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Wogen der Liebe

Wogen der Liebe

Titel: Wogen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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ihn heiraten.«
    Sie zuckte nur mit den Schultern. »Was kannst du mir noch bieten? Ich werde nicht in einer Bauernkate leben. Soll ich hungern und in Fetzen herumlaufen?«
    »Ist das alles, was dir wichtig ist?«
    »Ich will Fürstin sein!« Sie warf den Kopf in den Nacken. »Auch das kannst du mir nicht mehr bieten. All dein Besitz gehört jetzt Ragnvald.«
    »Du meinst die abgebrannte Burg Skollhaugen? Du meinst die Ländereien, die Bauern, das Vieh und die Schätze? Hast du geglaubt, das lasse ich mir gefallen?«
    »Was willst du dagegen tun? Gegen Ragnvalds Heer hast du keine Chance. Er hat wesentlich mehr Männer als du. Du hast keine Chance.«
    Während des Wortgefechts kamen die Knechte und Mägde herbeigelaufen und starrten mit unverhohlener Schadenfreude auf den gefangenen Asgeir. Auch Dalla und Halveig befanden sich unter ihnen. »Thoralf, Thoralf, hol uns hier raus«, schrie Dalla.
    Mit einer kurzen, aber heftigen Bewegung schlug Gunnardviga ihr den Handrücken ins Gesicht. »Verschwinde!«
    »Du bist wirklich kalt wie ein Eiszapfen und grausam wie eine Leitwölfin. Fürwahr, du passt zu Hoskuld. Wie habe ich mich in dir getäuscht. Nein, du hast mich getäuscht, mich und alle aus meiner Sippe.«
    »Was ist schon von deiner Sippe übrig, Thoralf Björgolfsson? Nie wieder wird sie groß und mächtig sein. Du bist erledigt!«
    »Freu dich nicht zu früh, Gunnardviga Eiriksdotter. Dein steinernes Herz soll dich schmerzen wie ein Stachel in deinem Fleisch. Gib sofort meine beiden Schwestern frei.«
    Gunnardviga lachte hart auf. »Niemals! Sie wurden gefangen genommen und versklavt. Jetzt gehören sie mir.«
    Er hörte Dalla aufschreien. »Lass uns nicht hier, Thoralf! Sie behandelt uns wie Sklaven.«
    »Das seid ihr ja auch.« Gunnardviga verschränkte die Arme über der Brust und blickte Thoralf herausfordernd an. »Es bereitet mir Genugtuung, diese beiden eitlen Gänse für mich arbeiten zu lassen.«
    Thoralf atmete tief durch. »Ich kaufe sie dir ab.«
    Sie verzog spöttisch die Lippen. »Was kannst du mir wohl dafür bieten?«
    Thoralf zeigte auf Asgeir. »Deinen missratenen Bruder.«
    Nun schrie Asgeir auf. »Er hat mich überrumpelt«, zeterte er. »Ganz gemein überrumpelt. Gemeinsam mit seiner rothaarigen Geliebten wollte er mich den Wasserfall hinunterstürzen.«
    »Viviane lebt?« Gunnardvigas Augen weiteten sich.
    Thoralf beugte sich zu Gunnardviga hinab. »Odin wollte euer großzügiges Opfer nicht annehmen. Er hat andere Pläne mit Skollhaugen.«
    »Odin ist mit uns. Er hat Ragnvald den Sieg geschenkt. Ich beuge mich Odins Willen.«
    »Ach ja? Ich werde dich zu gegebener Zeit daran erinnern.« Er zerrte Asgeir zu sich heran, dann stieß er ihn zu Boden. »Deinen Bruder gegen zwei Frauen, das ist doch ein guter Handel.«
    »Gib sie doch hin, diese schreienden Eulen«, zeterte Asgeir. »Lass mich nicht hier am Strick stehen wie einen Ochsen.«
    »Du bist einer, ein ganz blöder«, schrie ihn Gunnardviga an. »Wie kann man nur so töricht sein und allein in Skollhaugen herumschleichen. Recht geschieht dir.«
    »Es ist Unrecht. Unternimm endlich etwas!«
    Unwillig wandte Gunnardviga sich ab. Sie war wütend, dass Asgeir sie in diese Situation gebracht hatte. Sie wollte über Thoralf triumphieren, doch jetzt handelte sie mit ihm wie um einen Ochsen auf dem Marktplatz.
    »Sie taugten ohnehin nichts, waren nicht zum Arbeiten zu gebrauchen.«
    Asgeir atmete hörbar auf.
    »Moment!« Thoralf zog Asgeir wieder hoch. »Du wirst Ragnvald eine Nachricht überbringen. Ich fordere Hoskuld zu einem Zweikampf heraus. Auf Leben und Tod. Odin wird entscheiden. Gewinne ich, muss Ragnvald mir alles wieder zurückgeben, was er geraubt hat. Gewinnt er, werde ich mich dem Gottesurteil beugen. Am dritten Tag des nächsten Vollmondes auf dem Thingplatz.«
    Mit dem Schwert durchtrennte er Asgeirs Fesseln. Einen Augenblick glaubte Asgeir, Thoralf wolle ihm den Kopf abschlagen, und zuckte winselnd zurück. Als die Fesseln zu Boden fielen, rannte er zum Haus und versteckte sich hinter Gunnardvigas Rücken. Verächtlich spuckte Thoralf aus, dann riss er das Pferd herum und ritt davon. Dalla und Halveig eilten ihm nach.
    »Mein Pferd, mein Pferd, er hat mir mein Pferd gestohlen«, kreischte Asgeir.
    Wortlos schlug Gunnardviga ihm den Handrücken ins Gesicht.
     
    »Wie konntest du dich darauf einlassen?« Viviane wurde blass.
    Thoralf zog Viviane in seine Arme und versuchte, sie zu beruhigen. »Ich werde ihn besiegen. Hoskuld

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