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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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Böse. Trotzdem war es interessant, was er von sich gab.
    »Das ist ein fantastischer Plan.« Seine stechend grünen Augen bohrten sich in ihre. Und dann wurde ihr klar, dass er viel mehr verlangen würde, als sie zu geben bereit wäre. »Wie viel wird es mich kosten?«
    »Deine Jungfräulichkeit.« Sprachlos und mit offenem Mund starrte sie ihn an. Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig. Seine Hand landete auf ihrem Oberschenkel und sein Mund auf dem ihren. Das rauchige Aroma der Zigarette vernebelte ihren Verstand und seine Zunge schlang sich wie eine Boa immer wieder um ihre.
    »Ich habe noch nicht zugestimmt!« Sie stieß ihn von sich. Wenn sie auf sein Angebot einging, würde sie ihr wichtigstes Hab und Gut verlieren. Und Schmerzen erleiden. Sie würde ihre Ideale verraten und ihre Mutter enttäuschen. Aber diese Frau durfte einfach nicht ihre Stiefmutter werden.
    »Ok. Was muss ich tun?« Er grinste. Hatte er an diesen Abend eigentlich schon einmal damit aufgehört?
    »Wir gehen erstmal zu mir. Dann sehen wir weiter. Ich bin übrigens Quinn.«
    »Du hältst mich wohl für völlig dumm. Du erfüllst zuerst deinen Teil der Abmachung!« Er lachte kurz und laut auf.
    »Wie kann ich sicher sein, dass du dich danach an die Abmachung hältst?« Da hatte er nicht ganz unrecht.
    »Ein Pfand!« Das war eine sehr gute Idee.
    »Was soll ich dir geben?«
    »Was ist dein wichtigster Besitz? Woran hängst du am meisten?« Sie fasste sich instinktiv an den Hals, wo sie die Kette ihrer Mutter trug. Es war eines der wenigen Andenken, die sie noch von ihr hatte. Sie fasste um ihren Hals und öffnete den Verschluss im Genick. Dann reichte sie ihm das Schmuckstück.
    »Ich will es wiederhaben. In einem Stück und ohne Kratzer!« Sie klang mürrisch. Er nickte nur und steckte die Kette in seine Tasche. Dann stand er auf und reichte ihr seine Hand. Als sie ihn nur verständnislos ansah, erklärte er: »Ich gehe prinzipiell nur in meinen eigenen vier Wänden in die Träume anderer.« Unsicher stand sie auf und ignorierte seine Hand.
     
    Seine Wohnung, wenn man dieses Rattenloch als eine solche bezeichnen konnte, war gleich um die Ecke.
    »Setz dich hin.« Angeekelt sah sie sich um, fand aber nur einen Holzstuhl, der einigermaßen passabel aussah. Nachdem sie eine Bierdose und einen Aschenbecher heruntergeräumt und mit einem Taschentuch das Holz abgewischt hatte, setzte sie sich schließlich. Wie konnte man nur so leben?
    Quinn hatte sich in der Zwischenzeit auf das Sofa gesetzt und den Kopf sinken lassen. Begann er etwa schon? Sie beobachtete ihn eine Zeit lang, bis er auf einmal wieder den Kopf hob und blinzelte.
    »Es ist wohl noch zu früh. Sie schläft noch nicht.« Er langte auf den Tisch, wo ein Pizzakarton stand und klappte ihn auf. »Hast du Hunger?« Angelika schüttelte angewidert den Kopf und sah zu, wie er sich ein Pizzastück nahm, während er den Fernseher anschaltete.
    »Was tust du?«
    »Was wohl? Ich warte, bis sie einschläft. Früher komme ich nicht in ihre Träume.«
     
    Den ganzen Abend und auch die ganze Nacht versuchte Quinn immer wieder, in die Träume der Wölfin einzudringen. Aber sie schien nie zu schlafen. Gegen fünf Uhr morgens schickte er Angelika schließlich nach Hause, mit den Worten: »Sie schläft nicht. Du musst sie dazu bringen, einzuschlafen.«
    Nun stand Geli hier in Lydias Zimmer und sah sich um. Die Blondine hatte noch nicht einmal ausgepackt, sondern lebte aus ihrem Koffer. Ein weiteres Indiz, das die Frau nicht lange hier bleiben wollte. Aber Lydia würde verhindern, dass sie wiederkäme und dann ihren Vater heiraten würde. Im Moment war Lydia im Speisesaal und aß zusammen mit den anderen zu Mittag. Geli selbst hatte sich entschuldigt und Unwohlsein vorgeschoben. Berenike kannte sie schon ihr ganzes Leben und wusste, dass ihr der Wunsch ihres Vaters gegen den Strich ging. Also ließ sie Geli damit durchkommen.
    Plötzlich wurde sie wie magisch von einer Pillendose angezogen, die neben Lydias Laptop stand. Als sie die Dose in die Hand nahm, las sie das Etikett. »Aufputschpillen!« Also vermied Lydia jeden Schlaf. Deswegen hatte Quinn auch nicht in ihre Träume eindringen können. Sie schlief einfach nicht.
    Sie öffnete die Dose und nahm eine der Tabletten heraus. Sie ähnelte ihren Schlaftabletten, die sie seit dem Selbstmord ihrer Mutter nahm, um überhaupt einschlafen zu können.
    Kurz entschlossen lief sie in ihr Zimmer, tauschte die Tabletten aus und brachte die Pillendose

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