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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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weniger, vor der ich Angst haben muss.« Wieder lachte sie auf. »Vielleicht wäre es ganz gut, wenn sie Schwierigkeiten mit der Polizei kriegen würde.Vielleicht wäre es am besten, wenn ihr sie einsperren würdet. Ich kann sie nämlich nicht daran hindern, rumzubumsen. Und wer soll mir helfen, wenn sie sich eines Tages dabei Aids holt?«
    Sie bekam keine Antwort.

24
    Kurz nach ein Uhr morgens wurde Chenise in die Obhut ihrer mürrischen Mutter gegeben. Darrell Ballitser hatte ein Polizeiwagen ins Bezirksgefängnis gebracht.
    Milo, Angela Boatwright und ich sahen uns auf dem Revier eine Wiederholung der Elf-Uhr-Nachrichten an. Mit affektiertem Lächeln verlas die hektische Blondine einen Text. Eine Aufnahme von Cruvic, wie er in den Bentley stieg. Der Text dazu: »Ein Arzt aus Beverley Hills wehrt den Angriff eines durchgedrehten Skinheads ab, dessen Freundin ohne seine Einwilligung sterilisiert worden ist. Die Polizei hält einen Zusammenhang zwischen diesem Überfall und dem bis heute unaufgeklärten Mord an der feministischen Psychologin Dr. Hope Devane für möglich, die angeblich mit Dr. Cruvic zusammengearbeitet hat.«
    Milo schaltete den Fernseher aus. »Wir sollten uns möglichst schnell den Durchsuchungsbefehl besorgen, bevor die Pressemeute vor Ballitsers Bude Posten bezieht. Danke, Angela.«
    »Gern geschehen«, erwiderte sie. »Hältst du Ballitser für Devanes Mörder? Immerhin hat er ein Fahrrad.«
    »Mal sehen, ich werde das Fahrrad und seine ganze Wohnung untersuchen. Vielleicht wissen wir dann mehr. Nochmals danke.«
    »Keine Ursache«, sagte sie. »Abgesehen von verzogenen reichen Jüngelchen, die mit dem Schrotgewehr auf ihre Eltern zielen, haben wir hier wenig Abwechslung.«
     
    Der Civic Center Drive war wieder menschenleer, und das Garagentor fest verschlossen. Milo sah müde aus, aber er ging mit schnellen Schritten.

    Ich fragte: »Kannst du etwa eine Verbindung zwischen Darrell und Mandy Wright erkennen?«
    »Eben nicht. Und verglichen mit Darrell wirkt Kenny Storm wie Albert Einstein, deshalb kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er unser Mann ist. Außerdem wurde eine Kellnerin aus dem Club None ermordet. Vier Tage bevor Mandy in Vegas ermordet wurde.«
    »Auf die gleicheWeise erstochen?«
    »Nein, erwürgt. In der Gasse hinter dem Club, um vier Uhr morgens, nachdem sie Feierabend hatte. Die Frau hieß Kathy DiNapoli. Sie wurde hinter einem Müllcontainer gefunden, Beine gespreizt, Bluse zerrissen, Slip runtergezogen. Aber es hat kein Verkehr stattgefunden. Vielleicht war es ein reines Sexualverbrechen, und der Täter wurde gestört, oder er hat keinen hochgekriegt. Oder vielleicht wollte er es wie ein Sexualverbrechen aussehen lassen. Ich weiß, sie ist auf andere Art und Weise ermordet worden, und in diesem Teil der Stadt passiert viel, aber lediglich vier Tage vorher? Der Barkeeper konnte zwar nicht sagen, ob Kathy Mandy bedient hat, aber sie hatte Dienst, als er Mandy gesehen hat.«
    »Dann könnte Kathy doch ausgeschaltet worden sein, weil sie Mandy mit jemandem zusammen gesehen hat. Andererseits wurde sie vor Mandy ermordet, und das würde bedeuten, dass der Killer sich im Voraus alles genau überlegt hat.«
    »Genau«, sagte er. »Jemand, der sich einen Plan macht.«
    »Nicht Darrell.«
    Er lachte. »Der Club None fällt bestimmt nicht in Darrells Revier. Das ist die Welt der Reichen und Schönen. Aber der Kleine hat ein Motiv, und er hat Cruvic mit einem Messer bedroht.«
    »Die gleiche Art Messer wie bei Hope und Mandy?«
    »Könnte sein, aber wir müssen abwarten, was die Leichenschnüffler
rausfinden.Vielleicht findet sich ja irgendetwas in Darrells Bude.«
    »Willst du noch immer, dass ich nach Higginsville fahre?«, fragte ich.
    »Klar, wieso nicht? Diese Sterilisationsgeschichte ist doch wieder so eine kleine Schublade. Ich möchte wissen, warum Hope einerseits in der Öffentlichkeit rumposaunt hat, Frauen hätten das Recht, über ihren Körper selbst zu bestimmen, und andererseits kräftig in Cruvics Sterilisationsfabrik mitgemischt hat. Was meinst du - wusste Chenise nun, was sie mit ihr anstellen würden, oder nicht?«
    »Vielleicht auf eine diffuse Art - falls sie es ihr gesagt haben. Aber ihr eine Einwilligungserklärung zur Unterschrift vorzulegen, das war eine Sauerei, schließlich ist sie Analphabetin.«
    »Danke, Mom.«
    »Und wenn Mandy irgendwie damit zu tun hatte …«, sagte ich. »Vielleicht war Cruvic ihr Arzt, und die beiden sind sich

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