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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gefahren.«
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    Erst ein bisschen rumgefahren, dann hab’ ich mir ein Video ausgeliehen.«
    »Haben Sie eine Quittung für dasVideo?«
    »Nee.«
    »Haben Sie mit Kreditkarte bezahlt?«
    »Nee, bar.«
    »Was haben Sie denn ausgeliehen?«
    »Terminator 2.«
    »Sind Sie dann nach Hause, um es sich anzusehen?«
    »Erst hab ich mir bei Burger King noch was zu essen geholt. Dann bin ich in mein Apartment.«
    »Wo war das?«
    »Im Coral Motel.«
    »Hat Sie jemand dort gesehen?«
    »Glaube ich nicht.«
    »Um wie viel Uhr sind Sie nach Hause gekommen?«
    »Sechs oder sieben.«
    »Und dann?«
    »Dann hab ich Fernsehen geguckt.«
    »Was haben Sie sich angesehen?«
    »MTV glaube ich.«
    »Was wurde gezeigt?«
    Kenny lachte. »Weiß nicht,Videoclips, irgend so’n Mist.«
    »Sind Sie an dem Abend noch mal ausgegangen?«
    »Nee. Ich hatte mir tagsüber einen Sonnenbrand geholt, und mir war nicht gut.« Lächelnd, aber der Schluss des Satzes klang etwas verlegen.
    »Haben Sie an dem Abend nichts anderes gemacht außer fernsehen?«, fragte Milo.
    Pause. »Nee.«

    »Überhaupt nichts?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Eigentlich nicht?«
    Der Junge schielte zu seinem Vater hinüber.
    »Kenny?«, sagte Milo.
    »Im Großen und Ganzen war’s das.«
    »Im Großen und Ganzen? Was haben Sie noch gemacht an dem Abend?«, fragte Milo.
    Juniors Antwort war kaum hörbar. »Bier.«
    »Sie haben ein Bier getrunken?«
    »Ja.«
    »Bloß eins?«
    »Ein paar.«
    »Haben Sie sich betrunken?«
    »Nein.« Die kleinen Augen waren jetzt hellwach. »Ich hatte eine Sechserpackung, und zwei waren noch übrig.«
    »Also vier Bier. Um wie viel Uhr haben Sie das vierte getrunken?«
    »Weiß nicht, vielleicht so gegen acht.«
    Damit blieb genug Zeit für die zweistündige Fahrt nach Los Angeles, und er hätte immer noch eine Stunde Zeit gehabt, um Hope Devane aufzulauern. Aber der Hund war früher am Abend krank geworden.
    »Was haben Sie dann gemacht?«, fragte Milo.
    »Nichts.«
    »Sind Sie um acht ins Bett gegangen?«
    »Nein, ich … hab’ noch ferngesehen.«
    »Es wäre gut, wenn Sie jemand gesehen hätte, Kenny. Haben Sie vielleicht telefoniert?«
    »Äh … ich weiß nicht.«
    »Wir können uns die Liste der von Ihrem Zimmer geführten Telefongespräche geben lassen.«
    Der Junge warf Bateman einen Blick zu. Dann sackten seine
Schultern nach unten, und er platzte heraus: »Kann ich Sie unter vier Augen sprechen, Sir?«
    »Natürlich«, sagte Milo.
    »Unter keinen Umständen«, sagte Senior. »Pierre?«
    »Kenny«, sagte der Anwalt. »Wenn es etwas gibt, das du …«
    Der Junge sprang wild gestikulierend auf. »Ich muss unter vier Augen mit ihm reden!«
    »Ich bin hier, um deine Privatsphäre zu schützen -«
    »Ach Quatsch, Schluss mit dem Scheiß -«
    »Ken!«, bellte Senior.
    »Es ist nichts Schlimmes, Dad! Verdammt, ich will bloß ungestört mit ihm reden, okay?«
    Bateman sagte: »Kenny, es gibt da offensichtlich ein paar Dinge, über die wir beide einmal -«
    » Nein !«, rief der Junge. »Ich sage ja nicht, dass ich sie umgebracht habe oder so was. Ich habe bloß telefoniert, okay? Ein Scheißtelefongespräch, aber die finden das raus, also könnte ich jetzt bitte allein mit ihm reden?«
    Schweigen.
    Schließlich sagte Senior: »Wen zumTeufel hast du angerufen? Eine Hure?«
    Der Junge wurde blass, ließ sich in den Sessel sinken und bedeckte das Gesicht.
    »Großartig«, sagte der Vater. »Großartig, Kenny.«
    Der Junge fing an zu schluchzen. »Ich wollte... doch... nur … ungestört … mit … ihm reden.«
    Senior drückte seine Zigarre aus. »Dabei kannst du dir Gott weiß was holen …«
    Kenny ließ die Hand sinken. Sein Mund bebte.
    Senior schüttelte den Kopf.
    Milo sagte: »Was Sie in Ihrer Freizeit anstellen, geht mich nichts an. Es könnte Ihnen sogar helfen. Wen haben Sie angerufen?«

    »Einen Kundendienst.«
    »Name?«
    »Weiß ich nicht mehr.« Verzagte, leise Stimme.
    »Haben Sie da früher schon mal angerufen?«
    Schweigen.
    Senior wandte sich ab.
    »Kenny?«, sagte Milo.
    »Einmal.<
    »Einmal vorher?«
    Nicken.
    »Aber den Namen wissen Sie nicht mehr?«
    »Starr Service. Mit zwei r.«
    »Wie hieß das Mädchen?«
    »Weiß nicht - Hailey, glaube ich.«
    »War es beide Male Hailey?«
    »Nein, bloß beim zweiten Mal.«
    »Beschreiben Sie sie.«
    »Mexikanerin, klein, langes schwarzes Haar. Ganz hübsches Gesicht. Klasse Tit... gute Figur.«
    »Wie alt?«
    »Etwa fünfundzwanzig.«
    »Um wie viel Uhr haben

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