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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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Augen.
    » Ich sollte einfach aufs College gehen und nicht daran denken, bei einem von euch zu leben.« Er sah Ben mit alten, müden Augen an.
    » Ich werde so tun, als wärt ihr meine Eltern, nur geschieden oder ähnlich. Millionen von Kindern leben in zwei Haushalten.«
    » Bis zum College ist es noch ein langer Weg. Du bist erst fünfzehn.«
    » Aber ich bekomme Ende Dezember mein Highschool-Diplom. Ich durfte Klassen überspringen. Ich habe sogar schon College-Kurse belegt. Und das Massachusetts Institute of Technology nimmt mich mit einem Vollstipendium auf, sobald ich bereit bin.«
    Ben sank gegen die Tür des Wagens, als hätte er einen Schlag gegen die Brust bekommen. Michael Sands ist ein Genie.
    » Mike.«
    » Schon gut, Dad. Die Chancen, dass du nach fünfzehn Jahren kommst und eine Beziehung zu mir suchst, waren ohnehin ganz gering.« Er lächelte traurig.
    » Und niemand kennt meine Tante besser als ich. Wenn ihr etwas sehr wichtig ist, kann sie sturer als ein Maultier sein.« Wieder rieb er seine Augen.
    » Du bist für sie jemand, der ihr ihr ganzes bisheriges Leben wegnehmen möchte. Kannst du es ihr verargen, wenn sie zurückschlägt?«
    » Nein. So gesehen, würde ich wahrscheinlich auch wie der Teufel kämpfen. Ich werde dich nicht verlassen, Mike. Auch deine Tante lasse ich nicht im Stich. Wir kriegen das hin.«
    » Nicht wenn es uns nicht glückt, Simms aus dem Haus zu schaffen. Er will sie wirklich heiraten. Und allmählich macht sich bei ihm Verzweiflung breit.«
    Ben wandte mit einem Ruck den Kopf und spähte zum Küchenfenster hinüber.
    » Verdammt, den habe ich ganz vergessen.« Er öffnete die Tür an seiner Seite.
    » Lass mir etwas Zeit. Ich werde es schaffen, dass deine Tante einlenkt.«
    Das Lächeln des Jungen war wieder da.
    » Dann bist du besser, als ich es je sein werde. Nem hat mehr Abwehr in sich als ein Stachelschwein.«
    Ben ging zum Haus, entschlossen, eine Szene zu machen, die in Medicine Gore legendär werden sollte. Wenn es sein musste– und er hoffte es–, würde er Galen mit einem gewaltigen Tritt nach Hause befördern.
    Vorausgesetzt, er traf Simms am Küchentisch sitzend an. Lag der Bursche aber in Emmas Bett, würde er diesen Mistkerl zuerst ein- oder zweimal durch den See zerren. So oder so, der Mann sollte kapieren, dass Emma Sands nicht mehr zu haben war.
    Als Ben durch die Küchentür ging und niemanden antraf, wich ihm das Blut aus dem Gesicht, und ihm schwindelte, als er sich Emma im Bett mit einem anderen Mann vorstellte.
    Aus dem großem Raum war ein Krach zu hören, dann das unverkennbare Geräusch von Schlägen. Ben hörte ein schmerzliches Stöhnen, dann wieder einen Krach. Zwei Schritte weiter, und er sah sich einer Szene gegenüber, die der Albtraum jeder Frau sein musste. Emma wurde trotz ihrer verzweifelten Abwehrversuche von einem rasenden Angreifer auf den Boden gedrückt.
    Auf Bens Wutschrei drehte Galen Simms ruckartig den Kopf. Ben stürzte sich auf den Wüstling, ehe dieser auf die Beine kommen konnte. Er zog ihn am Kragen hoch und rammte sein Knie in Simms’ Rippen, so dass dieser alle viere von sich streckend rücklings umfiel, weg von Emma.
    Ben sah, dass sie sich Schutz suchend in eine Ecke verkroch, während er sich wieder Simms widmete. Als der Bursche aufstehen wollte, traf Ben seinen Torso– mit dem Stiefel. Simms rollte unter dem Stoß weiter, richtete sich auf Hände und Knie auf und rutschte weiter, um Bens drittem Angriff zu entgehen. Er krachte gegen ein Beistelltischchen, das splitternd zerbrach.
    » Verdammt… was zum Teufel wollen Sie?«, schrie der Mann.
    » Ich verteidige das, was mir gehört, du Hurensohn.« Ben packte den Zurückweichenden an der Schulter und drehte ihn zu sich um. Im nächsten Moment landete seine Faust in Simms’ wutverzerrtem Gesicht. Der Mann ging wieder zu Boden, raffte sich aber rasch auf und lief zur Küchentür. Ben nahm die Verfolgung auf, als sein Blick auf Emma fiel. Er erstarrte.
    Sie stand in der Ecke des großen Raumes, eine zerbrochene Lampe wie eine Waffe in die Höhe haltend, die Augen vor Entsetzen aufgerissen. In dem Moment, als sie sah, dass die Gefahr vorüber war, ließ sie die Lampe fallen und schlug die Hände vor das Gesicht.
    Ben sah zur offenen Hintertür, in der Michael stand.
    Rasch warf er einen Blick zur Ecke hin. Emma saß nun auf dem Boden, zu einer Kugel zusammengerollt, so fest, dass es ein Wunder war, dass sie atmen konnte. Sie sah aus wie ein erschrecktes Kind, das

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