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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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sie wusste, Adrian würde sich langsam wundern, was sie hier so lange trieb, erhob Daphne sich. »Oh nein, ich wollte Sie nicht so überfallen, sondern Sie nur kennen lernen. Vielleicht können wir eine Zeit ausmachen, zu der wir uns treffen können?«
    »Selbstverständlich«, erklärte Anne freundlich und stand auf. »Da Sie zahlen«, bemerkte sie mit einem Anflug von Ironie, »gehört meine Zeit Ihnen. Wie wäre es Ihnen lieb?«
    Sie verabredeten sich für zwei Uhr nachmittags am Freitag, wobei Daphne es vorzog, zu Annes Häuschen zu kommen.
    »Ist mir recht«, sagte Anne, als sie mit ihr zur Haustür ging. »Mein Bruder wird sehr aufgebracht sein, wenn er erfährt, dass ich Ihnen Geschichten erzähle, von denen er am liebsten so täte, als hätte er sie nie gehört.« Sie schüttelte den Kopf. »Unsere Treffen werden nicht lange ein Geheimnis bleiben, aber wenn Sie zu mir kommen, wird es länger dauern, bis die Nachricht zu ihm dringt, dass wir uns begegnet sind.« Mit einem Lächeln fuhr sie fort: »Er wird mich mit Vorwürfen überhäufen, wenn er erfährt, dass Sie herkommen, aber es wird nicht das erste Mal sein, dass ich ihn durch mein Verhalten ärgere - und auch nicht das letzte.«
    »Ich möchte keine Schwierigkeiten zwischen Ihnen heraufbeschwören«, wandte Daphne besorgt ein.

    Anne winkte ab. »Machen Sie sich keine Gedanken wegen Goodson und mir. Ich genieße es, ihn von Zeit zu Zeit aus seiner pompösen Selbstgefälligkeit aufzurütteln.«
    Nachdem sie sich verabschiedet hatte, eilte Daphne den Weg zurück zu der Stelle, wo Adrian ungeduldig die Straße auf und ab fuhr. Sobald er seine Schwester bemerkte, ließ er die Stute am Straßenrand anhalten. »Also wirklich, Daffy, es wird auch Zeit! Ich habe schon angefangen, mir Sorgen zu machen, weißt du«, sagte er vorwurfsvoll, als Daphne neben dem Gig stehen blieb. »Was hast du so lange getrieben?«
    Mit einem entschuldigenden Lächeln in seine Richtung kletterte Daphne in die Kutsche. »Es tut mir leid. Aber jetzt lass uns weiterfahren.«
    Mürrisch brummend trieb Adrian die Stute an. Nach einem Moment fragte er: »Wirst du mir verraten, worum es ging?«
    »Ach, nichts, wirklich. Mrs. Hutton hat mal erwähnt, dass, wenn ich etwas über die alten Geschichten und Sagen wissen wollte, die sich um Beaumont Place und unsere Vorfahren ranken, ich mich an Anne Darby wenden solle.« Sie lächelte. »Man sagt, sie sei die Hexe der Gegend, daher war ich neugierig auf sie.«
    Adrian sah sie verblüfft an. »Eine Hexe? Die Schwester von unserem Goodson?«
    »Ja, allerdings. Aber ich kann dir versichern, sie ist ganz anders, als man es sich vorstellt. Ich war angenehm überrascht. Ich mochte sie.«
    Ihr Bruder nahm den Blick kurz von der Straße. »Und, hat sie dir irgendetwas Interessantes verraten? Zum Beispiel, weshalb unser Urururgroßvater die Gegend verlassen und geschworen hat, nie wieder zurückzukehren?«

    Daphne schüttelte den Kopf. »Nein, für eine richtige Unterhaltung war nicht genug Zeit. Ich wollte sie nur kennen lernen.« Sie zögerte, ehe sie hinzufügte: »Ich werde sie nächsten Freitagnachmittag wiedersehen.«
     
    Als er an diesem Mittwochnachmittag nach Lanyon Hall ritt, hätten Daphnes Pläne, sich mit der örtlichen Hexe zu treffen, Charles nicht sonderlich überrascht, aber andererseits überraschte ihn wenig in Bezug auf seine Verlobte. Sie machte ihn sprachlos, ja, vielleicht. Verwirrte ihn? Oh ja, gelegentlich sicher. Und sie erbitterte ihn auch, ganz gewiss, aber überraschen? Nein.
    Er achtete wenig auf die Landschaft, während sein Pferd in gleichmäßigem Tempo die Strecke zu Lord Trevillyans Landsitz zurücklegte und er im Geiste noch einmal die Ereignisse in Mr. Vintons Büro durchging. Er verschwendete wenig Gedanken an die Vereinbarungen - sie waren ein notwendiges Übel, und er hatte keine Einwände dagegen, wie Daphnes Versorgung geregelt worden war - nein, die Augenblicke allein mit Daphne waren es, die ihn beschäftigten.
    Es war, gestand er sich ein, eine gute Sache, dass er seine Braut so anziehend fand, dass er kaum seine Finger von ihr lassen konnte, aber es verstörte ihn auch. Er war schließlich kein Neuling, was das andere Geschlecht anging, und obwohl er sich sehr anstrengte, konnte er sich nicht daran erinnern, noch nicht einmal, wenn er an seine bewegte Jugend dachte, dass er sein Verlangen nach einer Frau so wenig hatte beherrschen können. Er schüttelte den Kopf, verwundert, dass er sich nur mit Mühe

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