Wölfe der Leidenschaft (German Edition)
betraut, eine gute Pflegefamilie für euch zu finden. Die Weedmans waren ebenfalls Klienten von mir und schon seit Jahren Kinderlos. Ich habe arrangiert, dass ihr zu ihnen kommt." Sie schüttelte verwirrt den Kopf. Ihre Pflegeeltern hatten ihr von Anfang an gesagt, dass sie adoptiert waren. Aber das hatte das Band zwischen ihnen nie beschatten können. Sie liebten ihre Pflegeeltern und andersherum war es genauso.
"Warum erzählst du mir das alles?" Nach kurzem Zögern sagte er leise, fast flüsternd: "Da Derek keine Gefahr mehr ist, kann ich dir den Aufenthaltsort deiner Mutter anvertrauen." Cass wurde leichenblass, sprang wieder auf und stützte sich an der Lehne des Sofas ab. Dann setzte sie sich wieder hin. Ihre Beine zitterten, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen. Als sie ihre Hände im Schoß zusammen faltete, bemerkte sie, dass auch diese zitterten.
"Aber sie ist doch Tot." William schüttelte langsam den Kopf und sah sie mitleidig an.
"Derek hatte damals wohl angenommen, dass sie tot wäre, aber sie hat es überlebt. Willst du sie sehen?" Cass verschränkte immer wieder ihre zitternden Hände im Schoß und sah zu Boden. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Tränen der Erleichterung, immer noch eine Mutter zu haben und Tränen des Zorns, da sie sie so lange allein und im Unwissen gelassen hatte. Sie hatte mittlerweile damit angeschlossen. Seit Derek das erste Mal gesagt hatte, dass ihre Mutter tot war, war sie das auch in Cassandras Gedanken. In ihrem Herzen. Die Nachricht, dass sie noch lebte, überforderte nun ihren Verstand.
William reichte ihr einen Zettel.
"Ich habe dir die Adresse notiert. Sie weiß nicht, dass ich heute hier war. Sie hätte es mir sicherlich verboten. Ich muss wieder los." Cass rührte sich nicht vom Fleck. Sie saß nach wie vor völlig steif auf dem Sofa und starrte ins Nichts. William legte den Zettel auf den Tisch und ging zur Tür.
"Sie hatte wirklich große Angst. Nicht nur um sich selbst, sondern vor allem um euch. Bis bald." Damit schloss er leise die Tür.
Am späten Nachmittag saß Josh gedankenverloren in seinem Schlafzimmer am Schreibtisch und kontrollierte die angefallenen Rechnungen, als sein Telefon klingelte. Er sah die Nummer und nahm lächelnd das Telefonat an.
"Hallo Richard. Was gibt es?" Richard erklärte, dass sie Dereks Unterlagen durchgesehen und ein seltsames Dokument gefunden hatten, dass Josh interessieren könnte. Ein von einer Hexe unterschriebenes Dokument. Eine Vorhersage. Josh gab Richard seine Faxnummer und ließ sich das Dokument durchfaxen.
Abaddon, die stärkste Kriegerin aller Zeiten, wird im jungfräulichen Alexandria das Licht der Welt erblicken. Keine lebendige Frau wird es gebären, aber das Kind wird die Lieblinge des Herren in den letzten Krieg führen. P.S. Ich hab meine Abmachung eingehalten. Lass mich also in Ruhe. Jeanette
Jungfräuliches Alexandria? Das war sein Revier!
Alexandria in Virginia. Wie lange wusste Derek schon davon? Hatte er deswegen seine Männer in Joshs Revier geschickt? Jetzt wurde ihm auf einmal alles Klar. Aus diesem Grund hatte er auch auf Josh geschossen. Ihm war es egal, wen er traf. Sowohl ihn, als auch Cassandra wollte er los werden. Und alles nur um dieses Kind zu finden? Abaddon.
Von keiner lebendigen Frau geboren. Wie sollte das funktionieren?
Er musste diese Hexe finden um Antworten zu bekommen.
Verwunderte sah sich Josh im Raum um und bemerkte, dass Cass noch nicht wieder ins Zimmer zurück gekommen war. Er sah bei Emily nach, im Trainingsraum und dann in der Bibliothek, wo er sie in letzter Zeit auch schon öfter angetroffen hatte. Aber er konnte sie nirgendwo finden.
"Wenn du Cassandra suchst, findest du sie unten im Salon. Sie hat Besuch." Mark kam gerade von oben und setzte seinen Weg ins Spielzimmer fort. Josh stieg die Treppen wieder hinunter und klopfte an den Salon.
"Cass?" Er öffnete die Tür und sah sich im Raum um. Cass saß auf dem Sofa. Sie sah nicht auf, als er eintrat. Sie reagierte überhaupt nicht. Das ist nicht gut. Wieder schlechte Nachrichten?
"Alles in Ordnung? Ich hab dich überall gesucht." Wieder keine Reaktion. Er schloss die Tür hinter sich und ging auf sie zu. Er bemerkte den Zettel auf dem Tisch und las die Adresse. Soweit er sich erinnerte, was das ein altes Kloster, hier in Alexandria.
"Was ist das?" Nun stand er direkt vor ihr und sah in ihr tränenüberströmtes Gesicht. "Cassandra! Was zum Teufel ist los?" Die Antwort war nicht mehr als ein Flüstern.
"Sie
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