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Wölfe und Lämmer: Kriminalroman (German Edition)

Wölfe und Lämmer: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Wölfe und Lämmer: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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hat nichts zu verlieren. Wir sind nicht sicher, solange sie lebt.«
     Hannes sah seine Freundin verblüfft an. Sogar Klara sah überrascht aus.
    »Wovon redet ihr da?« fragte Robin voller Argwohn.
    »Wir stellen fest, daß wir einer fremden Person ausgeliefert sind«, sagte Klara und wiederholte Barbaras Worte: »Solange sie lebt.«
     Robin sprang auf. »Ihr habt sie wohl nicht alle! Wollt ihr sie etwa auch noch umbringen, oder was stellt ihr euch vor?«
    Keiner antwortete.
    »Ich stelle mich der Polizei«, verkündete Robin. »Es war schließlich Notwehr.«
    »War es nicht. Bestenfalls ein minder schwerer Totschlag«, stellte Hannes richtig. »Wir sind nicht in Amerika, wo jeder sein Grundstück mit der Waffe verteidigen darf.«
    »Jetzt wartet doch mal.« Klara fand, daß die Sache aus dem Ruder lief. »Nasrin hat nicht gesehen, wie du geschossen hast, Robin. Es könnte auch ich gewesen sein, oder jemand anderer. Sie kann gar nichts über den Tathergang sagen. Wenn wir alle den Mund halten und die Leiche verschwinden lassen, dann hat sie nichts in der Hand. Nicht wahr?« Klara warf Hannes einen hilfesuchenden Blick zu. Sie wollte das Thema Nasrin nicht länger diskutieren, zumindest nicht in Gegenwart von Robin.
    »Richtig«, sagte Hannes. »Ich rede nachher mit ihr. Sie kann sowieso nicht länger hierbleiben.«
    »Sie würde mich nie verraten«, sagte Robin mit tiefer Überzeugung.
    »Du wirst anders darüber denken, wenn du eines Tages nicht mehr rollig bist«, sagte Barbara.
    Klara mußte lachen.
    »Wie kannst du so ordinär sein?« empörte sich Robin.
    »Und wie kannst du so naiv sein?« sprang Klara Barbara zur Seite.
    »Da werden Weiber zu Hyänen«, stellte Robin fest.
    »Hört auf!« befahl Hannes gereizt. »Das bringt uns nicht weiter. Wir haben ein wichtigeres Problem im Keller liegen.«
    Für kurze Zeit herrschte Schweigen. Die Kaffeekanne machte die Runde.
    »Im Wald vergraben«, schlug Barbara vor.
    »Verbrennen«, meinte Klara.
    »Mit einem Stein um den Hals in die Leine, das hätte wenigstens Tradition«, murmelte Hannes, wobei nicht klar wurde, ob er das ernst meinte.
    »Nein«, sagte Robin und genoß für ein paar Momente ihre gespannte Aufmerksamkeit. Nachdem die Situation dramaturgisch ausgereizt war, sagte er schlicht: »Die Schweine.«
    Wieder war es still, bis Klara fragte: »Geht das?«
    »Schweine fressen alles«, bestätigte Hannes.
    »Stimmt«, sagte Robin, der sich inzwischen als Schweineexperte fühlte. »Habt ihr schon mal die Gebisse von diesen drei Ebern gesehen? Ein Wolf ist nichts dagegen.«
    »Ist das wahr, Klara?« warf Barbara dazwischen, aber Klara beachtete sie gar nicht.
    »Arne fährt am Wochenende nach Köln«, fuhr Robin fort.
    »Aber heute ist Donnerstag«, stellte Klara fest. »Der Keller ist nicht besonders kalt. Fressen Schweine auch Aas?«
    »Die Tiefkühltruhe«, schlug Robin vor.
    »Das ist ein Gefrierschrank mit vier Schubladen«, gab Klara zu bedenken.
    »Mir wird schlecht«, kündigte Barbara an und hielt sich die Hand vor den Mund.
    Klara stand auf und stellte eine Flasche finnischen Wodka und vier Gläser auf den Tisch. Sie goß ein. Alle kippten den Schnaps ohne ein weiteres Wort hinunter.
    »Was, wenn jemand in den Stall kommt? Du kennst das doch, auf dem Dorf geht jeder bei jedem aus und ein«, gab Hannes zu bedenken.
    »Der Stall ist immer verschlossen, wenn keiner da ist«, widersprach Robin.
    »Ich helfe dir«, versprach Klara. Robin nickte.
    »Wenn man vom Teufel spricht … da kommt Arne«, sagte Barbara, die den Platz mit Blick auf das Tor hatte.
    In seiner Joggingmontur näherte sich der Jungbauer dem Tor.
    Hannes und Barbara standen auf. Robin griff sich an den Kopf. »Ich kann heute nicht joggen«, jammerte er.
    »Doch, du joggst«, sagte Klara. »Es muß alles sein wie sonst auch. Und noch etwas: Kein Wort davon zu Nasrin, hörst du? Sie weiß ohnehin schon zuviel.«
    Sie liefen deutlich langsamer als sonst, denn auch Arne hatte eine Nacht mit wenig Schlaf hinter sich.
    »Die halbe Nacht hat das Vieh zum Abferkeln gebraucht. Für läppische sechs Ferkel. Also, das ist nicht mein Ding, mit den Sauen. Meine Mutter, die ist da Expertin, die sagt dir ganz genau, wieviel Stunden es noch dauert, und welches Mittel man wann geben muß. Naja, ist ja auch eine Frau, ist ja deren Geschäft.« Arne grinste und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Und dann lag ich kaum im Bett, da ging früh um vier der Piepser. Feuerwehreinsatz. Hausbrand in

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