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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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geschlungen, und erwartete fast, Schneeflocken zu sehen.
    Ein Schneesturm war in diesem Teil Colorados nichts Ungewöhnliches, selbst Mitte Oktober nicht, darum konnte Tricia nur hoffen, dass das gute Wetter noch etwas anhielt. Die Saison war für den Campingplatz nicht besonders gut verlaufen, aber zum Spendenbasar würden wie immer Besucher aus der ganzen Umgebung anreisen. Viele von ihnen kamen mit Zelten oder Wohnwagen, um ein letztes Mal für dieses Jahr ein paar sonnige Urlaubstage am Flussufer zu verbringen. Mit dem wenigen, was Tricia für den Platz und Strom berechnete, und dem Geld aus den Verkaufsautomaten konnte sie ein paar Monate überleben.
    Vielleicht kam ja doch noch irgendwann eine großzügige Seele vorbei und kaufte ihr die Grundstücke ab, die Joe ihr hinterlassen hatte. Bisher allerdings hatte sich noch niemand auf die Verkaufsschilder gemeldet.
    Tricia seufzte, beobachtete Winston noch einen Moment beim Fressen, und lief dann wieder zur Treppe. Es war noch früh am Morgen, doch sie hatte auf dem Campingplatz jede Menge zu tun. Die Saisonarbeiter waren bereits abgereist, weshalb sie jetzt selbst an der Rezeption saß, ans Telefon ging, falls es einmal klingelte, und zwischendurch schnell verschwand, weil sie die Duschen und Toiletten putzen musste. Nach dem wichtigen Wochenende Ende des Monats wollte sie den Campingplatz für dieses Jahr schließen.
    Während sie die Treppe zu ihrer Wohnung hinaufging, verspürte sie einen Kloß im Hals. Die Tür ließ sie für Winston einen Spalt offen. In Ihrer Kindheit war sie gern im Sommer nach River’s Bend gekommen, damit sie ihrem Dad mit dem Campingplatz und dem Autokino „helfen“ konnte. Auch damals hatten sie immer bei Natty und ihren verschiedenen, gut genährten Katzen gewohnt, die alle nach von ihr bewunderten historischen Figuren benannt waren.
    Einer hieß Abraham, der nächste General Washington. Daraufhin folgten der gefürchtete Kater Laurel Roosevelt undschließlich Winston, dessen Namensgeber der Zigarre rauchende Premierminister war, der England durch die dunkelsten Stunden des Zweiten Weltkriegs geführt hatte.
    Als sie in ihrer eigenen, wärmeren Küche angelangt war, lächelte Tricia wieder. Doch gerade wollte sie sich an den Computer setzen, um endlich ihre E-Mails zu checken, da klopfte es unten an der Hintertür.
    Winston jaulte erschrocken auf, kam wie eine schwarze, haarige Kugel durch den Türspalt geschossen und raste schnurstracks in Tricias Schlafzimmer, wo er sich vermutlich unter dem Himmelbett oder vielleicht auf dem höchsten Regal in ihrem Schrank versteckte.
    Einmal war er vor Schreck sogar die Vorhänge in ihrem Wohnzimmer hinaufgeklettert, und sie und Natty hatten lange schmeichelnd auf ihn einreden müssen, bis er wieder heruntergeklettert war.
    Wieder hämmerte es an der Tür, lauter diesmal.
    „Ach, Himmelherrgott noch mal“, stieß Tricia brummend hervor, ein Ausruf, den sie von Natty übernommen hatte, knotete den Gürtel ihres Bademantels fester und ging erneut zur Treppe. Dabei murmelte sie einen weiteren Lieblingsspruch von Natty: „Immer langsam mit den jungen Pferden!“
    Doch der ungeduldige Besucher klopfte schon wieder. Und zwar so nachdrücklich, dass die Fenster im Erdgeschoss des Hauses klirrten.
    Daraufhin folgte eine kurze Stille.
    Tricia war schon halb die Treppe hinuntergerannt, angetrieben von frühmorgendlicher Wut, da ertönte das Geräusch erneut, aber dieses Mal aus einer anderen Richtung. Nämlich von ihrer Tür, der Tür, die sich zur Außentreppe öffnete.
    Ein Wort murmelnd, das sie definitiv nicht von ihrer Urgroßmutter aufgeschnappt hatte, wandte sie sich um und stampfte wieder die Treppe hinauf in ihre Wohnung.
    Winston miaute, allerdings gedämpft.
    „Ich komme schon!“, schrie sie, als sie eine ihr vage vertraut vorkommende männliche Gestalt durch das ovale Milchglas in ihrer Tür erspähte. Lonesome Bend war eine Stadt mit weniger als fünftausend Einwohnern, von denen die meisten schon immer hier lebten, genau wie ihre Eltern, Großeltern und Urgroßeltern. Darum hatte Tricia es sich längst abgewöhnt, erst nachzuschauen, wer es war, bevor sie die Tür öffnete.
    Conner Creed stand vor ihr, die Faust zu einem weiteren Klopfen erhoben, ein verlegenes Lächeln auf den Lippen. Sein blondes Haar war zwar etwas lang, aber trotzdem ordentlich gekämmt, er trug eine blaue Jeansjacke über einem weißen Hemd und dazu Jeans und Stiefel.
    „Tut mir leid“, sagte er, bei Tricias

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