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Wo Träume im Wind verwehen

Wo Träume im Wind verwehen

Titel: Wo Träume im Wind verwehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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hatte, und Clea war froh, dass Caroline das Gespräch nicht mitgehört hatte.
    »Du wirst fantastisch aussehen«, sagte Clea.
    »Hm.«
    Schweigen trat auf beiden Seiten der Leitung ein. Clea holte tief Luft. Doch in dem Moment, als sie das Thema Skye noch einmal zur Sprache bringen wollte, würgte Augusta sie ab.
    »Hättest du nicht Lust, mit Peter und den Kindern auf einen Cocktail zu mir zukommen? Ich könnte Caroline anrufen. Wir sollten Simons Rückkehr im Schoß der Familie feiern. Auch wenn ich ihn dafür verachte, was er Skye angetan hat, er ist nun mal ihr Ehemann.«
    »Keine Cocktails, Mom.«
    »Dann grillen wir eben. Irgendetwas Festliches.«
    »Vielleicht wäre es besser, wenn sie sich ausruht.«
    »Es geht ihr blendend. Du solltest sie sehen. So strahlend wie früher. Mein Gott, bin ich froh, dass sie wieder zu Hause ist.«
    »Ich weiß, Mom.«
    »Lass uns bloß nicht damit anfangen, sie zu verhätscheln. Sie braucht unsere Stärke und Unterstützung, aber ihr ist nicht damit gedient, wenn wir auf Zehenspitzen durchs Haus schleichen. Sie muss wieder auf die Füße kommen, muss wieder Freude am Leben haben.«
    »Es geht ihr nicht gut.« Clea merkte, wie schmerzvoll es für Augusta war zu akzeptieren, dass Skye von einer Krankheit genesen musste, die über ihre körperlichen Verletzungen hinausging.
    »Aber inzwischen ist sie wieder auf dem Damm. Jetzt kann es nur noch besser werden. Bis zum Firefly Ball wird sie in Topform sein. Caroline wird sich freuen, meinst du nicht auch? Sie wäre bestimmt enttäuscht, wenn Skye nicht dabei sein könnte.«
    »Ich glaube, dass Caroline Verständnis dafür hätte.« Clea konnte sich vorstellen, wie schwer es Skye fallen musste, nüchtern zu bleiben bei einem Fest, bei dem der Alkohol in Strömen floss, die Champagnerflaschen in Eiskübeln überall auf dem Rasen standen und die ganze Nacht Tabletts mit Getränken herumgereicht wurden.
    »Nun, wenn du es dir anders überlegen solltest, würden wir uns freuen, wenn ihr kommt. Wir könnten uns einen netten Abend machen und die Kostüme für den Ball planen.«
    »Trink bitte nicht in Skyes Gegenwart, Mom.«
    »Nicht einmal ihr Arzt hat so einen absurden Vorschlag gemacht«, sagte Augusta erschüttert. »Mein Gott, Clea, glaubst du wirklich, die Welt geht unter, nur weil sich deine Schwester letzte Woche betrunken hat? Das ist schließlich kein Beinbruch.«
    »Nein, aber das sollte es sein.« Clea verabschiedete sich und legte auf. Dann rief sie Caroline an, um ihr die Einzelheiten mitzuteilen.
    Als sich Caroline mit Augusta in Verbindung setzte, um sie ebenfalls zu ermahnen, war es bereits zu spät. Die Cocktailstunde war angebrochen. Alles stehe zum Besten. Sie und Simon würden Martinis trinken, Skye begnüge sich mit einer Diät-Cola. Sie wisse, dass sie nicht trinken dürfe. Es störe sie nicht im Geringsten. Und Skye habe darauf bestanden, dass ihretwegen niemand auf seinen Martini verzichtete. Sonst rege sie sich noch mehr auf.
     
    Ein paar Abende später erschienen einige Mannschaftsmitglieder der
Meteor
zum Abendessen im Gasthof. Sie hatten einen Tisch reserviert, aber als sie eintrafen, war klar, dass sie zwei brauchten, die zusammengeschoben werden mussten. Während sie in der Bar warteten, half Caroline Michele beim Umbau. Sie mussten eine Gruppe von vier Personen bitten, Tische zu tauschen, aber mit einer Runde Getränke aufs Haus wurde ihnen der Umzug versüßt.
    Caroline eilte in die Bar, die Speisekarten unter den Arm geklemmt. Sie versuchte sich den Anschein von Gelassenheit zu geben, während ihr Blick über die Männer schweifte. Joe war nicht mitgekommen. Die Mitglieder seiner Crew lachten und unterhielten sich lebhaft über die Objekte, die sie an diesem Tag auf dem Wrack gefunden hatten. Sie waren aufgeregt in Anbetracht der Fortschritte, die sie mit ihrer Bergungsaktion machten. Als Caroline Sam erspähte, ging sie zu ihm, um ihn zu begrüßen.
    »Hallo!«, sagte sie lächelnd.
    Strahlend erwiderte er ihren Gruß. Dann strich er die dunkelblonden Haare zurück, die ihm in die Augen hingen, und schlug sich dabei versehentlich die Brille von der Nase. Als er sich bückte, um sie aufzuheben, verschüttete er Bier auf dem Fußboden.
    »Oh, tut mir Leid«, entschuldigte er sich. »Caroline, richtig?«
    »Richtig. Und Sie sind Sam.«
    »Ich war mir nicht sicher, ob Sie es sind.« Sams Bierkrug schwankte hin und her, als er ihr die Hand schüttelte. »Bei unserer letzten Begegnung war es ziemlich dunkel.«

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