Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Conner sich heraus. Der Hund, der sehr bald in Bill umbenannt werden würde, drückte sich fest an sein Bein.
Natty stemmte seufzend die Hände in die Hüften. Sie sah ein wenig wunderlich aus in ihrem glänzenden Jogginganzug undden paillettenbesetzten Schuhen. Her mit den Großstadtlichtern, schien ihre Aufmachung zu sagen, und lasst uns feiern!
Zugleich wirkte sie genervt. „Eines muss ich schon sagen, Conner Creed. Für einen intelligenten Mann kannst du bemerkenswert begriffsstutzig sein“, bemerkte sie spitz.
Er blinzelte und fragte wider besseres Wissens: „Wovon sprichst du?“
Natty blickte kurz über die Schulter, wahrscheinlich um zu sehen, ob die Umzugsleute auch das taten, wozu sie angeheuert worden waren, dann wanderte ihr Blick wieder zu Conner.
Der Hund setzte sich seufzend auf den Boden.
„Ich spreche von Tricia.“ Die alte Frau flüsterte jetzt beinahe. „Und wenn du nicht so ein Trottel wärst, müsstest du das gar nicht erst fragen!“
Wieder beschlich Conner das unangenehme Gefühl, dass der Boden unter ihm schwankte. „Was ist mit Tricia?“
„Du weißt verdammt genau, was mit Tricia ist“, wies Natty ihn zurecht. „Willst du denn wirklich einfach nur dastehen und zusehen, wie sie den schlimmsten Fehler ihres Lebens begeht?“
Die Umzugsmänner konnten sie hören, also packte er Natty am Ellbogen und dirigierte sie in das kleine Wohnzimmer, in dem noch immer ein paar Stühle herumstanden.
Valentino lief schicksalsergeben neben ihnen her.
„Sitz!“, sagte Conner.
„Wie bitte?“, fragte Natty entrüstet.
Conner lachte. „Ich habe mit Bill gesprochen.“
„Bill?“
„Der Hund, früher auch bekannt als Valentino“, erklärte Conner.
Natty sank auf einen Stuhl. Auf einmal standen Tränen in ihren Augen.
Conner hasste es, wenn Frauen weinten. Er wusste dann nie, was er tun oder sagen sollte.
„Das ist alles so traurig“, sagte Natty nach einiger Zeit.
Conner ging in die Knie, streichelte Bills Ohren, damit er wusste, dass alles in Ordnung war, und sah Natty McCall ins Gesicht. „Was ist traurig, Natty?“, fragte er sehr leise. „Dieses Haus zu verlassen? Wenn du nicht gehen willst, brauchst du es nur zu sagen, dann lasse ich die Männer alles wieder auspacken.“
Natty unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln und tupfte sich die Augen mit einem Spitzentuch ab, das sie aus der Tasche ihrer glänzenden Jacke gezogen hatte. „Es ist Zeit für mich zu gehen“, erklärte sie.
Der Ton ihrer Stimme ließ Conner erschauern. „Ich hoffe, du meinst das nicht so, wie es geklungen hat“, sagte er zögernd.
„Nach Denver“, stellte sie leise glucksend klar. „Conner, ich bin eine alte Frau, aber noch längst nicht so senil, dass ich Leidenschaft nicht bemerke, wenn ich sie sehe. Oder Liebe.“
„Nun mal langsam“, erwiderte Conner düster. „Leidenschaft? Liebe? Ich kann dir nicht folgen.“
Kopfschüttelnd biss Natty die Zähne zusammen. „Männer“, zischte sie dann unwirsch. „Wirst du Tricia einfach nach Seattle zurückgehen lassen, ohne euch beiden wenigstens eine Chance zu geben?“
Zwar hatte er nicht eine Sekunde vergessen, dass Tricia plante wegzuziehen, aber er hatte es vermieden, länger darüber nachzudenken. Jetzt stand er wieder auf.
„Ich kann Tricia nicht dazu bringen, in Lonesome Bend zu bleiben, Natty“, erklärte er ruhig. „Sie ist eine erwachsene Frau und verfolgt ihre eigenen Pläne.“ Er hielt inne und räusperte sich, als er an den Skitypen auf ihrem Bildschirmschoner dachte. „Außerdem gibt es da noch jemanden in ihrem Leben. Jemanden, zu dem sie zurück möchte.“
Natty winkte ab. „Unsinn! Tricia fühlt sich zu dir hingezogen, Conner. Das hat sie mir gestern gesagt. Und sie hatmir sogar gestanden, dass sie nicht mehr an eine Zukunft mit Hunter glaubt.“
Darauf wusste Conner nichts zu entgegnen. Tricia hatte seinen Kuss erwidert, so viel stand fest, und immer wenn sie gemeinsam in einem Raum waren, schien die Luft zu knistern. Gut, sie fühlten sich also zueinander hingezogen. Doch das hatte nicht sonderlich viel mit Liebe zu tun. Und wenn er auf nichts anderes aus wäre als auf Sex, dann könnte er woanders genug davon bekommen.
Das Problem war, dass Conner sich nach viel mehr sehnte als einer Bettgeschichte. Er sehnte sich nach einer richtigen Partnerin, einer Vertrauten, nach jemandem, mit dem er all seine staubigen alten Träume verwirklichen konnte. Er wollte ein Heim mit Kindern und Hunden, die in alle
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