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Woelfe der Macht

Woelfe der Macht

Titel: Woelfe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darleen Alexander
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diesem ...« Sie zog die Augenbrauen hoch. Auch Cass war auf die weitere Ausführung des Satzes gespannt.
    »Diesem was? Er ist genau so ein Wolf wie du!« Er stieß frustriert Luft aus.
    »Er ist nicht gut genug für dich.« Sie klatschte in die Hände und Cass war für den Moment richtig erschrocken. Sicherheitshalber wich sie zu der Tür zurück und blieb dort stehen. Alexej hatte sie sowieso schon gesehen. Nur Josi war zu sehr in Rage, um etwas anderes zu registrieren.
    »Dad! Bisher war noch keiner gut genug für mich.« Dann trat sie näher zu ihm und hob drohend den Zeigefinger. »Eins will ich dir sagen: Ich liebe ihn! Wenn du mir das kaputtmachst, rede ich kein Wort mehr mit dir.« Damit drehte sie sich um und stapfte ins Bad. Cass ließ sich neben ihm aufs Sofa fallen.
    »Ach ja. Das steht mir auch irgendwann mal bevor. So in sechzehn oder siebzehn Jahren.« Und dafür war sie dankbar. Vielleicht musste sich ja auch nur Josh mit Carmen herumärgern und die beiden Frauen würden sich super verstehen.
    »Meine Söhne sind so viel einfacher. Keiner würde das Wort gegen mich erheben. Sie halten sich alle an meine Anweisungen.« Cass kicherte. Er war wirklich ein typischer Mann. Keine Ahnung von Frauen oder in diesem Fall von Töchtern.
    »Josi ist ein Mädchen. Ein sehr starkes und temperamentvolles Mädchen. Lass sie ihren Weg gehen.« Er senkte den Kopf und sie war ernsthaft versucht, ihn in eine tröstende Umarmung zu ziehen. Aber so, wie zwischen ihnen die Funken sprühten, wenn sie sich zu nahe kamen, war das vielleicht keine gute Idee. »Du wirst für sie immer der wichtigste Mann in ihrem Leben sein. Keine Angst.« Alexej verdrehte die Augen und stand auf, um zur Minibar zu gehen.
    »Darauf muss ich erst einmal einen trinken.«
     
    Amam kam gerade aus der Dusche, als die Zimmertür aufgerissen wurde. Joel stürmte herein, sah aber nicht von seinen Papieren auf. Scheiße. Amam hatte vergessen, die Tür zu verriegeln. Das war ihm noch nie passiert. So ein Mist! Er sah Joel mit großen Augen an und sein Herz sank immer tiefer. Jetzt würde er Amam Endtarnen.
    »Amam?«, als der Rabe keine Antwort bekam, sah er sich im Zimmer um. Sein Blick blieb sofort an Amam hängen und in der gleichen Sekunde atmete er scharf ein. Amam wusste, was Joel eben sah: eine schlanke, nackte Frau, der das Wasser aus den Haaren tropfte. Eine hilflose nackte Frau, denn sie konnte sich vor Schreck nicht rühren. Er nutzte die Zeit, um ihren Körper von oben bis unten zu mustern.
    »Wo ist Amam?« Er klang abgelenkt und eindeutig heiser, sodass sie nur mit den Schultern zuckte. »Und wer bist du?« Gott sei Dank. Er erkannte sie nicht. Gut. Das war sehr gut.
    »Shirin. Seine ... Schwester.« Etwas Besseres fiel ihr nicht ein und sie musste ihre Stimme leicht erhöhen, da sie sich sonst verraten hätte. Durch die vielen Jahre, die sie sich als Mann ausgegeben hatte, war ihre Stimme rauer und dunkler geworden. Aber wenn sie diese Stimme beibehalten würde, könnte es sie auffliegen lassen.
    Joel starrte sie immer noch an und langsam fühlte sie sich unwohl. Sie bedeckte ihre Brüste und ihre Scham mit den Armen, aber sie war trotzdem nackt. Allerdings schienen ihn ihre Versuche, die Nacktheit vor ihm zu verdecken, wieder zur Besinnung zu bringen.
    »Du solltest besser etwas anziehen. Wenn dein Bruder kommt, könnte er das falsch interpretieren.« Das musste er nicht zweimal sagen. Sie drehte sich um und flüchtete ins Bad. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich mit dem Rücken gegen das Holz und atmete tief ein. Das erste Mal in ihrem Leben zitterte sie.
    Was sollte sie nun tun? Joel stand immer noch draußen und wartete auf sie und auf Amam. So ein verdammter Mist . Sie zog sich ein Shirt und eine weite Hose an und verließ dann das Badezimmer. Joel saß auf einem Sessel, ganz in der Nähe der Tür. Sie hätte sowieso nicht fliehen können. Immerhin war er ihr Auftrag.
    »Wie lange bist du schon hier?« Sie schwieg. Sollte sie ihm sagen, dass sie in Wirklichkeit sein Bodyguard war? Nein. Er wäre wütend, wenn er erfuhr, dass sie ihn schon seit Jahrzehnten belog. »Bist du stumm geworden?«
    »Amam hat mich hier einquartiert, weil er eine längere Zeit weg musste. Keine Ahnung, wann er wieder kommt.« Joel nickte verhalten. Diese Geste kannte sie nur zu gut. Er glaubte ihr nicht. Jetzt musste sie sich anstrengen.
    »Das sieht ihm nicht ähnlich.«
    »Das weiß ich. Er hat mich vor ein paar Tagen angerufen

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