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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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war.
    Wieder kam ihr Conner in den Sinn, doch sie schob den Gedanken sofort zur Seite – mit mäßigem Erfolg – und nahm sich vor, stattdessen an Hunter zu denken. Am Ende musste sie sich das Handyfoto anschauen, um wieder zu wissen, wie Hunter überhaupt aussah. Doch als sie wegsah, blieb das Bild keinen Moment in ihrem Gedächtnis haften.
    Nicht gut, dachte Conner, als er auf die Ranch fuhr und seinen Onkel Davis sah, der auf dem Rasen zwischen dem Ranchhaus und dem Stall auf ihn wartete. Sein Gesichtsausdruck allein hätte schon gereicht, aber er ging zudem auf und ab, als wartete er darauf, dass ein besonders wertvolles Kalb endlich geboren würde.
    Davis war eine ältere Ausgabe seines Sohnes Steven, mit demselben dunkelblonden Haar und den blauen Augen. Er war etwas schwerer als Steven, und seine Klamotten waren ebenso wenig schick wie die von Conner.
    Steven hatte inzwischen seine eigene Ranch, unten in Stone Creek in Arizona, und außerdem seine wunderschöne Frau Melissa, einen sechsjährigen Sohn namens Matt und ebenfalls Zwillinge, wie das in der Creed-Familie immer wieder vorkam.
    Es wäre ein Leichtes, Steven für all sein Glück zu hassen, wenn Conner ihn nicht geliebt hätte wie einen Bruder. Mit ihm verband ihn das, was ihn einmal mit Brody verbunden hatte.
    „Hast du das Serum bekommen?“, fragte Davis, als ob Conner auf einer dringenden Mission für das Gesundheitsministerium gewesen wäre, um das einzige bekannte Gegenmittel für einen Virus zu besorgen.
    Conner sah seinen Onkel unverwandt an. Davis war praktisch der einzige Vater, den er je gekannt hatte. Sein eigener Vater, Davis’ älterer Bruder Blue, war bei einem Unfall ums Leben gekommen, als Conner und Brody noch Kinder waren.„Yeah“, antwortete er. „Ich habe das Serum. Wusste allerdings nicht, dass es so eilig ist.“
    Davis seufzte. „Es wird noch lange genug hell sein. Kim und ich haben uns vorhin gestritten, das ist alles. Sie hat meine Lieblingsstiefel in die Kiste gepackt, die sie zum Spendenbasar bringen will. Das fand ich nicht in Ordnung – es sind gute Stiefel. Die hatte ich erst vor ein paar Jahren richtig eingelaufen.“
    Davis’ Frau Kim war buchstäblich eine Naturgewalt. Und sie war für die verwaisten Neffen ihres Mannes stets eine wundervolle Ersatzmutter gewesen. Conner hatte oft gedacht, wie schade es war, dass Kim und Davis selbst keine gemeinsamen Kinder bekommen konnten. Sie waren die geborenen Eltern.
    „Ich vermute mal, dass es einfacher wäre, die Stiefel beim Spendenbasar zurückzukaufen, als mit Kim einen Streit vom Zaun zu brechen“, bemerkte Conner. Diese Frau konnte stur wie ein Esel sein – und das musste sie auch, wenn sie sich in dieser Familie behaupten wollte.
    „Da werden wir nicht hier sein. Wir werden zwei Wochen oder länger unterwegs sein.“
    „Stimmt ja.“ Conner nahm die Schachteln mit dem Serum vom Sitz. Wenn sie sofort aufsattelten und losritten, konnten sie zumindest noch einige der Kälber impfen.
    Conner drückte Davis einen Stapel Schachteln in die Hände, der ein wenig jonglieren musste, um sie nicht fallen zu lassen.
    „Aber du wirst hier sein“, fuhr Davis mit unschuldigem Blick fort. „Du könntest diese Stiefel doch für mich zurückkaufen, Conner, und sie dann im Schuppen oder irgendwo verstecken.“
    Lachend schüttelte Conner den Kopf. „Und damit den mütterlichen Zorn auf mich ziehen? Nie und nimmer, Onkelchen. Das musst du schon selbst hinbekommen.“
    „Aber das sind Glücksstiefel“, beharrte Davis. „Ich habeeinmal in Reno zwanzigtausend Dollar beim Poker gewonnen. Und da habe ich die ganze Zeit diese Stiefel getragen.“
    „Wir sind dem Untergang geweiht“, witzelte Conner.
    „Das ist nicht lustig.“
    Davis und Kim lebten oben auf dem Berg in einem mehrstöckigen Haus, das sie in dem Jahr gebaut hatten, in dem Brody und Conner volljährig geworden waren. Da Blue der Erstgeborene gewesen war, hatten die Zwillinge von ihm die Ranch geerbt.
    Conner wohnte inzwischen allein im Haupthaus, weil Brody seit Jahren nicht mehr nach Hause gekommen war.
    Er hasste es, allein zu leben, allein zu essen – und überhaupt alles am Alleinsein. Aha, da war dieser altbekannte Gedanke also wieder.
    „Alles in Ordnung?“ Davis betrachtete ihn prüfend.
    „Ja“, log Conner.
    Davis war offenbar nicht überzeugt, drang aber nicht weiter in ihn, wie es Kim getan hätte. „Dann lass uns losreiten und diese Kälber impfen. So viele wie möglich, bis die Sonne

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