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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Platz«, sagte Anne und deutete auf ein Sofa vor dem Fenster. »Hätten Sie gerne eine Tasse Tee?«
    »Äh, nein, danke«, erwiderte Daphne. »Ich möchte nur einen Augenblick bleiben. Mein Bruder wartet an der Straße auf mich.« Neugierig fragte sie: »Woher wissen Sie, wer ich bin? Und dass ich Sie besuchen wollte? Ich wusste es selbst nicht, bis ich Ihre Hütte zufällig entdeckt habe.«
    Anne lachte und setzte sich auf einen kleinen Stuhl ihr gegenüber. »Da ist nichts Geheimnisvolles daran. Ich war letzte Woche auf Beaumont Place, um meinen Bruder zu besuchen, und Sie wurden mir gezeigt. Und was das andere angeht, so hat Mrs. Hutton mir gegenüber erwähnt, dass Sie … äh, Fragen zu den örtlichen Legenden hätten und dass Sie mich irgendwann demnächst einmal aufsuchen
wollten.« Ihre dunklen Augen funkelten. »Ich warte nun schon ein paar Tage auf Sie.«
    Daphne lächelte, sie mochte Goodsons Schwester spontan. »Keine Kristallkugel und auch keine schwarze Katze?«, erkundigte sie sich beiläufig.
    Anne erwiderte ihr Lächeln und schüttelte den Kopf. »Keine Kristallkugel, fürchte ich. Ich habe aber eine sehr nette orangefarbene Katze, allerdings ist Samantha zu fett und faul, um als Vertraute des Teufels zu gelten. Solchen Unsinn überlasse ich den Zigeunern.« Ihr Lächeln wich, und sie musterte Daphne. »Ich kann nicht die Zukunft voraussagen, meine Liebe, aber wenn Ihnen das Herz schwer ist und ich helfen kann, dann werde ich das tun.«
    Daphne wurde rot. »Bin ich so leicht zu durchschauen?«
    »Wenige Menschen kommen zu mir, ohne Sorgen zu haben, von denen sie hoffen, dass ich sie verschwinden lassen kann - oder Wünsche, die zu erfüllen sie meine Hilfe einholen möchten.«
    Daphne, die überall anders hinschaute, nur nicht in das freundliche, mitfühlende Gesicht ihr gegenüber, sagte vorsichtig: »Meine Sorgen und Wünsche sind mein Problem, aber ich wüsste wirklich gerne mehr über die Geschichten, die sich um Beaumont Place ranken.«
    »Vikar Henley ist ein bekannter Geschichtsforscher der Gegend«, bemerkte Anne ruhig, ohne den Blick von Daphne abzuwenden. »Haben Sie schon mit ihm gesprochen?«
    Daphne seufzte. »Ja, habe ich, aber ich glaube nicht, dass ich aus seinen Aufzeichnungen erfahren kann, was ich wissen …« Sie schaute Anne hilflos an, unfähig, ihre Frage zu formulieren, ohne wie ein Kandidat für Bedlam zu klingen, das Irrenhaus.

    Annes Blick wurde schärfer, und sie beugte sich vor. »Warum denken Sie, dass ich mehr weiß als Vikar Henley?«
    Von dem Wunsch beseelt, diese Unterhaltung nie begonnen zu haben und dem Drang nicht nachgegeben zu haben, Adrian anhalten zu lassen, antwortete Daphne nicht. Sie hatte vielleicht einen guten Eindruck von Anne Darby gewonnen, aber sie war nicht bereit, der örtlichen Hexe anzuvertrauen, dass sie glaubte, von einem Geist besucht worden zu sein.
    Sich zu einem Lächeln zwingend erklärte Daphne: »Mrs. Hutton sagte, Sie würden die … hm … weniger offiziellen Versionen der Geschichten kennen, die ich auch in der Sammlung des Vikars finden kann.« Sie blickte auf ihre Hände. »Bis wir von Sir Huxleys Tod und dem Erbe meines Bruders erfuhren, hatten wir keine Ahnung, dass wir noch Familie hatten.« Sie schaute Anne in die Augen. »Ich möchte gerne die Geschichten und Sagen über die Familie Beaumont hören, die von einer Generation zur nächsten weitergegeben wurden«, erklärte sie ernst, aber nicht ganz aufrichtig. Mit heißen Wangen fügte sie hinzu: »Ich wäre mehr als bereit, Ihnen Ihre Zeit zu vergelten.«
    Anne lehnte sich zurück und musterte Daphne nachdenklich mehrere Augenblicke lang. Dann zuckte sie die Achseln. »Ich habe nichts dagegen, die Geschichten von längst verstorbenen Beaumonts zu erzählen … aber sind Sie sich wirklich sicher, dass Sie sie hören wollen?« Sie wirkte fast ein wenig grimmig. »Manche Ihrer Vorfahren waren keine sonderlich netten Menschen.«
    »Das bezweifle ich nicht«, antwortete Daphne. »Und da Ihre Familie seit je in den Diensten meiner stand, falls man Mrs. Hutton und Goodson glauben darf, muss es auch unter
Ihren Ahnen den einen oder anderen mit einer dunklen Vergangenheit gegeben haben.«
    Anne nickte lächelnd. »Stimmt, meine Liebe, das stimmt allerdings. Für jeden herzlosen Beaumont wird man, da bin ich sicher, auch einen ebenso schurkenhaften Goodson irgendwo im Hintergrund lauern finden.« Sie hob eine Braue. »Wann soll ich Ihnen diese Geschichten erzählen? Jetzt gleich?«
    Da

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