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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Zimmer durchsuchen.«
    »Trotzdem«, erwiderte Milo. »Sie wollten nicht, dass der
Name Ihrer Frau besudelt wird, und dann behalten Sie Hunderte solcher Fotos?«
    »Ich habe sie versteckt«, sagte er. »In meinem Büro an der Uni. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen. Die ersten beiden Detectives haben sich nicht die Mühe gemacht, Hopes Zimmer zu durchsuchen. Sie eigentlich auch nicht.«
    »Sie haben sie also in ihr Büro gebracht und anschließend wieder nach Hause.«
    »Korrekt.«
    »Dann haben Sie darauf gewartet, dass Casey Locking sie Ihnen abnimmt - aber welche Rolle haben die Fotos für Sie gespielt?«
    Seacrest fuhr zusammen. »Welche Rolle hätten sie denn spielen sollen?«
    »Das frage ich Sie, Sir. Ich weiß bloß, Sie haben sie behalten, anstatt sie zu vernichten. Daraus schließe ich, dass Sie irgendeine Verwendung dafür hatten.«
    Erneut wiegte Seacrest langsam den Kopf hin und her. Dann neigte er ihn nach vorn, öffnete und schloss die Hände. »Weil, Mr. Sturgis, das die einzigen Bilder waren, die ich von ihr hatte, abgesehen von dem Buchumschlag. Sie hasste die Kamera. Hasste es, fotografiert zu werden.«
    »Nur nicht diese Art von Fotos.«
    Seacrest nickte.
    »Die Bilder waren also Erinnerungsstücke.«
    Seacrest biss die Zähne aufeinander.
    »Und trotzdem haben Sie sie Locking gegeben.«
    »Ich … habe ein paar behalten.«
    »Wo?«
    »Bei mir zu Hause.«
    »Besondere, oder haben Sie bloß wahllos welche rausgefischt?«
    Seacrest sprang auf. »Jetzt ist Schluss.«

    »Gut«, sagte Milo. »Dann muss ich mir wohl meine Informationen woanders zusammensuchen. Mich mal in ein paar Sadomaso-Clubs umhören, ob jemand dort Ihre Frau kannte. Falls das nichts bringt, kann ich mich immer noch an die Presse wenden. Mal sehen, was dabei rauskommt.«
    Seacrest hob drohend den Zeigefinger. »Detective, Sie sind ein …« Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Sie haben gesagt, wenn ich herkomme und hier mit Ihnen rede, werden Sie die Sache diskret behandeln.«
    »Ich habe gesagt, wenn Sie herkommen und mit uns kooperieren.«
    »Genau das tue ich ja.«
    »Finden Sie?«
    Seacrest lief dunkelrot an, so, wie ich es in seinem Büro bei ihm beobachtet hatte. Sein Atem wurde schneller, bis er die Augen schloss und sich offenbar darauf konzentrierte, langsamer zu atmen.
    »Was wollen Sie denn noch?«, fragte er schließlich. »Ich sage Ihnen, diese Sache hat nichts mit dem Mord an Hope zu tun.«
    »Ja, das sagen Sie, Professor.«
    »Ich habe sie gekannt! Besser als jeder andere. Sie ist nicht in Sadomaso-Clubs gegangen! Niemals hätte sie etwas gutgeheißen, das derart …«
    »Plebejisch ist?«
    »Vulgär ist - und hören Sie auf, die Bilder anzustarren, sobald ich etwas zu ihrer Verteidigung sage. Die waren privat.«
    »Privat«, sagte Milo sanft. »Hope und Locking und Sie.«
    »Genau. Nichts Illegales - absolut nichts! Keiner von uns beiden hat sie ermordet.«
    Ich hatte erwartet, dass Milo darauf eingehen würde, doch stattdessen fragte er: »Sind Sie bereit, das Gespräch fortzusetzen, Professor?«

    »Wenn ich bleibe, versprechen Sie mir dann, Hope nicht bloßzustellen?«
    »Ich verspreche gar nichts, Professor. Aber wenn Sie mit uns kooperieren, werde ich mein Bestes tun.«
    »Bei unserer ersten Begegnung haben Sie gesagt, wir würden auf derselben Seite stehen«, entgegnete Seacrest. »Das war doch bloß Gerede.«
    »Beweisen Sie mir, dass wir auf derselben Seite stehen, Professor.«
    »Tun wir das?«
    »Haben Sie einen Verdacht, wer Locking getötet haben könnte?«
    »Nein.«
    »Keine Hypothese?«
    Seacrest schüttelte den Kopf. »Casey war... Ich kannte ihn nicht gut.«
    »Abgesehen von Ihren Spielchen.«
    »Genau.«
    »An dem Abend, als ich Sie besucht habe, brachte er den Wagen Ihrer Frau zurück.«
    »Ja.«
    »Er hat Ihnen geholfen?«
    »Ja.«
    »Obwohl Sie ihn nicht gut kannten.«
    »Hope kannte ihn.«
    »Also hatte er es verdient, mit ihrem Wagen zu fahren.«
    »Ja. Und ich war ihm dankbar.«
    »Wofür?«
    »Für die Lust, die er Hope bereitet hat.«
    »An dem Abend hat er sich Ihnen gegenüber recht förmlich verhalten. Er hat Sie mit ›Professor Seacrest‹ angesprochen. Er wollte wohl den Eindruck erwecken, Sie beide hätten keinerlei persönliche Beziehung.«

    »Die hatten wir eigentlich auch nicht.«
    Milo hob eines der auf dem Tisch verbliebenen Fotos auf.
    Seacrest sagte: »Die Beziehung bestand nicht zwischen Casey und mir, Mr. Sturgis. Beide Beziehungen - alles drehte sich nur um

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