Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
am Donnerstag vor dem Spendenbasar, und sorgfältig vor allen neugierigen Blicken beschützt.
    Selbst Tricia als echte McCall hatte bisher nie mehr als einen kurzen Blick auf die alte, vergilbte Rezeptkarte mit den Eselsohren werfen dürfen. Allerdings deutete Natty hin und wieder an, dass es an der Zeit war, „die Fackel weiterzureichen“. DieseBemerkung versetzte Tricia jedes Mal in helle Aufregung, weil sie ihre Urgroßmutter von ganzem Herzen liebte und sich nicht vorstellen konnte, in einer Welt ohne sie zu leben.
    „Wie geht es Natty überhaupt?“, fragte Carolyn, die gerade einen prall gefüllten Müllbeutel in einen Container warf und sich anschließend die Hände an ihrer schwarzen Jeans abwischte. „Normalerweise treffe ich sie immer im Supermarkt oder in der Bibliothek, aber jetzt habe ich sie schon länger nicht mehr gesehen.“
    Tricia erzählte ihr von der Reise nach Denver, musste aber schnell feststellen, dass Carolyn ihr gar nicht richtig zuhörte. Ihr Blick ruhte auf Brody Creed, der gerade auf der anderen Seite des Campingplatzes mit ein paar Freunden über etwas lachte.
    Selbst ganz angetan von seiner Erscheinung beobachtete auch Tricia Brody ein paar Minuten. Obwohl er Conner wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten war, gab es doch ein paar große Unterschiede.
    Conner beispielsweise bewegte sich ruhig und zielgerichtet, während Brody eher schlenderte und den Eindruck vermittelte, dass er jederzeit die Richtung wechseln könnte, wenn ihm danach war. Das fand Tricia verwirrend.
    Carolyn löste sich aus ihrer Starre. In ihrem Blick lag so etwas wie Verständnis oder Mitgefühl. Vielleicht aber auch das stumme Eingeständnis, dass es auf manche Fragen keine Antworten gab – zumindest keine offensichtlichen.
    Und dann überraschte Carolyn sie, indem sie sagte: „Wie dumm ich damals war.“
    Hunters Gesicht tauchte in Tricias Gedanken auf, sie drängte es zur Seite und lächelte ermutigend. „Waren wir das nicht alle?“
    Carolyns Blick wanderte zurück zu Brody, aber nur kurz, dann sah sie wieder zu Tricia. Jetzt sah sie aus, als ob sich inihr eine Tür geschlossen hätte. „Aber einige von uns wussten genau , was sie taten“, sagte sie traurig.
    Carolyn hat also eine gemeinsame Vergangenheit mit Brody Creed?
    Wow, dachte Tricia und konnte nur hoffen, dass Carolyn ihre vor Überraschung geweiteten Augen nicht bemerkte. Sie hatte jedes Jahr ein paar Wochen in dieser winzigen Stadt verbracht, zum ersten Mal in den Sommerferien nach der zweiten Klasse, nachdem Joe und Laurel sich hatten scheiden lassen. Und seit dem Tod ihres Vaters lebte sie nun schon über eineinhalb Jahren hier.
    Darum hatte sie immer gedacht, zumindest ungefähr zu wissen, was in dem Ort vor sich ging, vor allem, da Natty regelmäßig Besuch von ihren Freundinnen bekam, die dann plaudernd und Tee trinkend um den alten Küchentisch herumsaßen. In vielerlei Hinsicht war Lonesome Bend eine wahr gewordene Seifenoper, wo jeder Bewohner bestens auf dem Laufenden war, was das Leben der anderen betraf – jeder außer ihr offensichtlich.
    Carolyn lachte unbehaglich. „Entschuldige. Das hat bestimmt ziemlich gehässig geklungen.“
    Tricia beschloss, nichts darauf zu entgegnen. Erst jetzt fiel ihr wieder ein, dass sie noch immer eine volle Mülltüte in den Händen hielt. Sie warf sie in den Container.
    „Ich werde eine Weile auf der Creed-Ranch wohnen“, fuhr Carolyn fort, als sie sich wieder auf den Rückweg zum Campingplatz machten. „Um auf Kims und Davis’ Haus aufzupassen, meine ich. Ein tolles Haus, und außerdem haben sie Pferde. Sie haben mir erlaubt, die etwas zahmeren zu reiten, und ich frage mich …“
    Sie brach ab, vielleicht erstaunt über Tricias Gesichtsausdruck.
    Denn tatsächlich hatte diese einen Stich verspürt, als Carolynvon der Ranch erzählte. Denn natürlich bedeutete das, dass sie in Conners Nähe sein würde. Als Tricia ihre Gefühle klar wurden, schämte sie sich. Carolyn war eine attraktive Frau und wahrscheinlich ungebunden. Aber sie hatte überhaupt kein Recht, eifersüchtig zu sein. Außerdem war Carolyn, wenn überhaupt, eher an Brody interessiert als an Conner – was sie trotz allem sehr erleichterte.
    „Was?“, fragte sie jetzt etwas verspätet. „Was fragst du dich?“
    „Ob du mit deiner Nichte mal zum Ausreiten vorbeikommen möchtest“, erwiderte Carolyn beinahe etwas schüchtern.
    „Ich habe noch nie in meinem Leben auf einem Pferd gesessen“, antwortete Tricia.
    Es war nicht

Weitere Kostenlose Bücher