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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Sie Starr Service angerufen?«
    »Gegen zehn.«
    »Und wann ist Hailey gekommen?«
    »Zwischen halb elf und elf.«
    »Wie lange ist sie geblieben?«
    »Eine halbe Stunde.Vielleicht ein bisschen länger. Hinterher haben wir ein bisschen Fernsehen geguckt und die zwei letzten Bier zusammen getrunken.«
    »Und dann?«
    »Dann ist sie gegangen, und ich bin eingeschlafen. Am nächsten Tag mache ich die Nachrichten an, und da reden die über sie - Devane. Dass jemand sie kaltgemacht hat,
und ich denke noch, Mannomann, während die umgebracht wurde, hatte ich gerade …« Er sah seinenVater an, nahm eine aufrechtere Haltung an. »Genau um die Zeit, als sie gestorben ist, hab ich mich gerade amüsiert. Verrückt, aber irgendwie … wie eine kleine Rache, verstehen Sie?«
    »Mein Gott«, sagte Senior. »Können wir jetzt aufhören?«
    »Dann habe ich doch jetzt ein Alibi, stimmt’s?«, wollte der Junge von Milo wissen. »Sie ist gegen Mitternacht getötet worden, und etwa um die Zeit war ich mit Hailey zugange. Also kann ich’s nicht gewesen sein, oder?«
    Milo sah den Jungen an. »Was ist mit Mandy Wright?«
    Echte Verwirrung auf dem dümmlichen Gesicht. »Mit wem?«
    »Schluss jetzt«, sagte Senior.
    »Ken«, sagte Bateman.
    »Ken«, wiederholte Senior, als ob der Klang seines eigenen Namens ihn anwiderte. Er zeigte auf die Tür und sagte: »Raus! Alle. Das hier ist immer noch mein Büro, und jetzt will ich ungestört sein!«

21
    Draußen auf dem Parkplatz fragte ich Milo: »Glaubst du ihm?«
    »Die Sache mit der Hure sieht so einem dummen, einsamen Jungen wie ihm ähnlich.Wenn das Mädchen sein Alibi bestätigt, haben wir noch einen weniger auf der Liste.«
    Er zog ein Zigarillo heraus und betrachtete es. Ein warmes Lüftchen wehte, und die Palmen, die längs des Gebäudes standen, vollführten einen kleinen, dezenten Tanz.
    »Den Ausschuss können wir vergessen. Vermutlich ist Hope wegen irgendetwas in ihrem Privatleben ermordet
worden - diese Blutergüsse auf ihrem Arm bringen mich wieder auf Seacrest. Und/oder Cruvic, weil der wahrscheinlich was mit ihr hatte. Mein Problem ist, ich kann mir kein klares Bild von Hope machen. Ich höre immer nur vollkommen gegensätzliche Ansichten über sie - sie war die große Retterin aller Frauen, oder sie war eine durchtriebene Männerhasserin. Nichts über ihren … Kern.«
    »Und außer Seacrest gibt es keine Angehörigen mehr«, sagte ich. »Niemand, mit dem man über ihre Entwicklung sprechen könnte - ihre Kindheit, ihr Leben außerhalb ihres Berufs.«
    »Ich weiß nur, dass sie in diesem Städtchen auf dem Lande aufgewachsen ist - Higginsville. Eltern tot, keine Geschwister.«
    Er stieg in denWagen.
    »Ich könnte doch trotzdem mal nach Higginsville rausfahren«, sagte ich, »und mich ein bisschen umhören. In einer so kleinen Stadt erinnert sich vielleicht jemand an sie.«
    »Ja, mach das«, sagte er nicht sonderlich begeistert. »Ich ruf’ die dortige Polizei an und sag’ ihnen Bescheid, dass du kommst.Vielleicht können Sie dir ja Zugang zu ein paar Unterlagen verschaffen.Wann willst du hinfahren?«
    »Kann ich gleich morgen machen.«
    Er nickte. »Mach dich auf einen Hitzeschock gefasst. Das ist Farmland da draußen. Bauen die dort nicht Artischocken oder so was an?«
     
    Abends hatte ich mich auf dem Sofa ausgestreckt und las erneut die Mitschriften der Ausschusssitzungen. Ruth nahm ein Bad, und Bully hatte sich ausnahmsweise zu mir gelegt. Als ich gerade aufhören wollte, weil ich zu müde war, klingelte das Telefon. Am Apparat war Mary Farney, die gebeutelte Mutter von Chenise. »Dr. Delaware?«

    »Am Apparat.Was kann ich für Sie tun, Mrs. Farney?«
    »Sie haben mir doch Ihre Karte gegeben und gesagt, dass ich - Sie arbeiten doch für die Polizei, stimmt’s?«
    »Ja.Worum geht’s denn, Mrs. Farney?«
    »Ich - ich weiß, wer’s getan hat.«
    »Wer was getan hat?«
    »Wer Dr. Devane umgebracht hat.«
    Schlagartig war ich wieder hellwach. »Wer?«
    »Darrell. Und jetzt will er Dr. Cruvic umbringen, hat er vielleicht schon, ich weiß nicht.«
    »Welcher Darrell?«
    »Darrell... o Gott, jetzt hab’ ich seinen Nachnamen vergessen, dabei hängt er dauernd hier rum. Er ist Chenises Neuer - Darrell Ballitser. Der war’s, da bin ich sicher.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Weil er Dr. Devane gehasst hat. Und Dr. Cruvic auch. Wegen dem, was sie gemacht haben.«
    »Chenises Schwangerschaftsabbruch?«
    »Heute Abend ist er gekommen und war total wütend. Er hat

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