Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
halbherzig gegen ihn wehrte. Schließlich hatte er sie sich über sie Schulter geworfen und ins Schlafzimmer geschleppt. Das war eine verdammt heiße Nacht geworden, in der beide zu wenig Schlaf bekamen. Er hatte sie heute morgen gar nicht gehen lassen wollen, aber sie musste zur Uni und er wurde im Herrenhaus erwartet.
Am frühen Abend trafen sich Cassandra und Josh vor der Galerie. Er war schon wieder hin und weg von ihrer Erscheinung. Sie trug ein hübsches, hellgrünes Cocktailkleid aus Organza und einen schwarzen Mantel. Die obligatorischen High Heels waren natürlich auch an ihren Füßen. In schwarz. Wenn er sie das nächste Mal ins Bett bekam, vorzugsweise an diesen Abend, musste sie diese Dinger unbedingt anbehalten.
Als sie gemeinsam die Galerie betraten, nahm er ihr den Mantel ab und musterte sie von oben bis unten. Das Kleid war knielang, trägerlos und hatte im Brustbereich eine große Stoffverzierung in Form von drei Blumen. An der Brust lag es eng an, fiel dann aber wie ein Wasserfall über ihre Taille und Hüfte. Es war einfach traumhaft. Ihre Haare waren zu einer Hochsteckfrisur auf ihrem Kopf drapiert und ein paar einzelne Strähnen fielen verspielt auf ihren Hals und ihre Schulter. Als er sein Mal auf ihrem Hals sah, erfüllt ihn ein wohlig warmer Schauer.
Er nahm sie in die Arme und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.
"Du siehst bezaubernd aus." Sie winkte lässig mit einer Hand ab und sah sich kurz um.
"Woher kennst du den Künstler?" Josh zuckte kurz mit den Schultern.
"Er arbeitet mit meinem Bruder zusammen. Sylvester saniert und restauriert alte Häuser und Fabriken. Leider hat er kein gutes Händchen für Farben und Verzierungen."
Nachdem sie ein Bild nach dem anderen angesehen und kommentiert hatten, stellte er ihr den Künstler persönlich vor. Thomas war ein sehr einnehmender und sympathischer Mann, aber schwul. Sylvester hatte Josh sicherheitshalber vorgewarnt.
Cassandra schien sich recht gut im Kunstgewerbe auszukennen und Thomas hob mehrmals anerkennend die Brauen, verstrickte sie immer wieder in ein lockeres Gespräch.
Es war ein ungezwungener Abend und Cass fühlte sich sichtlich wohl. Obwohl sie in der Öffentlichkeit waren, hielt sie sich nicht mit kleinen Gesten und Zärtlichkeiten zurück. Sie streichelte seinen Arm, strich über ihren Rücken und lehnte sich aufreizend eng gegen Josh. Wobei er vermutete, dass sie es vielmehr unbeabsichtigt tat.
Der Abend neigte sich langsam dem Ende entgegen und sie hatten leider bis dato noch keinen Moment für sich allein gehabt. Er hätte gern noch etwas mit ihr geflirtet und außerdem musste er heraus finden, ob sie als seine Geliebte bei ihm bleiben würde. Schon wenn er sich vorstellte, sie jeden Abend in seinem Bett vorfinden zu können... Sie reichte ihm lächelnd ein Glas Weißwein und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf Thomas.
Ach ja. Der schwule Thomas, der ihn von einem Quickie auf der Toilette abhielt.
"Danke für den tollen Abend." Cass wandte sich zum wartenden Taxi, als er ihren Arm festhielt. "Wann sehen wir uns wieder?" Ein Lächeln wich von ihren Lippen.
"Wie wäre es mit Sonntag Nachmittag? Da zeig ich dir mal meinen Lieblingsplatz." Ihr Grinsen wurde breiter. Und sie musterte seinen Anzug abschätzend. Hatte sie daran etwas auszusetzen? Es war ein maßgeschneideter Anzug von Armani. Wie fast alle seine Anzüge.
"Aber zieh dir bitte legere Sachen an." Josh nickte.
Leger war sein zweiter Vorname.
Mit einem flüchtigen Kuss verabschiedete er sich von ihr und schloss die Tür des Taxis. Sie war wirklich eine Sirene. Ob sie wusste, was sie ihm mit ihren Grinsen antat? Ihre vollen Lippen... Schon wenn er sich vorstellte, wie sie sein bestes Stück umschlossen und liebkosten. Als es in seiner Hose wieder viel zu eng wurde, machte er sich auch auf den Heimweg.
Das Herrenhaus lag nur ein paar Blocks von hier entfernt. Ob er morgen wieder in die Bar gehen sollte? Oder würde ihn das zu sehr nach einem Stalker aussehen lassen? Er wollte sie auf keinen Fall erschrecken oder einengen. Am Ende würde sie ihre Beziehung beenden, weil sie sich verfolgt fühlte. Er stieß resigniert Luft aus und sah zum nächtlichen Himmel.
Bald würde wieder der schöne, weiße Vollmond die Straßen erleuchten. Er lächelte. Die Menschen hatten in all den Jahrhunderten so viel in dieses natürliche Ereignis interpretiert. Hatten es mit Vampiren, Werwölfen und anderen Mythengeschöpfen in Verbindung gebracht. Dabei war es nichts
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