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Wo unsere Träume wohnen

Wo unsere Träume wohnen

Titel: Wo unsere Träume wohnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: KAREN TEMPLETON
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ich vielleicht sogar wieder mit einer Frau aus.“
    So. Er hatte es ausgesprochen. Und es fühlte sich gut an.
    Obwohl seine Tochter ihn fassungslos anstarrte. „Du willst mit Violet ausgehen?“
    „Es muss nicht Violet sein, aber …“ Rudy seufzte. „Na gut, die Idee ist nicht abwegig. Nicht, dass sie einverstanden wäre. Sie ist nur ein Beispiel, also sieh mich nicht an, als hätte ich gerade angekündigt, mein Geld als Luftakrobat zu verdienen.“ Verdammt, dachte er, als ihr die Tränen kamen. Er musste das hier durchstehen. „Was stört dich denn so sehr an Violet?“
    „Es geht gar nicht um Violet!“ Stacey wischte sich den Schnee aus dem Gesicht. „Es geht darum, was du mir versprochen hast! Dass wir umgezogen sind, damit wir beide mehr Zeit füreinander haben. Und jetzt sagst du … was? Dass ich mein komplettes Leben für dich aufgegeben habe und dir jetzt nicht mehr reiche?“
    Junge, Junge.
    „Stace, Liebling … Zwischen Violet und mir läuft doch …“
    „Aber du magst sie.“
    „Ja, ich mag sie. Und du magst sie auch, also hör auf, die Augen zu verdrehen. Aber ich weiß kaum etwas über sie. Vielleicht ist sie überhaupt nicht daran interessiert, mit mir auszugehen. Oder mich besser kennenzulernen. Also ist es so, wie du selbst gesagt hast. Es hat nichts mit Violet zu tun, sondern damit, dass ich …“
    Verflucht. Wie sollte er es ausdrücken?
    „Dass ich viel zu lange immer nur an dich gedacht habe. Nie an mich.“ Seine Tochter schaute zur Seite. „Du weißt, ich will, dass du glücklich bist. Du wirst für mich immer an erster Stelle stehen, Stace. Aber darf ich nicht auch glücklich sein?“
    Nach einem Moment sah sie ihn an. „Und jetzt? Was ist mit unserer Abmachung? Du hast versprochen, dass wir am Ende des Jahres wieder nach Springfield ziehen!“
    „Wow … Hast du nicht etwas vergessen? Dass du erst mal mir, dir und dem hier“, er zeigte auf den Gasthof hinter ihnen, „eine echte Chance gibst. Ein Jahr lang. Und wenn du es hier wirklich nicht aushältst, dann – und nur dann – verkaufe ich alles wieder. Es tut mir leid, wenn du das falsch verstanden hast, aber …“
    „Und was passiert, wenn du und Violet euch verliebt, heiratet und so, und ich es hier trotzdem hasse? Was passiert dann?“
    Rudy schnappte nach Luft. „Sie heiraten? Um Himmels willen, Stace – jetzt geht deine Fantasie mit dir durch. Wir sind noch nicht mal einen Monat hier. Ich will doch nur mit der Frau reden dürfen, ohne dass du durchdrehst.“
    Stacey starrte ihn einige Sekunden lang an, bevor sie die Schippe hinwarf und davonging.
    „Stace? Stacey! Verdammt, komm sofort her!“
    Aber sie ging entschlossen weiter.

6. KAPITEL
    Nun, das erklärt einiges, dachte Violet und verschwand im Wohnzimmer, damit Stacey sie nicht sah, als das Mädchen nach oben stürmte. Sie hatte nicht lauschen wollen, aber sie hatte nach den Jungen sehen wollen, und die Wohnung war näher an der Haustür als am Hintereingang – und konnte sie etwas dafür, dass Rudys und Staceys Stimmen auf der verschneiten Erde weiter trugen?
    Dann kam Rudy und blieb an der Treppe stehen. Violet wünschte, sie wäre unsichtbar.
    „Du hast es gehört?“, fragte er. Verdammt.
    „Ja.“
    Nach einem Moment räusperte er sich. „Weißt du, wie lange mein letztes Date her ist?“ Ihre Blicke trafen sich, und seiner war voller Einsamkeit, Erschöpfung und Sehnsucht nach Nähe. „Acht Jahre.“
    „Wow.“
    „Ja. Ich habe mir eingeredet, dass es mir nicht fehlt. Dass ich es nicht brauche. Dass es mir reicht, Staceys Vater zu sein.“
    „Das war dumm von dir.“
    Rudy lächelte verlegen. „Stimmt.“ Er schaute die Treppe hinauf, und Violet musste sich beherrschen, um nicht zu ihm zu gehen.
    „Okay“, begann sie. „Eine Frage habe ich noch.“ Sie zögerte. „Geht es wirklich um mich? Oder nur … darum, dass es so lange her ist?“
    Er holte tief Luft und schob die Finger in die Taschen. „Beides“, gab er zu. „Denn erst als du kamst, wurde mir klar, wie lange es her ist.“
    Wow. Verdammt – schon wieder – aber wow.
    „Rudy …“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Also habe ich zwei Wochen lang Signale falsch gedeutet?“
    „Nein.“ Sie lachte. „Und du kannst dich bei all meinen irischen Vorfahren bedanken, die mir ihre Sturheit und Eigensinnigkeit vererbt haben, sonst würde ich dein sehr, sehr attraktives Angebot auf der Stelle annehmen. Und wage nicht, das als Ermutigung aufzufassen.“
    „Nicht im Traum. Hey, wenn du

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