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Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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er für sie empfand. Erst dann konnte sie wählen, ob sie ging oder blieb.
    »Christopher.« Ihr Blick war ängstlich und sie wollte ihre Hand wegziehen, aber er behielt sie fest in seiner. Er zog etwas an ihr und sie kam ihm leicht entgegen.
    »Lydia. Bitte. Nur noch eine Weile. Deine Verwandten laufen dir nicht weg.« Ihr Körper spannte sich an.
    »Es tut mir leid. Ich ...« Er zog sie fester an der Hand und sie fiel in seine Arme. Dann legte er seine Lippen auf ihre. Zuerst wurde sie steif wie ein Brett, dann begann sie ihn wegzudrücken und schließlich ließ er sie los. Kaum hatte er seinen Griff gelockert, da sprang sie schon auf und rannte aus dem Raum. Er schlug auf den Tisch und ein paar Schachfiguren fielen um.
    »Mist!« Er hatte sie nicht erschrecken wollen. Sie hatte Angst. Angst vor ihm und vor jedem anderen Mann auf der Welt. Er verfluchte sich selbst für seine Dummheit. Er hatte es langsam angehen wollen. Nun hatte er sie verschreckt. Sie würde nicht mehr mit ihm reden, bis sie endlich im Flieger nach Europa saß und sicher vor ihm war. Vielleicht sagte sie ihm nicht einmal mehr auf Wiedersehen. Er stöhnte gequält und schlug mit dem Kopf auf den Tisch.
    »Jungchen! Was hast du nun wieder angestellt?« Berenike stand in der Tür, die Arme verschränkt, und sah ihn tadelnd an.
    »Ich hab sie geküsst! Ich bin so ein Dummkopf.« Seine alte Kinderfrau nickte.
    »Du bist ein Mann. Männer denken nicht immer mit dem Kopf, wenn eine hübsche Frau in der Nähe ist.« Sie kam näher und legte ihm die Hand auf die Schulter.
    »Sie hat Angst vor Männern, richtig?« Er nickte. Es überraschte ihn immer wieder, was sie alles sah und mitbekam.
    »Sie hat eine schlimme Vergangenheit gehabt und ich hab gerade ihr Vertrauen in mich zerstört.« Berenike seufzte.
    »Geh ihr nach und rede mit ihr. Ich habe gesehen, wie sie dich ansieht. Sie mag dich sehr. Vielleicht liebt sie dich sogar ein bisschen.« Er hob den Kopf und sah sie mit gerunzelter Stirn an.
    »Sie war in einen Freund von mit verliebt. Aber der hat geheiratet.« Dass sie danach mit ihm geschlafen hatte, ließ er außen vor. Berenike sollte nicht schlecht von ihr denken. »Sie hat nur uns beide. Wir haben sie damals gerettet.«
    »Und genau deswegen wird sie dich anhören. Geh zu ihr und entschuldige dich.«
     
    Als es an ihrer Tür klopfte, wusste sie genau, wer davor stand.
    »Darf ich hereinkommen?« Er klang traurig und auch verunsichert. Und doch hatte er gerade eine Grenze überschritten, die sie sich selbst gezogen hatte. Sie hatte sich nach dem Fiasko mit Josh geschworen, bei keinem Mann mehr schwach zu werden. Auch nicht bei Christopher, den sie schon früher geliebt hatte. Für ihn stand einfach zu viel auf dem Spiel. Trotzdem wollte sie so nicht einfach gehen. Sie sah zu ihrer Tasche auf dem Bett. In den letzten Minuten hatte sie ihre wenigen Habseligkeiten, die sie erst vor kurzem ausgepackt hatte, allesamt wieder in ihre Tasche geschmissen.
    »Komm rein.« Als er die Tür öffnete, ging sie aus Sicherheitsgründen zum Fenster und schuf somit eine Art Barriere.
    »Ich wollte mich entschuldigen. Das hätte ich nicht tun dürfen.« Sie blickte ihn kalt an und betrachtete dann die Muster auf der Tapete. Er schien es wirklich zu bereuen. »Bitte bleib noch etwas. Mit dir war es hier nicht so langweilig. Du hast etwas Abwechslung in das öde Rudelleben gebracht.«
    »Ich kann nicht nur wegen dir hier bleiben. Das geht nicht.«
    »Warum?«
    »Meine Familie ...«
    »... hat nicht nach dir gesucht. Nicht ein einziges Mal in deinem ganzen Leben hast du auch nur etwas von ihnen gehört. Bitte bleib hier bei uns ... bei mir.«
    »Warum sollte ich?« Sie sah, wie seine Wangen begannen zu glühen.
    »Ich liebe dich.«
     
    Diese drei Worte gingen ihr tiefer unter die Haut, als es etwas anderes je könnte. Einerseits wünschte sie sich, seine Gefühle offen erwidern zu können, andererseits war das völlig unmöglich. Und das musste er nun kapieren.
    »Ich war eine Hure.« Er sah sie immer noch entschlossen an. »Ich hatte unzählige Männer. Wie kannst du mich lieben?«
    »Ich hab dich vom ersten Moment an geliebt.« Er senkte den Kopf. »Aber ich durfte dir nicht meine Gefühle gestehen, weil ich eine schwangere Frau hatte. Und dann wollte sie unbedingt hier ein Rudel gründen. Es fiel mir sehr schwer, zu gehen.«
    »Und ich war traurig, als du weg warst. Du und Josh wart meine engsten vertrauten.« Er nahm ihre Hand.
    »Warum liebst du ihn und nicht

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