Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
Kontrolle über sich und ließ seiner Wut freien Lauf. Genauso wie dem Wein.
Josh stand am Fenster seines Zimmers und sah hinaus, völlig in Gedanken verloren, wie schon seit den letzten Tagen und Wochen. Er trug nur ein T-Shirt und verblichene Jeans. Ein letztes Überbleibsel von Cass. Sie hatte es ihm damals geschenkt, als sie im Fitnessclub ihres Schulkameraden gewesen waren.
Ein leises Klopfen kam von der Tür und das Knarren zeigte, dass die Tür auch geöffnet wurde. "Was ist?" Seine Stimme war barsch und ungehalten. Erik kam herein und erwiderte kleinlaut: "Zwei Wölfe von den Silver-Spring-Rudel sind wieder in unser Territorium eingedrungen." Josh drehte sich um und schnauzte ihn lauthals an: "Gott verdammt! Deswegen störst du mich? Du weißt genau, was zu tun ist! Raus!" Erik duckte den Kopf und verließ schnell den Raum. Draußen warteten Mark und Evan auf ihn und sahen Erik mitleidig an.
"Seit diese Cassandra nicht mehr da ist, ist er unausstehlich." Die beiden Männer nickten zustimmend. Erik ballte die Hand zur Faust und wandte sich an Evan.
"Finde heraus wo sie ist. Mir reicht es mit seinen Launen. Dem ganzen Rudel reichen seine Launen. Wenn er sie unbedingt will, soll er sie zur Gefährtin nehmen, ob sie einverstanden ist oder nicht. Aber diese miese Stimmung halte ich nicht länger aus." Evan nickte zustimmend und machte sich auf den Weg in sein Zimmer. Er war wahrscheinlich der Einzige, der noch herausfinden konnte, wo sie sich aufhielt.
"Hab ich dich!" Cass sah sich erschrocken um und entdeckte Josh am anderen Ende ihres dunklen Zimmers stehen.
"Wie bist du hier rein gekommen?" Er trat ins Licht des Mondes, dass durch die großen Fenster herein fiel und seine Augen funkelten dunkel.
Leidenschaft.
Das war es, was sie darin lodern sah.
Und Verlangen. Nach ihr.
Er trug wieder einen seiner teuren, schwarzen Anzüge, war allerdings barfuß.
"Ich habe dich vermisst. Ich hol dich jetzt Heim." Als er diesen Satz beendet hatte, stand er vor ihr und nahm sie in den Arm. Sie verweilte eine Weile in dieser herrlichen Wärme und schließlich fragte sie leise: "Wie hast du mich gefunden? Ich bin extra so weit weg wie möglich." Er lachte kurz auf.
"Seattle ist nicht weit genug entfernt, um vor mir in Sicherheit zu sein. Mein Herz wird dich immer wieder finden. Egal wie weit du weg rennst." Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn leidenschaftlich. Dann verlor sie den Boden unter ihren Füßen.
Sie stand vor dem abgebrannten Wrack des Autos, indem Ihre Zwillingsschwester umgekommen war. "Das ist alles Deine Schuld! Wegen dir ist die Liebe meines Lebens tot." Charly packte sie am Oberarm und drehte sie zu sich herum.
"Nein! Das war Derek. Ich konnte nichts dafür." Charly gab ihr einen groben Kuss auf den Mund, der sie zurück taumeln ließ. Er hielt immer noch ihren Arm umfangen und starrte ihr in die Augen.
"Du hast sie mir genommen. Du siehst genau so aus wie sie. Du bist sie!" Er drückte ihren Körper gegen seinen und sie spürte seine Erektion.
Dann erschien Derek ein paar Meter entfernt und sah die Beiden mit blutigem Gesicht an.
"Nur deinetwegen hab ich alle umgebracht. Und ich werde weiter machen. Bis alle tot sind." Charly ließ sie auf einmal los und taumelte nach hinten. Über seiner Brust klaffte eine tiefe Wunde.
"Nicht! Charly!" Dann war er verschwunden.
"Du kannst niemanden beschützen! Hast du noch nie gekonnt und wirst du auch nie schaffen." Dereks Stimme hallte in ihrem Kopf nach und sie sah an sich herab. Im Schritt ihrer Hose war Blut.
"Mein... mein Baby..." Nun stand Derek genau vor ihr.
"Du hast es umgebracht, wie alle Anderen, die dir je zu nahe gekommen sind. Deine Mutter, deine Schwester, dein eigenes Fleisch und Blut, deine Pflegeeltern. Es wird immer so weiter gehen. Bis alle unter der Erde liegen." Cass sank vor ihm auf die Knie. Tränen rannen ihre Wangen herab, während sie immer wieder den Kopf schüttelte.
"Nicht meine Schuld." Josh kniete sich zu ihr und nahm ihr Gesicht in seine großen, warmen Hände.
"Ich sterbe nicht so schnell. Ich liebe dich." Sie sah hinter ihn, wo Derek stand und ein Messer an Joshs Kehle drückte.
"Wenn er dich nicht kennen gelernt hätte, wäre er verschont geblieben. Es ist alles deine Schuld." Mit diesen Worten schnitt er Josh die Kehle durch und heißes Blut benetzte ihr Gesicht und ihren Körper.
Mit einem grellen Schrei setzte sie sich im Bett auf und klammerte sich wie eine Ertrinkende an die Decke.
Herr im Himmel. Dieser Alptraum
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