Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
klingen zu lassen. Soweit er wusste, gab es bisher nicht viele Interessenten für die Grundstücke, die sie von ihrem Vater geerbt hatte.
Wieder blickte sie auf ihr Handy, das neben den Salz- und Pfefferstreuern lag, und ihr Gesicht wurde ganz weich. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel. „Ja“, sagte sie und schaute ihm diesmal direkt in die Augen.
„Wann?“ Er legte seinen Burger weg.
„Sobald ich irgendwas verkauft habe.“ Ihr Blick war noch immer fest. „Den Campingplatz oder das Autokino – egal. Am liebsten würde ich natürlich beides zusammen loswerden, aber eines davon reicht auch.“
„Verstehe.“ Warum sollte es für ihn eine Rolle spielen, dass diese Frau, die er kaum kannte, bald wieder wegziehen wollte? Das wusste er selbst nicht, aber es spielte eine Rolle.
Sie lächelte ihn auf eine Art an, die seinen vernünftigen Menschenverstand zum Schmelzen brachte. „Was nun den Hund betrifft …“
3. KAPITEL
T ricia wusste, dass sie mit Conner Creed nicht weiterkam. Der Hund würde kein neues Zuhause auf einer Ranch finden – zumindest nicht auf der Creed -Ranch.
„Ich sollte jetzt besser wieder zurück zur Klinik und meinen Wagen holen“, sagte sie, während Mabel ihre Teller und ihr Besteck stapelte und in Windeseile wieder verschwand, als ob sie das Gefühl hätte zu stören. „Ich habe noch einiges zu erledigen, solange Doc Benchley Valentino behandelt.“
Es war riskant, den Namen auszusprechen und zu hören, wie er klang. Jetzt würde sie vielleicht doch anfangen, den Hund zu mögen. Und wohin würde das führen? Doch wieder nur zu einem gebrochenen Herzen.
Conner bezahlte und schüttelte den Kopf, als Tricia anbot, etwas beizusteuern. Sie gingen zum Parkplatz. Er hielt ihr die Autotür auf wie der Gentleman, der er wahrscheinlich nicht war.
Während der Rückfahrt zur Tierklinik schwieg er und wirkte geradezu distanziert.
„Danke für die Einladung“, sagte sie, als er neben ihrem Pathfinder hielt. Sie fischte den Autoschlüssel aus der Tasche und löste den Gurt.
Conner trug wieder seinen Hut und zog nur kurz an der Krempe. „Gern geschehen“, erwiderte er, als spräche er mit dem Stromableser der Stadtwerke oder einem Obdachlosen, der sich für eine Spende bedankte.
Nachdem Tricia ausgestiegen war, wartete Conner, bis sie hinter dem Steuer ihres eigenen Wagens saß, dann stieß er zurück, wendete und fuhr davon.
Warum bin ich mit einem Mal so traurig? Um sich aufzumuntern, zog Tricia ihr Handy aus der Tasche, drückte auf eine Taste und betrachtete Hunters lächelndes Gesicht, das auf demDisplay erschien. Dazu hatte er geschrieben:
Ich vermisse dich. Wir sollten uns treffen – bald .
Tricia wartete auf das Gefühl von Freude und Aufregung – vermisste sie Hunter denn nicht seit eineinhalb Jahren und sehnte sich nach nichts mehr, als ihn zu treffen? Doch was sie tatsächlich empfand, war Enttäuschung, und die schien mehr mit Conner Creed zu tun zu haben als mit dem Mann, den sie zu lieben glaubte. Komisch.
Sie würde jetzt sowieso nicht dahinterkommen, was das zu bedeuten hatte, also steckte sie das Handy wieder ein, ging ihre mentale Einkaufsliste durch und machte sich auf den Weg zu dem großen Supermarkt, in dem man so ziemlich alles kaufen konnte.
Hundekörbe gab es nicht im Angebot, aber sie entdeckte einen schönen flauschigen zu einem vernünftigen Preis und stellte ihn in ihren Einkaufswagen. Darauf häufte sie eine Tüte Trockenfutter, zwei Fressnäpfe, Halsband und Leine und, weil sie nicht wollte, dass Valentino sich nachts im Büro einsam fühlte, etwas zum Spielen. Ein blaues Huhn.
Zwar brauchte sie noch ein paar andere Dinge, aber nicht so dringend, und da ihr Einkaufswagen bereits voll war, stellte sie sich in die lange Schlange an der Kasse.
Zwanzig Minuten später – eine Frau vor ihr hatte eine Dose Suppe mit Kreditkarte bezahlt – fuhr sie zurück zum Campingplatz, stellte den Hundekorb vor den Ofen und schleifte das Trockenfutter in den Lagerraum. Dort riss sie den Sack auf und füllte die Näpfe. Einen mit Futter und einen mit Wasser.
Sie stellte beide in Reichweite vom Hundekorb, arrangierte noch ein bisschen herum, bis sie endlich zufrieden war, und platzierte zuletzt das blaue Huhn auf dem Bett, so wie sie einem Kind einen Teddybär hingelegt hätte.
„So“, sagte sie laut, obwohl niemand sie hören konnte. Sie war wirklich viel zu oft allein in letzter Zeit, vor allem seitdem Natty zu ihrer Schwester gefahren
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