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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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geriet.
    Entschlossen, sich nicht länger über Ereignisse den Kopf zu zerbrechen, die sich ihrer Kontrolle entzogen, genoss
Daphne die Rückfahrt nach Beaumont Place. Der Tag war kühl und klar, und angesichts der Brise, die vom Kanal her wehte, war sie dankbar, dass ihre Pelisse warm war. Die Landschaft, durch die sie fuhren, hatte nicht viel zu bieten, um die Sinne zu reizen: Das Hochmoor war karg und trostlos bis auf die Stellen, wo die fruchtbaren Täler es durchschnitten. Es war auch erstaunlich grün für die Jahreszeit und derzeit sogar frei von Schnee. Die Gegend um Penzance, so hatte sie erfahren, hatte nur selten Schnee, und wenn es dann doch einmal schneite, taute er innerhalb weniger Tage wieder weg. Von ein paar geschützten Ecken abgesehen verhinderte der stete vom Wasser her wehende Wind, dass hohe Bäume wuchsen, ansonsten war das Klima jedoch mild.
    Ein paar Meilen außerhalb von Penzance wand sich die Straße um eine kleine Anhöhe, an deren Fuß eine winzige Hütte stand. Das Grundstück lag etwa hundert Fuß abseits der Straße und war mit einer schiefen Mauer eingefasst, von der aus sich ein Weg zur Haustür schlängelte.
    Ihr fiel wieder Mrs. Huttons Beschreibung ein, wo Mr. Goodsons Schwester Anne Darby wohnte, und Daphne berührte Adrian am Arm.
    Als er sie fragend ansah, sagte sie: »Bitte halte an. Ich glaube, Goodsons Schwester lebt hier. Da wir gerade vorbeikommen, würde ich sie gerne kennen lernen.«
    Verwundert, aber bereitwillig, ihr den Wunsch zu erfüllen, brachte Adrian seine Stute zum Stehen. Ohne auf seine Hilfe zu warten, stieg Daphne aus und wandte sich mit einem Lächeln zu ihm um. »Es besteht keine Notwendigkeit, dass wir sie unangekündigt zu zweit überfallen. Und ich weiß, dass du dein Pferd nicht stehen lassen willst. Fahr doch einfach ein wenig auf und ab - ich werde nicht lange brauchen.«

    Erst als sie nur noch wenige Meter von der Tür entfernt war, kamen ihr Zweifel, ob es wirklich klug war, was sie tat. Anne Darby war, so hieß es, eine Hexe - was konnte Sir Adrians Schwester mit so jemandem zu schaffen haben? Gespensterangelegenheiten, beantwortete sich Daphne im Geiste die Frage selbst, während sie sich zwang, auch noch die letzten Schritte zu gehen.
    Ihre behandschuhte Hand hatte sie gerade zum Anklopfen gehoben, als die Tür nach innen aufschwang. Daphne wusste nicht, was sie erwartet hatte, vielleicht eine verhutzelte Alte? Aber jedenfalls nicht die schlanke kleine Frau, die ihr die Tür geöffnet hatte.
    Wenn Anne Darby und ihr Bruder etwa gleich alt waren, dann sah Anne mit Leichtigkeit ein Jahrzehnt jünger aus. Ihr weiches braunes Haar, im Nacken ordentlich aufgesteckt, zeigte kaum Spuren von Silber und bis auf ein paar Lachfältchen um ihren Mund gab es kaum Anzeichen ihres Alters. Ihr heller Teint hätte gut auch einer halb so alten Frau gehören können, und einen Augenblick fragte sich Daphne, ob es wirklich Anne Darby selbst war, die auf der Schwelle ihrer Hütte stand.
    Die Frau lachte, und ihre dunklen Augen funkelten. »Ja, Miss Beaumont, ich bin wirklich Anne Darby, Goodsons Schwester. Ich habe Sie schon erwartet. Bitte kommen Sie doch herein.«
    Daphne zögerte überrascht. Die Frau wusste, wer sie war? Und hatte sie erwartet?
    Anne öffnete die Tür noch etwas weiter und sagte: »Kommen Sie herein, kommen Sie. Es gibt nichts zu befürchten. Ich belege nur die Leute mit Flüchen, die mich ärgern. Sie sind also völlig sicher.«
    Von ihrer Art eingenommen und mit nur ein bisschen
Unbehagen ließ sich Daphne in das Häuschen geleiten. Wieder wusste sie nicht, was sie erwartet hatte, war sich aber sicher, dass es nicht der gemütliche Wohnraum war, in dem sie nun stand.
    Ein kleiner gemauerter Kamin befand sich in der Mitte der Wand; ein abgenutzter Wollteppich, dessen einst leuchtende Farben zu einem staubigen Rosa und blassem Grün verblichen waren, lag auf dem Boden; der Duft von Bienenwachs, Lavendel und einem anderen unbestimmbaren Geruch - Krötenherz, Eidechsenzunge? Überlegte Daphne - füllte die Luft. Altweiße Spitzengardinen hingen an den Fenstern; die Möbel waren alt, aber offensichtlich liebevoll gepflegt. Was aber Daphnes Aufmerksamkeit erregte, war der wuchtige Tisch aus Eichenholz in der Zimmerecke, hinter dem ein Regal stand mit schimmernden Glasfläschchen in verschiedenen Farben, Schüsseln und sogar einem Marmormörser, komplett mit Messingstößel. Sie schluckte. Braute die Hexe dort ihre Tränke?
    »Bitte, nehmen Sie

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