Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Woelfe der Dunkelheit

Woelfe der Dunkelheit

Titel: Woelfe der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
Vom Netzwerk:
die neben seiner Tochter saß, bedachte ihn mit einem bösen Blick.
    Jahrzehnte schon hatte er mit ansehen müssen, wie Sofia ihre gemeinsame Tochter dahingehend erzog, dass Männer das schlimmste Übel der Welt waren und dass sie brutal und gefühlskalt waren. Also hatte sie sich für ein Leben ohne einen Mann entschieden und Chris hatte das stillschweigend hingenommen.
    Aber wenn sie wegen dieser Fehleinschätzung nun seine Beziehung zu Lydia missbilligte, musste er ihr die Augen öffnen. Spätestens, wenn sie einen netten Wolf kennenlernte, der ihr die Sterne vom Himmel holte, würde sie seine Gefühle gegenüber Lydia verstehen.
    »Christopher. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dich nicht heiraten werde.« Nun blickte er Lydia finster an, die soeben von ihrem Platz aufgestanden war und ihn nun grimmig ansah. »Es geht nicht, also lass es bitte.« Damit wandte sie sich ab und er hörte aus Gelis Richtung ein erleichtertes Seufzen. Sonst war es ruhig am Tisch. Keiner wagte es, aufzustehen oder etwas zu sagen.
    Vielleicht hatte er es auch nur falsch angepackt. Frauen waren romantisch veranlagt. Er würde sein gesamtes Repertoire durchkramen, bis er etwas fand, was Lydias Herz erweichen ließ.
     
    Angelika betrat die verrauchte Kneipe und zog die Kapuze ihrer Jacke tiefer ins Gesicht. Sie wollte vermeiden, dass sie jemand erkannte. Aus einer Ecke ertönte das Gegröle mehrerer Männer, die einer Bedienung auf den Hintern schlugen und sie »Schätzchen« und »Püppchen« nannten.
    Eine Gänsehaut überlief ihren Körper, als sie sich wieder einmal die Ermahnungen ihrer Mutter ins Gedächtnis rief. Männer sind Schweine. Sie haben keinen Respekt vor einer Frau und wollen sie nur besitzen . Das Gleiche konnte sie bei ihrem Vater sehen.
    Er wollte Lydia, doch sie wollte ihn nicht. Überhaupt gab sich die Blondine recht zugeknöpft und hatte so zuerst Gelis Zustimmung gefunden. Aber als ihr Vater verkündet hatte, dass er sie heiraten wollte, wurde Geli klar, dass sie Lydia loswerden musste.
    Steifbeinig ging Angelika zur Bar und sah den Wirt abschätzend an. Er war ein Dämon, dessen gutes Aussehen in den Jahren und mit den Exzessen verschwunden waren. Seine dünnen schwarzen Haare hingen ihm fettig und kraftlos ins Gesicht und seine Augen wirkten verquollen und dunkel. Nicht gerade jemand, mit dem sie sich unbedingt abgeben wollte.
    »Ich suche einen Auftragskiller.« Der Wirt hob die Augenbrauen und musterte sie verwirrt. War es wegen ihrer Stimme oder wegen ihres Auftretens? Oder hatte er eben etwas Respekt vor ihr bekommen, weil sie einen Killer anheuern wollte?
    »Dort hinten. Der kleine schmierige Typ in Giftgrün.« Er deutete mit dem Kopf nach rechts, wo sich mehrere Sitznischen befanden. Geli nickte dem Wirt zu und legte einen zwanzig Dollar Schein auf den Tresen, bevor sie sich zu den Nischen begab. Tatsächlich saß bereits in der dritten Nische ein kleiner fülliger Mann, der einen giftgrünen Anzug trug. Nicht sehr unauffällig, für einen Killer.
    »Hallo. Der Wirt meinte, ich soll mich an sie wenden, wenn ich einen Killer benötigen würde.« Der Mann sah sie an und sie wäre am liebsten ein Stück zurückgewichen, als sie sein spitzes und unsympathisches Gesicht sah.
    »So, so. Ein Killer. Worum geht es?« Geli setzte sich ihm gegenüber an den Tisch.
    »Ich will meine zukünftige Stiefmutter loswerden.« Der Mann grinste. Plötzlich zuckte seine Nase und er stand schneller auf, als sie reagieren konnte.
    »Oh nein. Ich bringe keine Wölfe um! Die Angehörigen sind sehr geschickt, wenn es darum geht, Spuren zu verfolgen. Vergiss es, Kleine.« Damit verschwand er in den hinteren Räumen und Angelika ließ sich frustriert in die Polster der Nische sinken.
    Ein anderer Mann, der das Gespräch anscheinend belauscht hatte, stellte sein Glas auf dem Tisch ab und ließ sich auf die Sitzpolster sinken.
    »Ich kann dir helfen.« Sie sah ihn abwägend an. Seine dunklen Haare glänzten im Schein der Lampe, die über ihnen hing. Auch seine Gesichtszüge waren alles andere als hässlich, aber sein Körper verströmte so ein Gefühl von ... Vorsicht.
    »Und wie?« Er rückte etwas näher an sie heran und zog an seiner Zigarette, die er zuvor in seiner Handfläche gehalten hatte, sodass sie sie nicht sehen konnte.
    »Stell dir vor, du hättest nur noch Alpträume, aber sobald du deinen Freund verlässt, verschwinden sie urplötzlich.« Ihre Augen wurden groß. Alpträume? Dann war er ein Incubus. Ein Dämon.

Weitere Kostenlose Bücher