Wo nur die Liebe Zählt: Die Creeds (German Edition)
Richtungen rannten. Er wollte eine Familie gründen.
„Bill und ich sollten jetzt besser los“, meinte er schließlich bedauernd, ging zu Nattys Stuhl, beugte sich vor und küsste sie sanft auf die Stirn.
„Auf Wiedersehen, Natty. Wenn du etwas brauchst, egal was, dann lass es mich wissen.“
Sie legte ihre kleine Hand auf seinen Mantelärmel, hielt ihn einen Moment fest und ließ ihn dann wieder los.
Das Letzte, was er von Natty McCall sah, war, wie sie wie Elvis gekleidet auf diesem winzigen Stuhl saß, die Augen durch den traurigen Ausdruck noch blauer als sonst.
14. KAPITEL
T ricia war schon ganze drei Tage in Seattle, als Diana sie schließlich überredete, sich endlich bei Hunter zu melden.
„Wenn du diesen Mann nicht anrufen und ihm auch keine E-Mail schreiben willst“, hatte Diana morgens gesagt, als sie in ihrer sonnigen Küche saßen und Kaffee tranken, „dann such ihn höchstpersönlich auf. So kannst du jedenfalls nicht weitermachen, Tricia.“
„Wie kann ich nicht weitermachen?“, fragte sie abwehrend. Seit sie und Sasha am Mittwochnachmittag gelandet und eine Stunde auf Diana und Paul gewartet hatten, schien jede Sekunde verplant gewesen zu sein.
Sie hatten Essen eingekauft, Kleider in die Reinigung gebracht und wieder abgeholt, zusammen gekocht und sich eine Million digitale Fotos von dem neuen Haus in Paris angesehen.
Paul und Diana hatten beschlossen, die meisten Möbel in einer Lagehalle unterzustellen und ihr schönes Haus lieber zu vermieten als zu verkaufen. Was nichts anderes bedeutete, als Tausende von Dingen auszusortieren.
„Du kommst mir irgendwie … verwirrt vor“, meinte Diana, nachdem sie einen Moment über Tricias Antwort nachgedacht hatte. „Oder traurig oder so was. Seit zwei Jahren höre ich von dir ständig nur Hunter hier und Hunter da, und seit du hier bist, hast du nicht mal drei Worte über ihn verloren. Das nennt man VERMEIDUNGSSTRATEGIE, liebste Freundin. Darüber hinaus wirst du bald nicht nur schuldenfrei sein, sondern in Geld schwimmen, aber du hast dir nicht einen einzigen Raum für eine Galerie angesehen. Dabei willst du eine Galerie eröffnen, seit ich dich kenne. Und nach einer Wohnung hast du auch nicht gesucht.“
„Wir waren ziemlich beschäftigt, findest du nicht?“, erwiderte Tricia.
„Sag mir, wenn ich mich irre“, fuhr Diana unbeeindruckt fort. „Du hast deinen Irrtum eingesehen und stehst nun kurz davor, dem größten Versager der Welt den Laufpass zu geben. Darum wirkst du die ganze Zeit so nachdenklich, stimmt’s? Und wegen des Cowboys, von dem Sasha ununterbrochen erzählt.“
Tricia zuckte seufzend mit den Schultern. „In letzter Zeit ist einfach so viel passiert“, meinte sie, in der Hoffnung, dass Diana das Thema Conner fallen lassen würde.
Pustekuchen.
„Sasha hat gesehen, wie du ihn geküsst hast. Den Cowboy meine ich.“
„Sein Name ist Conner. Und dieser Kuss – war nur ein Kuss. Ein spontaner Impuls. Wir haben kurz den Kopf verloren.“
„Aber klar“, entgegnete Diana mit einem unverschämten Grinsen.
Tricia errötete. „Okay, vielleicht habe ich den Kuss genossen. Okay?“
Diana lachte. „Daran ist nichts falsch.“
„Und ob daran etwas falsch ist“, protestierte Tricia, während sie sich schnell umsah, ob Sasha in Hörweite war. „Wenn man praktisch mit einem anderen liiert ist.“
„Liiert? Du und Hunter? Also bitte, Tricia. Wann hast du den Mann überhaupt zum letzten Mal gesehen, geschweige denn Sex mit ihm gehabt?“
„Pssst!“ Flammende Röte überzog ihre Wangen. „Wenn Sasha das mitbekommen hat?“
„Sasha ist mit ihrem Dad in der Garage, um ihm bei der Entscheidung zu helfen, welches Golfset er mit nach Paris nehmen soll.“ Sie beugte sich ein wenig vor und musterte Tricia aus ihren funkelnd grünen Augen. „Was ist mit Conner? Komm schon, gesteh es – hast du mit ihm geschlafen?“
„Selbstverständlich nicht“, stieß Tricia hervor.
„Schade. Du würdest aber gern, oder?“
„Diana.“
„Nicht?“
Tricia stöhnte. „Okay“, räumte sie dann widerwillig ein. „Ja. Vielleicht.“
„Ja, vielleicht? Das nenne ich eine klare Aussage. Entweder willst du mit diesem Typen in die Federn oder nicht.“
Tricia blickte zur Seite.
„Du willst!“, jubelte Diana.
„Na gut, ich will“, gab sie zu. „Vielleicht.“
„Von wegen vielleicht. Du willst ihn. Und so wie Sasha diesen Kuss beschrieben hat, will er dich auf jeden Fall auch. Was hält euch also ab?“
„Was uns
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