Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
einmal um Cassandra kümmern. Er spürte immer noch den Rippenstoß, den sie ihn verpasst hatte. Sie war eine kleine Wildkatze. Als sie so auf seinem Bett lag, hilflos und gefesselt, war ihm ganz heiß geworden.
Hoffentlich nahm sie ihm das nicht übel.
Er wusste, dass er ihr alles erklären sollte, aber er war sich nicht zu hundert Prozent sicher, ob ihr Onkel auch der Derek vom anderen Rudel war. Er seufzte.
"Verdammt!" Er drehte die Dusche ab und rieb sich mit einem Handtuch trocken. Danach ging er - nur mit einem Handtuch um die Lenden - wieder ins Schlafzimmer. Er traute seinen Augen nicht.
"Lydia! Wo zum Teufel ist Cassandra?" Die junge Frau saß auf dem Bett und sah ihn lächelnd an. Obwohl sie bei seinem halbnacktem Auftauchen etwas blass um die Nase geworden war.
"Sie ist gegangen." Lydia stand auf und ging zögernd auf ihn zu. Er konnte es nicht fassen. Dieses dumme Frauenzimmer hatte Cassandra zur Flucht verholfen.
"Wie lange ist sie schon weg?" Sein Ton war schneidend und die junge Frau sah mit weit aufgerissenen Augen zu ihm auf.
"Seit zehn Minuten, vielleicht auch etwas weniger." Er ging an ihr vorbei und riss den Kleiderschrank auf.
"Wieso zum Teufel hast du sie befreit? Ich habe sie nicht ohne Grund gefesselt." Die junge Frau sah schuldbewusst zur Seite.
"Sie ist doch nur ein Mensch. Was kann sie dir schon bedeuten?" Er drehte sich zu ihr um und schrie sie wütend an: "Sie ist in Gefahr! Geh mir aus den Augen!" Laut schluchzend drehte sie sich um und rannte aus dem Zimmer.
Tief im inneren wusste er, dass er nicht so barsch hätte sein dürfen. Sie hatte erst seit ein paar Monaten begonnen, mehr mit den anderen zu unternehmen, statt sich nur in ihrem Zimmer zu verkriechen. Keiner wusste von ihrer Vergangenheit, nur Christopher und er.
Schon seit dem ersten Moment, den sie hier in der Villa war, hatte er bemerkt, dass sie mehr als nur Dankbarkeit für ihn empfand. Aber was sie ihm anbot, konnte er einfach nicht annehmen. Sie wäre nur eine von vielen und das würde ihr sowieso schon verletztes Herz vollends zerstören.
Aber dass sie Cass einfach hatte gehen lassen, war zu viel für seine Geduld. Er zog sich schnell ein frisches Hemd und eine Hose an und war dann ebenfalls auf dem Weg.
Einen Block vor ihrer Wohnung entdeckte er sie schließlich. Sie hatte ihre Arme um sich geschlungen - anscheinend fror sie. Ihren Mantel hatte sie nicht mitgenommen, so eilig hatte sie es gehabt, von ihm weg zu kommen.
"Cassandra warte!" Erschrocken drehte sie sich um und im nächsten Augenblick rannte sie auch schon los. Er hätte seine Klappe halten sollen. Trotz ihres Vorsprungs hatte er sie schnell eingeholt und packte ihr Handgelenk.
"Was an
warte
hast du nicht verstanden?" Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. Dann spürte er etwas seine Hand hinunter tropfen. Als er das Blut sah, ließ er sie sofort los. Damit hatte sie nicht gerechnet und fiel etwas unsanft auf ihren Po.
"Du blutest!" Cassandra kroch von ihm weg und rappelte sich dann wieder auf.
"Die Handschellen waren ziemlich robust." Ihre Stimme zitterte. Vor Kälte oder vor Angst?
"Bitte bleib stehen. Ich will nur mit dir reden. Du brauchst keine Angst haben." Er hob beschwichtigend die Hände.
"Pah! Angst. Vor dir hab ich doch keine Angst." Er trat einen Schritt weiter auf sie zu.
"Warum rennst du dann vor mir weg?"
"Weil ich nichts mehr mit dir zu tun haben will." Wieder flossen ihr Tränen übers Gesicht.
"Wegen den Handschellen tut es mir Leid. Ich hätte dir gleich alles erklären sollen. Lass uns in meine Wohnung gehen. Sie ist gleich um die Ecke." Hastig schüttelte sie den Kopf.
"Ich bin nicht eine deiner Huren, die du in deiner Wohnung halten kannst, bis du sie nicht mehr willst." Er sah sie zornig an.
"Wie kommst du darauf?" Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und fing wieder an zu zittern.
"Was sonst würdest du von einem Menschen wollen? Ich könnte nie deine... Gefährtin sein."
"Wer hat dir diesen Blödsinn erzählt?" Ihr Schutzwall bröckelte.
"Die blonde Frau in deinem Zimmer. Sie meinte, du würdest dich nur mit einer Wölfin zusammen tun können. Ich ..." Plötzlich lachte Josh laut auf.
"Lydia? Dieser dummen Gans glaubst du? Ich hätte dir mehr Verstand zugetraut."
Obwohl sie recht hatte. Aber er hatte sich entschieden, das Rudel zu verlassen. Dafür musste Cassandra aber bei ihm bleiben.
"Außerdem will ich gar nicht deine Gefährtin werden. Ich kann dich nicht ausstehen." Er lachte zwar nicht, aber seine Stimme klang
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