Woelfe der Dunkelheit
zurück in Lydias Zimmer. Jetzt musste sie nur noch warten, bis Lydia eine der Tabletten nahm.
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10. Kapitel
Angelika drehte sich seufzend in ihrem weichen Bett um und schmiegte sich enger an diese Quelle der Wärme, die so einen köstlichen Duft verströmte. Vanille, Sandelholz und ... Zigaretten? Sie riss die Augen auf und sah einen grinsenden Quinn vor sich, der neben ihr im Bett lag. Nackt!
»Was zum Teufel machst du hier?« Er streckte seine Arme über dem Kopf und verschränkte sie schließlich, sodass er wie ein völlig entspannter Gott aussah. Ein nackter Gott!
»Ich wollte nur mal vorbei schauen und sehen, wie unser kleines Projekt läuft.« Sie hatte ihm gestern Mittag bescheid gesagt, dass er ihre Aufputschpillen gegen Schlaftabletten vertauscht hatte und seitdem nicht wieder mit ihm geredet.
»Wie bist du hier hereingekommen?« Sein Grinsen wurde immer breiter.
»Süße. Wir haben einen Vertrag und ich bin ein Dämon. Das bedeutet, dass ich bis zur vollständigen Erfüllung des Vertrages immer und überall auftauchen kann, wo du bist.« Mist. Damit hatte sie nicht gerechnet.
»Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du nicht unbedingt mein Bett aufsuchen würdest.« Er reagierte nur mit einem noch breiteren Grinsen und Angelika stand auf. Als sie auf ihren Wecker sah, bemerkte sie, dass es bereits gegen Mittag war. Normalerweise schlief sie nie so lang. Sie wurde vorher immer von einem Alptraum geweckt. Aber Quinn ... Er hatte ihr eine gewisse ... Geborgenheit suggeriert. Wärme. Schutz.
Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Er war ein Dämon, der es nur auf ihre Jungfräulichkeit abgesehen hatte. Mehr nicht.
»Zieh dir gefälligst etwas an!« Sie hatte die Worte regelrecht gefaucht.
»Ich mag es, wenn du deine Krallen ausfährst, Kätzchen.« Sie verdrehte genervt die Augen und wand sich ihrem Kleiderschrank zu. Gerade als sie sich das Nachthemd ausziehen wollte, sah sie zu Quinn, der gespannt auf dem Bett saß. Immerhin trug er jetzt seine Boxershorts.
»Würdest du dich bitte umdrehen?«
»Nie im Leben. Mach schon, Süße. Da gibt es nichts, was ich nicht schon bei anderen Frauen gesehen hätte.« Ein kurzer Schmerz fuhr durch ihren Körper und sie wusste ihn nicht recht zuzuordnen. Aber sie würde sich garantiert nicht vor ihm entkleiden. Also nahm sie ihre Sachen und verschwand im angrenzenden Bad.
Viel schneller als sonst zog sie sich um und verzichtete dieses Mal auf ihre ausführliche Morgentoiletten, die normalerweise mindestens eine Dreiviertelstunde in Anspruch nahm. Als Quinn wenige Momente, nachdem sie ihre Bluse zugeknöpft hatte, im Türrahmen erschien, war sie bereits komplett bekleidet. Ihr entging nicht der schmollende Ausdruck auf seinem Gesicht.
»Sie hat bis jetzt noch nicht eine Minute geschlafen. Du musst was unternehmen.« Der Themawechsel kam unerwartet. Sie hatte damit gerechnet, dass er sie weiter aufziehen und necken würde, aber anscheinend war er begieriger darauf, den Vertrag zu erfüllen. Sie schluckte. Er war hinter ihrer Jungfräulichkeit her. Das musste sie sich immer wieder vor Augen führen.
»Ich versuche mein bestes.« Er trat neben sie und betrachtete sie im Spiegel. Sie waren so unterschiedlich. Während Quinn dunkle, fast schwarze Haare hatte, waren die von Angelika braun. Seine Augen schimmerten dunkelgrün, im Gegensatz zu Gelis glanzlosem Braun. Sie passten nicht zueinander. Und das ist auch gut so.
Lydia saß bereits mit den anderen Wölfen am Esstisch, als Angelika den Raum betrat. Das Mädchen warf ihr schon die letzten Tage immer wieder so forschende Blicke zu. Als ob sie etwas erwartete. Sicher meine Abreise. Lydia war sich voll und ganz bewusst, dass sie hier nichts zu suchen hatte. Nur wegen Christophers bitten und der ausgebliebenen Buchungsbestätigung ihres Hotels in Oslo hatte sie bis jetzt noch keinen Flug gebucht.
Ihr graute jetzt schon vor den geschätzten neunzehn Stunden Flug. Aber laut ihren Informationen war Levin dort. In Norwegen. Sie hoffte innig, dass er es wirklich war und nicht nur ein namensgleicher Mensch.
»Wie hast du es geschafft, dass mein Vater dich heiraten will?« Lydia zuckte erschrocken zusammen, als plötzlich Angelika neben ihr stand und diese Worte zischte, wie eine Schlange. Am liebsten hätte Lydia geantwortet, dass es ihr Vater war, der unbedingt heiraten wollte und Lydia nur noch hier war, um seine Gastfreundschaft nicht mit Füßen zu treten. »Und wie kommt es, dass du aus deinem alten Rudel
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