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Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)

Titel: Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sie über Brody auszufragen. Leider. Denn dann hätte sie auch jemanden gehabt, dem sie ihre Gefühle für Conner gestehen könnte.
    Das war alles so verwirrend, und Diana war so weit weg.
    Du, Tricia McCall, dachte sie verdrossen, führst dich hier wie eine Schlampe auf. Du willst mit einem Mann eine romantische Kreuzfahrt unternehmen und bist gleichzeitig scharf auf einen anderen. Das ist nicht besonders moralisch. Kein bisschen moralisch, um genau zu sein.
    Zum Glück gab es einen neuen Ansturm auf das Gemeindezentrum, als das Chili ausgegeben wurde. Dabei war Tricia so mit der Kasse beschäftigt – wenn man eine Zigarrenschachtel denn als Kasse bezeichnen mochte –, dass sie bis zum Nachmittag keine Gelegenheit mehr hatte, über Brody oder Conner nachzudenken.
    Sie waren gerade zu Hause angekommen, um noch ein paar Gewürze für die morgige Portion Chili zu holen, als ein Taxi vor dem Haus hielt und Natty McCall höchstpersönlich mithilfe des Fahrers ausstieg.
    Winzig, das Gesicht von einer Wolke aus silbernem, mit Haarnadeln bauschig festgestecktem Haar umgeben, erinnerte Natty sie immer an die Bühnenschauspielerin Helen Hayes. Sie hatte wunderschöne, gesund leuchtende und praktisch faltenfreie Haut und blaue Augen, die vor Intelligenz, Energie und Übermut blitzten.
    „Natty!“ Tricia riss ihre Urgroßmutter in die Arme. „Du bist wieder da!“
    „Ich hab’s nicht länger ausgehalten“, gestand Natty. „Wegen des Chili-Rezepts, meine ich. Mir darüber Sorgen zu machen, war bestimmt nicht gut für mein Herz und meinen Blutdruck.“
    Lächelnd holte der Fahrer mit dem schütteren Haar Nattys Gepäck aus dem Kofferraum.
    „Und wer ist diese reizende Person?“, fragte Natty mit einem Blick auf Sasha.
    Tricia stellte die beiden einander vor.
    „Und das ist Valentino“, flötete Sasha und deutete dabei auf den Hund, der aussah, als wolle er vor Natty niederknien. Diese Wirkung hatte die alte Frau wegen ihrer königlichen Haltung sowohl auf Menschen wie auch auf Tiere. „Er wohnt bei Tante Tricia, aber sie sagt, dass sie ihn nicht behalten wird.“
    „Berühmte letzte Worte“, kommentierte Natty trocken und ließ sich von Tricia am Arm nehmen und zur Treppe geleiten. Sasha, Valentino und der Fahrer folgten. „Ich habe Winston schrecklich vermisst“, sagte die alte Dame, wobei sie Tricia ihren Schlüssel reichte, damit sie aufschließen konnte.
    Winston stand schon da, um sein Frauchen mit einem klagenden Miauen zu begrüßen, das übersetzt in etwa bedeutete: Danke, dass du wieder da bist. Noch ein Tag länger, und ich wäre verhungert .
    Entzückt nahm Natty die Katze auf den Arm. Tricia schob ihre Urgroßmutter zu ihrem Lieblingssessel in dem altmodischen Wohnzimmer.
    „Du hättest anrufen sollen“, warf sie ihr vor und war froh, dass Conner sie heute Morgen überredet hatte, die Heizung anzustellen. „Dann hätte ich ein schönes Feuer im Kamin gemacht und etwas zu essen …“
    „Sei nicht albern, Liebes.“ Natty saß in ihrem Sessel, Winston schnurrte laut und drehte fröhliche Kreise auf ihrem Schoß. Natty reicht Tricia ihre kleine, mit Perlen bestickte Handtasche. „Würdest du bitte diesen freundlichen Mann bezahlen?“ Sie deutete auf den Fahrer.
    Sowohl Sasha wie Valentino schienen von der alten Frau fasziniert zu sein. Sie starrten sie wie gebannt an.
    „Und dürfte ich dich bitten, jetzt ein Feuer im Kamin zu machen, Liebes, und eine Kanne Tee aufzusetzen?“ Natty streichelte Winston sanft über das Fell. Die Katze schnurrte wie ein Außenbordmotor.
    „Natürlich.“ Tricia war froh, dass Conner bereits Holz in den Kamin gelegt hatte und sie nur noch ein brennendes Streichholz an die zerknüllten Zeitungsseiten halten musste.
    Kurz darauf loderte ein Feuer im Kamin.
    Bevor Tricia in die Küche verschwand, legte sie noch einen gestrickten Schal um Nattys Schultern. Während sie Tee kochte, lauschte sie den Stimmen ihrer Uroma und ihrer Patentochter, die munter miteinander plauderten.
    „Ich glaube, Tante Tricia mag Conner wirklich gern“, sagte Sasha gerade, als Tricia mit einem Tablett in der Hand zurückkam. „Und er mag sie auch. Das merkt man daran, wie er sie ansieht. Genauso wie mein Dad einen Cheeseburger ansieht.“
    Natty lächelte bei dem Vergleich, und ihre klugen, porzellanblauen Augen musterten Tricia mit einem wissenden Blick. „Wie läuft der Basar?“
    Tricia setzte das Tablett ab, schenkte frischen, heißen Tee in eine zarte Porzellantasse und antwortete:

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