Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
Als sie den Kuss beendete, sah sie zur Seite.
"Ich werde nicht mehr hier sein, wenn du dich befreien kannst." Sein Atem stockte.
"Nicht mehr hier? Was soll das heißen?" Eine eisige Kälte durchfuhr seinen Körper. Sie stand auf und zog sich an, ohne ihm noch einmal in die Augen zu sehen.
"Ich habe meine Wohnung und meinen Job gekündigt. Mein Schwager denkt, ich habe eine neue Stelle in einem anderen Bundesstaat. Ich... Ich werde nicht zurück kommen..." Josh wehrte sich gegen die Handschellen, bemerkte aber, dass er vollkommen kraftlos war. Dann erfasste er sie Situation und was sie getan hatte.
"Der Wein! Du hast etwas hinein geschüttet." Als sie an der Tür war, drehte sie sich ein letztes Mal um, ohne ihm ins Gesicht zu sehen.
"Ein Beruhigungsmittel. Es lässt in etwa vier Stunden langsam nach. Bis dahin sitze ich bereits im Flieger." Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: "Ich hätte unsere gemeinsame Zeit besser nutzen sollen. Du bedeutest mir mittlerweile sehr viel. Zu viel, um zuzulassen, das du dein Rudel verlässt... für einen Bastard." Mit diesen Worten und einem geräuschvollem Schluchzen, drehte sie sich um und verließ seine Wohnung. Er war vollkommen geschockt.
"Cass! Cassandra! Bitte geh nicht. Komm sofort wieder her!" Doch es war still geworden.
Sie ist weg.
Die Zeit schien nicht vergehen zu wollen und Josh versuchte immer wieder die Handschellen zu lösen, aber es gelang ihm nicht. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit kamen seine Kräfte langsam zurück und die Handschellen wurden entzwei gerissen. Er erhob sich vom Bett und zog sich hastig an. Dann verließ er seine Wohnhaus und fuhr zu Cassandras Wohnung. Die Tür war nicht verschlossen, also stürmte er einfach hinein. Doch bis auf eine leere Kiste war die Wohnung leer.
Nein!
Er sank auf die Knie und schlug wütend mit den Fäusten auf den Boden. Plötzlich sprang er auf und verließ die Wohnung wieder.
Der Flughafen.
Vielleicht erwischte er sie noch, bevor sie ins Flugzeug steigen konnte. Aber als er am Flughafen ankam, war Cass schon längst weg. Die Servicekraft am Schalter durfte ihm nicht sagen, in welcher Maschine sie gesessen hatte, aber sie konnte ihm sagen, dass sie auf jeden Fall geflogen war.
Wie in Trance ging Josh zurück zu seinem Wagen. Sie hat es ernst gemeint. Sie würde nicht wieder zurück kommen und er hatte keine Möglichkeit, sie zu finden. Er wusste, dass sie ihn liebte, das hatte sie mehr als nur einmal bewiesen. Trotzdem war sie gegangen. Um seine Zukunft nicht zu zerstören. Um sein Leben wieder in eine geregelte Bahn zu lenken. Aber sie hatte es gerade zerstört. Sie hatte ihn zerstört. Unbewusst. Ungewollt. Er lehnte sich nach vorn und schlug mit seinem Kopf immer wieder gegen das Lenkrad und dann schrie er aus voller Kehle ihren Namen.
17. Kapitel
Zwei Monate waren vergangen, seit Cassandra verschwunden war. Am Anfang hatte Josh noch alles versucht, um sie ausfindig zu machen, war aber kläglich gescheitert. Er war sogar bei dem wöchentlichen Weiberabenden ihrer Freundinnen erschienen und hatte sich bei Annika erkundigt, aber die konnte ihm auch nichts sagen. Cassandra rief sie einmal, manchmal auch öfter an und erkundigte sich wie alles so lief.
Keine Hinweise auf ihren derzeitigen Aufenthaltsort. Noch nicht einmal sein Freund bei der Polizei konnte etwas herausfinden. Wie es schien, war sie mehrmals in verschiedene Hotels und Pensionen eingecheckt und hatte auch öfter die Arbeit gewechselt. Nirgendwo blieb sie länger als ein oder zwei Wochen. Irgendwann hatte er ihre Spur verloren.
Sie hatte ihre Wohnung in Alexandria gekündigt und die restliche Miete für die Kündigungsfrist komplett überwiesen. Ihre Möbel hatte sie gespendet und den größten Teil ihrer Sachen bei Charly im Haus untergebracht, zumindest die Sachen, die nicht ohnehin schon dort standen. Auch Mia war nun bei Charly. Ihr Konto hatte sie gekündigt und wahrscheinlich bei einem anderen Kreditinstitut wieder eröffnet. Sie hatte wirklich an alles gedacht. Sogar ihr Handy war gekündigt. Er hatte sich Charlys Telefonliste besorgen lassen, aber dort waren nur Nummern von Telefonzellen an Autobahnen oder Flughäfen. Nichts was ihn weitergebracht hätte.
Das gesamte Rudel ließ ihn soweit wie möglich in Ruhe, behelligte ihn nur mit wichtigen Sachen, die seiner Klärung bedurfte. Sogar Lydia wich ihm aus, wo sie nur konnte.
Seine Laune war seit Cassandras verschwinden miserabel. Sobald ihn etwas störte oder an Cass erinnerte, verlor er die
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