Woher, wohin, was ist der Sinn?
den Besitz der Gesellschaft über! Sie sagen ihm nicht: Du gehst in den Besitz deiner Eltern über! Vielmehr sagen sie ihrem Kind: Du gehörst niemandem! Niemandem von dieser Welt! Du gehörst Gott! Du bist frei. Zu dieser Freiheit hat Gott dich berufen!
Erinnerung an die Taufe: »Du bist Gottes geliebtes Kind!«
Simon hat eine Einladung von der Kirchengemeinde bekommen, eine Einladung zu einer Tauferinnerungsfeier. Sein Bruder Ruben und wir, seine Eltern, kommen mit. Simon stellt fest, dass sich eigentlich nur ein einziges Kind aus seiner Erstkommuniongruppe an die eigene Taufe erinnern könne – eben der Junge, der erst während der Vorbereitung auf die Erstkommunion getauft wurde. Alle anderen Kinder können sich gar nicht daran erinnern, dafür
aber natürlich ihre Eltern, ihre Patinnen und Paten, ihre Großeltern und ihre älteren Geschwister.
Simon freut sich auf die Feier. Er nimmt seine Taufkerze und trägt sie zur Kirche. Dort hören wir von der Taufe Jesu im Jordan und auch davon, wie dabei eine Stimme aus dem Himmel sprach: »Du bist mein geliebter Sohn.« Während der Tauferinnerungsfeier gibt Simon mir seine Kerze, damit ich sie an der brennenden Osterkerze entzünde. Dann sagen meine Frau, also Simons Mama, und ich zu ihm: »Du bist Gottes geliebtes Kind!« »Amen, so soll es sein«, antwortet Simon.
»Warum machen wir das?«, frage ich Simon. Simon gibt mir ausführlich Auskunft: »Es ist wichtig, dass man nicht nur denkt, dass ein Kind Gottes geliebtes Kind ist, sondern dass man es ihm auch sagt. Das sollte man allen Kindern sagen – immer wieder. Damit die Kinder sich auch sicher sein können. Dass man ein Kind lieb hat, muss man dem Kind auch immer wieder sagen und es daran erinnern, damit das Kind das nicht vergisst. An meine Taufe
kann ich mich ja gar nicht erinnern können! Deswegen sagt man dem Kind nicht nur als Baby, dass Gott es liebt und dass es Gottes geliebtes Kind ist. Sondern auch später immer wieder, wenn es kein Baby mehr ist und es selber verstehen kann.« Und er fügt hinzu: »Amen, so soll es sein! Das hab ich gesagt, weil es so richtig ist und weil ich auch gern Gottes Kind bin und das sein will.«
Und warum braucht es dann die Erstkommunion? Danach frage ich meinen kleinen Forscher Simon, der auch dafür eine Antwort hat: »Jesu Leib und Blut essen und trinken, das ist das Zeichen, dass Gott und Jesus in mir leben. Auch in dir, Papa, und in Mama und Ruben auch. So weiß ich, dass ich nie allein bin. Und das kann ich auch den andern sagen, dass wir nicht allein sind, dass die auch Gottes geliebtes Kind sind, zum Beispiel mein Freund Jonas und mein Freund Ole.«
»Damit es alle wissen – ein Zeichen!«
Ich bin »Lehrer an einer Studentenschule«, wie Simon gern sagt. Am Abend, als er schon im Bett liegt, erzähle ich ihm, dass ich auch die Studenten danach frage, was denn der Sinn der Taufe ist. Viele sagen darauf, dass wir durch die Taufe zu Kindern Gottes werden. »Aber was ist dann mit den Kindern, die nicht getauft sind?«, frage ich weiter. Simon ist da ganz entschieden: »Ach Papa, die sind natürlich auch Gottes geliebte Kinder, alle Kinder! Mit und ohne Taufe! Aber die Taufe ist wichtig, damit es alle wissen – zum Zeichen! Das weißt du jetzt, Papa, gute Nacht!«
ZUM WEITERDENKEN UND WEITERFRAGEN:
¤ »Bei der Taufe wird man Teil von der Kirche.«
Bist du selbst getauft? Kennst du Menschen, große und kleine, die zu deiner Kirche gehören?
Kennst du Kinder und Erwachsene, die zu einer anderen Kirche gehören?
Was verbindet Menschen in verschiedenen Kirchen? Und was unterscheidet sie?
Kennst du Jungen und Mädchen, die nicht getauft sind? Woran glauben sie?
¤ Viele Menschen werden bereits als Säuglinge getauft. Warum, meinst du, macht man das?
¤ »Du bist Gottes geliebtes Kind!«
Gefällt dir der Satz? Was bedeutet er für dich?
Hat dir schon jemand gesagt, dass du Gottes geliebtes Kind bist?
Hast du schon einem anderen Menschen erzählt, dass er Gottes geliebter Sohn oder Gottes geliebte Tochter ist?
MAGNUS STRIET
Warum werden wir krank?
Es gibt ein Möbelstück, das für Kinder in einem bestimmten Alter plötzlich sehr wichtig wird – der Spiegel.
Für kleinere Kinder ist der Spiegel zunächst nur ein interessantes Spielzeug. Das Bild im Spiegel verändert sich, wenn ich näher komme oder weiter weg gehe oder Grimassen schneide. Ein lustiges Spiel! Und wie viel Spaß es macht, sich zu verkleiden: Man schlüpft in eine andere
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