Woelfe der Traeume
Willen.
»Aber wenn du wieder wach bist, fahren wir zu Josi. Sie freut sich bestimmt riesig, dich zu sehen. Sie hat mir schon so viel über ihre drei niedlichen Brüder erzählt.« Warum kochte Alex förmlich bei dem Wort niedlich ? War das Eifersucht, die ihn da eben so unerwartet heftig aufstieß?
Alex wies ihm eines der Zimmer zu, die fast fertig renoviert waren und sein Sohn verabschiedete sich eilig von beiden. Als er verschwunden war, sah Alex Annika grimmig an.
»Du hast überhaupt keine Berührungsängste, wenn du jemanden kennenlernst, oder?« Annika sah ihn verschmitzt grinsend an.
»Das liegt an meiner guten Menschenkenntnis.« Er verdrehte die Augen.
»Willst du mir weiß machen, dass du Männer schon nach einem Blick einschätzen kannst?« Sie zuckte mit den Schultern.
»Es ist eine Gabe.« Damit ging sie wieder in die Küche.
13. Kapitel
Jegor war schon zwei Tage da und Alex hatte immer noch nicht herausgefunden, warum. Aber etwas hatte er mittlerweile feststellen müssen: Annika verstand sich prächtig mit ihm. Und zu seinem Leidwesen war er neiderfüllt. Er war eifersüchtig auf seinen eigenen Sohn.
In den zwei Tagen hatten Jegor und Ann zuerst Josi besucht und waren dann nach Washington gefahren, wo sie eine kleine Sightseeingtour unternommen hatten. Und jedes Mal konnte Alex nicht mit, da er geschäftlich zu tun hatte.
Auch heute schienen die beiden wieder etwas vorzuhaben. Ann trug ein schwarzes Neckholderkleid, das ihr wirklich sehr gut stand. Ihre langen blonden Haare hatte sie kunstvoll geflochten und auf ihrem Kopf drapiert. Neben ihr stand sein Sohn, der ein schwarzes Hemd und eine dunkle Jeans trug. Sie sahen zusammen wie ein ... Paar aus.
Eifersucht brodelte in Alex hoch, als Ann ihre kleine Hand auf den Arm seines Sohnes legte und sagte: »Geh schon mal vor. Ich komm gleich nach.« Er nickte und sah seinen Vater kurz an.
»Bis später, Dad.« Als er verschwunden war, stand Alex auf und baute sich vor Annika auf. Er wollte sie einschüchtern, aber irgendwie gelang es ihm nicht mehr. Nicht, seit dem kleinen Zwischenfall im Club.
»Was glaubst du da zu tun?« Sie grinste.
»Ich zeig ihm das Nachtleben von Alexandria, da du ja heute arbeiten musst.« Als sie seinen grimmigen Blick sah, fügte sie hinzu: »Er ist ein großer starker Mann, der mich auch beschützen kann.« An der Tür fügte sie noch mit einem frechen Grinsen hinzu: »Außerdem hat er noch keine grauen Haare.«
Das verschlug ihm für den Moment die Sprache, und als er sich wieder gefangen hatte, brüllte er ihr hinterher: »Ich habe keine grauen Haare!« Diese Frau würde ihn noch ins Grab bringen und dennoch musste er schmunzeln. Er mochte sie wirklich und er wusste nicht, wie lange er noch die aufgestaute Lust in seinem Körper zurückhalten konnte.
Ann brachte Jegor zuerst in ihre Stammkneipe. Für später hatte sie noch kleine Ausflüge in diverse Clubs geplant. Es war einfach schön, mal wieder ausgehen zu können, ohne das ein grimmig drein blickender Alex in der Nähe war und sich wie eine Glucke benahm.
»Hier halten meine Freundinnen und ich jeden Freitag unseren Weiberabend ab.« Als er sie fragend ansah, erklärte sie: »Kennst du Sex and the City ? So sind wir, nur mehr Mädels und weniger Geld.« Sie grinste. »Also. Warum bist du hier?« Nachdem er ihr bei den verschiedenen Ausflügen, die sie bis jetzt unternommen hatten, noch kein Wort gesagt hatte, sprach sie ihn frontal an. Das war bei Männern manchmal das Beste. Jegor seufzte und sah auf seine Hände.
»Ich wollte mit meinem Vater darüber sprechen, dass ich ... ich hab ...« Ann schmunzelte. Er sah Alex äußerlich so ähnlich, doch vom Charakter war er völlig anders. Wo Alex stur und überheblich war, konnte Jegor noch nicht mal so viel Mut aufbringen, um jemanden von seinem Problem zu erzählen. Süß!
»Schieß los.« Er sah ihr in die Augen.
»Ich werde heiraten.«
»Ich weiß nicht, was du erwartet hast, aber ich wünsch dir und deiner Verlobten alles Gute.« Erst schmunzelte er, doch dann sank sein Kopf ein Stück und seine Lippen wurden zu zwei schmalen Strichen.
»Es ist nicht ganz so einfach. Sie ist arm und eine ...« Ann beugte sich mehr über den Tisch, weil sie kaum erwarten konnte, was er ihr eröffnen würde. Das war wie eine Soap. Doch zu ihrem Leidwesen schwieg er.
»Sie ist was?« Er hob abwehrend die Hand und sah in sein Glas. »Was kann den so schlimm sein, dass du dich fürchtest, es deinem Vater zu
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