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Woge der Begierde

Woge der Begierde

Titel: Woge der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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davon hatte abhalten können, Daphne an Ort und Stelle zu verführen. Und das war bereits das zweite Mal, dass seine Selbstbeherrschung ihn kläglich im Stich gelassen hatte. Er runzelte die Stirn. Alles,
was noch nötig gewesen wäre, wäre eine falsche Bewegung von Daphne gewesen, und er hätte es getan, das, was er - wie viele Leute glaubten - längst getan hatte. Wenn sie ihn berührt hätte … Er stöhnte, seine Lenden wurden schwer. Verlangen durchfuhr ihn machtvoll, wenn er sich Daphnes Hand vorstellte, wie sie sich auf ihm anfühlen würde, wenn sie ihn streichelte. Gleich würde er die Nähte seiner Reithosen sprengen, weshalb Charles seine Gedanken entschlossen von den Vorfällen in Mr. Vintons Büro losriss.
    Mit einem lautlosen Fluch trieb er sein Pferd zum Galopp. Bis sie verheiratet waren und er seinem Verlangen gefahrlos nachgeben konnte, würde Daphnes unbestreitbare Anziehungskraft auf ihn seine Selbstbeherrschung auf eine harte Probe stellen. Dem Himmel sei Dank, dachte er, ich muss weniger als einen Monat darauf warten, aber bis dahin … ein belustigtes Lächeln spielte um seinen Mund. Bis dahin würde er sich schlicht zurückhalten müssen, etwas, worin er noch nie sonderlich gut gewesen war.
    Lanyon Hall tauchte vor ihm auf, woraufhin er sein Pferd zu einem langsameren Tempo zügelte, während er auf das beeindruckende Herrenhaus im elisabethanischen Stil zuritt. Die Vorderseite des Gebäudes war beinahe völlig mit Efeu überwachsen, und nur an ein paar Stellen konnte man den grauen Stein erkennen, aus dem Lanyon Hall erbaut war. Die Scheiben der Sprossenfenster glitzerten, umrahmt von dem saftig grünen Efeu, im Schein der sinkenden Sonne. Die Stallungen befanden sich etwa eine Viertelmeile hinter dem Haus, und Charles ritt flott in die Richtung.
    Sein Pferd ließ er in den fähigen Händen des Stallburschen und machte sich auf den Weg zum Haus.
    Trevillyan hatte darauf bestanden, dass er sich benahm, als gehörte das Haus ihm, was Charles gerne tat. Er durchquerte
gerade das riesige Foyer mit den grau gemaserten Marmorfliesen, als ihn Trevillyans Butler Eames ansprach, ein ordentlicher kleiner Mann von etwas mehr als vierzig Jahren.
    »Ach, Sie haben wohl mein Pferd gehört?«, erkundigte sich Charles lächelnd und warf dem Butler seinen Hut und seine Handschuhe zu.
    »Genau, Sir«, sagte Eames, während er geschickt die Sachen auffing. »Heute war ein Brief für Sie in der Post, Mr. Weston«, fügte er hinzu. »Ich habe ihn auf Ihrem Zimmer hinterlegen lassen.«
    »Danke«, sagte Charles, während er bereits die breiten Stufen hinauf und zu seiner Suite lief. Beim Eintreten sah er den Brief schon auf einem Silbertablett auf dem Seidenholztischchen neben der Tür liegen.
    Nachdem er den Namen seines Notars Mr. Gerrard auf dem Umschlag gelesen hatte, riss Charles ihn auf. Der Inhalt des Schreibens erwies sich als enttäuschend. Mr. Gerrard hatte Charles’ Anweisungen folgend mehrere Male mit Mr. Smalley, Sophie Westons Notar, gesprochen, aber keinen Eintrag einer Zahlungsanweisung gefunden, die in irgendeiner Weise ungewöhnlich war.
    Mr. Smalley, schrieb Mr. Gerrard, war wegen meiner wiederholten Erkundigungen aufgebracht. Er hat zu erfahren verlangt, ob wir ihn der Unlauterkeit bei der Verfügung über Mrs. Westons Besitz verdächtigen. Ich habe ihm versichert, dass davon nicht die Rede sein könne. Mr. Smalley hat darauf bestanden, festzustellen, dass er nichts Unehrenhaftes getan hat, dass er seinen Pflichten ehrlich und ehrenhaft nachgekommen ist und meine Fragen darüber hinaus nicht schätzt.

    Es tut mir leid, Ihnen nicht mehr berichten zu können. Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn ich Ihnen anderweitig behilflich sein kann.
    Charles betrachtete Gerrards säuberliche Handschrift mehrere Sekunden lang. Was jetzt? Er schritt einmal durch das geräumige Zimmer, an das sich sein Schlafzimmer anschloss. Es war möglich, dass Sophie ein Konto unter einem anderen Namen ohne Verbindung zu dem Besitz gehabt hatte. Falls so ein Konto existierte - und das war ein großes falls , würde Smalley davon wissen. Nicht nur, wo es sich befand, sondern auch, unter welchem Namen es geführt wurde. Er runzelte die Stirn. Abgesehen von Folter fiel ihm nichts ein, wie er Sophies Notar die Information entlocken könnte. Aber wenn es ein Konto gab und wenn davon regelmäßig Geld abgehoben wurde …
    Er ging zu einem schmalen Sideboard aus Eichenholz, in dem eine Auswahl alkoholischer Getränke in

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