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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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ihre Beine beugte. Als sie aufblickte, durchbohrte sie ein intensiver Blick aus graublauen Augen.
    » Emma, so wird es nicht gehen. Wir dürfen nicht immer aneinandergeraten, wenn wir auf fünf Meter Entfernung zusammenkommen. Es reißt Mike in Stücke. Er soll sich nicht zwischen uns entscheiden müssen.«
    » Ich verlange es nicht von ihm.« Sie senkte den Blick auf ihr Tablett.
    » Ich war ein wenig… ein wenig wütend, als ich nach Hause gekommen bin. Und als er Sie › Dad‹ genannt hat, hat es mich unerwartet getroffen.« Sie sah wieder Ben an.
    » Ich bin froh, dass er Sie mag. Und es freut mich, dass Sie den Tag gemeinsam verbracht haben. Jetzt können Sie ihn mit nach Hause nehmen.«
    Er schüttelte den Kopf, ohne den Blick von ihr zu wenden.
    » Nein, das kann ich nicht. Mike ist dazu noch nicht bereit. Sehen Sie das nicht?«
    Emma seufzte, griff nach einem der Cookies, das sie auseinanderbrach, so dass die Schokolade sichtbar wurde.
    » Dann muss ich ihm einen Schubs versetzen«, sagte sie und grub ihre Zähne in die weiche Mitte.
    » Sie schubsen ihn, und er ist imstande und schubst seinerseits Sie. Lassen Sie ihm einfach Zeit.« Er mopste sich ein Cookie und steckte es in den Mund.
    Der Kerl hatte keine Ahnung, wie man sich ein Schoko-Cookie gekonnt zu Gemüte führte.
    » Sie müssen auch mir Zeit lassen, Em. Michael ist nicht der Einzige, der sich durch dieses Labyrinth einen Weg bahnen muss.«
    » Ich möchte Sie etwas fragen, Mr Sinclair.«
    » Sie könnten die Sache für Mike einfacher machen, wenn Sie mich Ben nennen«, schlug er vor.
    » Okay, Ben. Hast du jemals in Zweifel gezogen, dass Michael dein Sohn ist?«
    » Natürlich habe ich das. Von dem Moment an, als ich deinen Brief aus der Hand legte.«
    Emma überging die Tatsache, dass er noch immer glaubte, sie hätte den Brief geschickt.
    » Aber jetzt hast du keine Zweifel mehr?«
    » Ich hatte auch keine mehr, ehe ich herkam. Und jetzt ist es, als würde ich mich wie vor zwanzig Jahren in einem Spiegel sehen.«
    Emma lächelte.
    » Ja. Michael sieht genauso aus wie du in jenem Sommer. Aber wie kommt es, dass du schon sicher warst, ehe du ihn gesehen hattest? Du musst gewusst haben, dass du nicht Kellys erster Mann warst. Michael hätte von einem anderen stammen können.«
    Ben schüttelte den Kopf.
    » Ich habe durch meine Anwälte alles überprüfen lassen. Und durch einen Privatdetektiv. Schon ehe ich hier meine Reservierung gemacht habe, wusste ich, dass Mike von mir ist.«
    » Ach so.«
    » Ich habe auch dich gründlich überprüfen lassen.«
    » Mich?«
    » Du hast kein sehr leichtes Leben gehabt.«
    Emma schob ihr Kinn vor.
    » Ich hatte ein wunderbares Leben. Vom Verlust meiner Eltern und Kellys Verschwinden abgesehen, hatte ich es himmlisch. Wage es ja nicht, mich zu bemitleiden.«
    » Dich bemitleiden! Im Gegenteil, ich bringe dir höchste Hochachtung entgegen.«
    Emma schnaubte und griff nach dem nächsten Cookie. Ben nahm es ihr weg und drückte ihr den Löffel in die Hand.
    » Erst die Suppe«, befahl er. Er nahm die Schüssel mit den Näschereien, stand auf und stellte sie auf den Nachttisch.
    Auch in Socken war seine Größe imponierend. Schweigend und geduldig stand er da, und Emma wusste, dass er so stehen bleiben würde, bis sie zu essen anfing. Sie nahm ein paar Löffel und deutete dann mit dem Löffel auf die Tür.
    » Ich wünsche dir viel Vergnügen, Ben. Betrachte das Ausweiden des Elchs im Licht der Kopflampe als ein Bindungsritual zwischen Vater und Sohn. Ich wünschte, ich könnte zusehen.« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, als sie ihren letzten Pfeil abschoss.
    » Mikey reagiert allergisch auf Elchhaar. Achte darauf, dein eigenes Messer zu benutzen.«
    Ihr Kinn wurde plötzlich angehoben und ihr Aufstöhnen von warmen, sündig köstlichen Lippen erstickt– die sich sofort wieder zurückzogen.

7
    H ör auf, die Augen zu reiben. Das macht es nur schlimmer.«
    » Ich kann nicht anders. Sie jucken.«
    » Warum hast du es nicht mir allein überlassen, den Elch aufzubrechen?«
    Sein Sohn sah ihn aus roten, verquollenen Augen an.
    » Weil wir nur versuchen sollten, die Innereien herauszubekommen, ohne ihn fachmännisch ganz zu zerlegen. Und du hast das beste Fleisch einfach weggehackt.«
    » Ja. Nun denn… es wird lange dauern, bis ich wieder einen Hamburger anschauen kann.«
    » Herrje, Dad. Rindfleisch kommt nicht in Plastikhüllen zur Welt.«
    » Meines schon.« Ben war so müde, dass sein Kopf fast auf das

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