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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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weg.

    MR. STORM: Wenn ich es dir doch sage: Ich habe es nicht gehört. Ich hatte dich schon zehnmal gefragt, und du wolltest nicht, also bin ich gefahren. Die Sache stinkt, Cindy. Du hast mich reingelegt, und jetzt wird deine Mom es erfahren.
    PROF. DEVANE: Keine Drohungen bitte.
    MS. VESPUCCI: Ich kann nicht mehr! Ich gehe. (Verlässt den Raum)
    MR. STORM: (Lacht) Und jetzt?
    PROF. DEVANE: Haben Sie noch etwas zu der Sache zu sagen?
    MR. STORM: Ich scheiß auf diese Uni und diesen dämlichen liberalen Schwachsinn hier. Ich rufe meinen Dad an, der ist im Immobiliengeschäft, kennt jede Menge Anwälte, die kriegen euch dran. (Verlässt den Raum)
     
    Laut Vermerk des Justitiars der Universität hatte Kenneth Storm sen., ein Absolvent und Förderer der Universität, tatsächlich einen Anwalt namens Pierre Bateman eingeschaltet, der vier Wochen später ein Beschwerdeschreiben schickte, in dem er die sofortige Auflösung des Ausschusses, eine schriftliche Entschuldigung und einhunderttausend Dollar für Kenneth Storm jun. verlangte. Der junge Mann hatte sein Studium abgebrochen und sich beim College in Redlands beworben. Der Justitiar wies darauf hin, dass Storms Studienleistungen bislang mehr als mangelhaft waren und er das Studium vermutlich ohnehin nicht abgeschlossen hätte. Dennoch einigte man sich auf einen Kompromiss: Familie Storm erklärte sich bereit, die Sache fallen zu lassen. Dafür verpflichtete sich die Uni zur Zahlung der Studiengebühren für dreieinhalb Jahre am College in Redlands.
    Zusätzlich wurde empfohlen, den Ausschuss aufzulösen.
    Kenneth Storm jun. war ein Hitzkopf, und er hatte Hope
offensichtlich gehasst. Könnte ein Achtzehnjähriger in seiner Wut so weit gehen?
    Fahrradspuren auf dem Gehweg.
    Studenten fuhren mit dem Fahrrad zum Campus.
    Ich machte eine Notiz zu K. Storm jun. und wandte mich dem dritten Fall zu, der eine Woche nach dem Vespucci-Storm-Debakel verhandelt worden war, drei Wochen bevor das Schreiben von Storms Anwalt dem Ausschuss den Garaus machte.
    Diesmal waren nur Devane und Casey Locking dabei. Hatte Professor Steinberger die Lust an der Inquisition verloren?
    Beim Lesen wurde mir klar, dass es hier um die ernsteste der drei Beschuldigungen ging.
    Eine Psychologiestudentin im zweiten Semester namens Tessa Ann Bowlby beschuldigte Reed Muscadine, einen Studenten der Theaterwissenschaften im höheren Semester, sie bei einer Verabredung vergewaltigt zu haben. Ihre Aussagen über den Ablauf des Abends stimmten in vielen Punkten überein: Sie hatten sich in der Mensa kennengelernt und für den nächsten Abend verabredet. Sie hatten sich den Film »Speed« angesehen und anschließend in der Pizzeria Pinocchio zu Abend gegessen. Danach waren sie zu Muscadines Apartment gefahren, um Wein zu trinken und Musik zu hören. Sie hatten heftig geknutscht und sich teilweise entkleidet. Ab hier gingen ihre Darstellungen auseinander: Bowlby behauptete, sie hätte nicht weitergehen wollen, und Muscadine habe Gewalt angewendet, um in sie einzudringen. Muscadine dagegen gab an, der Geschlechtsverkehr wäre im gegenseitigen Einvernehmen erfolgt.
     
    MS. BOWLBY: (Weint, zittert) Ich...
    PROF. DEVANE:Was denn,Tessa?

    MS. BOWLBY: (Hat die Arme verschränkt, schüttelt den Kopf)
    PROF. DEVANE: Haben Sie noch etwas zu sagen, Mr. Muscadine?
    MR. MUSCADINE: Bloß, dass ich das Ganze hier ziemlich kafkaesk finde.
    PROF. DEVANE: Wie meinen Sie das?
    MR. MUSCADINE: Ich meine, mir wird hier völlig ungerechtfertigt und unerwartet der Prozess gemacht. Tessa, wenn das, was passiert ist, dir irgendwie weh getan hat, tut es mir aufrichtig leid. Aber wie du jetzt mit deinen Gefühlen umgehst, das ist nicht richtig. Auch wenn du die Dinge heute anders siehst, zum damaligen Zeitpunkt wollten wir es eindeutig beide - du hast dich in keiner Weise anders geäußert.
    MS. BOWLBY: Ich hab dich gebeten aufzuhören!
    MR. MUSCADINE: Nein, das hast du nicht, Tessa, wirklich.
    MS. BOWLBY: Ich habe dich gebeten! Ich habe dich gebeten!
    MR. MUSCADINE: Das haben wir doch alles schon durchdiskutiert, Tessa. Du denkst, du hättest gesagt, du willst nicht, und ich weiß, ich habe nichts, rein gar nichts in dieser Richtung gehört. Sonst hätte ich selbstverständlich aufgehört.
    PROF. DEVANE: Warum ist das selbstverständlich?
    MR. MUSCADINE: Weil ich Frauen nicht zwinge, mit mir zu schlafen. Das ist nicht nur widerlich, sondern auch unnötig.
    PROF. DEVANE: Wieso das?
    MR. MUSCADINE: Weil ich Frauen haben kann, ohne sie zu

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