sie ihn mit großen und seelenvollen Augen ansah. Ein merkwürdiges Gefühl stieg in ihm auf – als ob er auf einem Schlitten einen steilen Hang hinuntersauste.
    „Viele Stadtbewohner haben Hunde“, konterte er, als er wieder zu Atem gekommen war. Er wusste verdammt gut, was sie im Sinn hatte – sie wollte Valentino loswerden –, doch das ließ er sich nicht anmerken. „Selbst in Großstädten spazieren Leute mit Hunden jeglicher Größe und Rasse durch die Parks und Straßen.“
    Die Röte wich aus ihren Wangen, und zwar genau in der Sekunde, in der er „Großstädte“ gesagt hatte.
    „Ich würde niemals einen Hund den ganzen Tag in eine Wohnung einsperren, während ich arbeiten gehe“, sagte sie. Obwohl sie ruhig klang, bemerkte er ein leichtes Zittern in ihrer Stimme. „Jedenfalls keinen großen.“
    Er dachte an den Morgen, als er sich in der Küche über Miss Nattys Wohnung einen Becher Kaffee eingegossen hatte. Ihre Wohnung war wirklich sehr klein, aber sicherlich bezog sie sich nicht darauf.
    Und jetzt fielen Conner auch wieder die Verkaufsschilder ein. Natürlich – Tricia würde wieder wegziehen, sobald sie den Campingplatz und dieses überflüssige Autokino losgeworden war. Wenn man sich heutzutage einen Film anschauen wollte, dann lud man ihn sich im Internet herunter oder lieh sich eine DVD aus. Vielleicht fuhr man auch nach Denver in eins der riesigen Cineplexe, aber ganz sicher nicht ins Autokino.
    Conner schnitt seinen Burger in zwei Hälften und nahm eine in die Hand. Er war eigentlich sehr hungrig, doch mit einem Mal war ihm der Hunger vergangen.
    „Hast du vor, Lonesome Bend schon bald wieder zu verlassen?“, fragte er, als er in der Lage war, die Frage beiläufig

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