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Woher, wohin, was ist der Sinn?

Woher, wohin, was ist der Sinn?

Titel: Woher, wohin, was ist der Sinn? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helga Kohler-Spiegel , Albert Biesinger
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Rolle, schminkt sich vielleicht und bewundert sich dann im Spiegel.
    Ganz kleine Kinder wissen zunächst gar nicht, dass es ihr eigenes Bild ist, das sie im Spiegel sehen. Es dauert eine ganze Weile, bis sie darin sich selbst erkennen. Und erst mit etwa drei Jahren lernen sie, »ich« zu sagen.

    Wer bin ich?
    Etwa mit dem Ende der Grundschulzeit bekommt der Spiegel aber eine andere Bedeutung: Wer ist das, der mich da aus dem Spiegel anschaut?, fragst du dich auf einmal. Wer bin ich? Du betrachtest dich genauer, erforschst dein Gesicht. In dieser Zeit beginnst du, dich neu wahrzunehmen. Dein Körper verändert sich, du wirst erwachsener. »Pubertät« nennt man das. Das bedeutet: Ich nehme mich selbst viel intensiver wahr, denke mehr über mich selbst nach. Es wird mir wichtiger, wie ich gekleidet bin, welches »Outfit« ich mir gebe. Und vor allem wird mir die Frage immer wichtiger, wie andere Menschen mich wahrnehmen. Deshalb stehe ich nun öfter vor dem Spiegel und suche nach einer Antwort auf diese Frage.

    Dabei kann es kaum ausbleiben, dass man auch immer wieder einmal unzufrieden mit sich ist. Denn man möchte natürlich schön sein, den anderen gefallen. Aber nur wenige Menschen entsprechen tatsächlich den Schönheitsidealen unserer Gesellschaft. Wir sehen nun einmal nicht so aus wie die strahlenden Menschen in der Werbung, in Film und Fernsehen.
    Die Vorstellungen der Menschen, was schön ist, ändern sich übrigens im Lauf der Zeit immer wieder. Es gab zum Beispiel Zeiten, in denen die Menschen eine möglichst weiße Haut haben wollten. Heute dagegen wollen die Menschen lieber braun gebrannt und sportlich aussehen.
    Wer will ich sein?
    Wir gestalten also unseren Körper. Wir eifern dem nach, was als schön gilt. Sieht man nicht so aus, schämt man sich leicht. Man hadert mit sich. Dies kann so weit gehen, dass Menschen darüber krank werden. Magersucht etwa ist eine schlimme Krankheit. Sie hat sicherlich verschiedene Gründe, aber ein Grund ist auch, dass man um jeden Preis einem bestimmten Ideal entsprechen will  – ein verzweifelter Versuch, Anerkennung von anderen Menschen zu bekommen.
    Dass Menschen ihren Körper gestalten, dass sie sich selbst inszenieren, ist nicht neu. Seit jeher haben Menschen das getan: Sie kleiden sich auf eine bestimmte Weise, um damit etwas auszudrücken, sie schminken sich, tragen Schmuck. Dies hängt damit zusammen, dass wir Menschen in der Lage sind, über uns nachzudenken, uns selbst zu beobachten. Wir wollen bestimmen, wer wir sind. Man nennt das: Wir geben uns eine »Identität«.

    Sich selbst, den eigenen Körper so zu gestalten, das kann etwas sehr Schönes sein. Es macht Freude. Aber auch eine andere Erfahrung bleibt nicht aus. Denn den Gestaltungsmöglichkeiten sind enge Grenzen gesteckt: Ich kann es mir nicht aussuchen, ob ich groß oder klein bin, welche Figur ich habe, ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin. Vor allem aber ist mein Körper Naturprozessen unterworfen wie alles andere Leben auch. Mein Körper verändert sich, er wächst, er wird älter  – und: Er wird auch immer wieder krank. Und nicht nur das.
    Etwa im Alter von sechs Jahren ahnen Kinder, dass dieser Körper eines Tages nicht mehr lebendig sein wird, dass er absterben wird. Und mit ihm werde ich sterben. Werden und Vergehen  – in diesen Kreislauf ist alles Leben hier auf der Erde eingebunden. Unabänderlich.
    Hat Gott etwas damit zu tun, wenn ich krank werde?
    Vieles geschieht in den Zellen unseres Körpers zunächst ganz unbemerkt. Wir können das nicht kontrollieren. Plötzlich bin ich krank. Eine Erkältung  – na ja, das ist lästig, aber harmlos und bald wieder vorbei. Schon schlimmer: eine Blinddarmentzündung. Früher war das sehr gefährlich. Aber auch sie lässt sich inzwischen gut behandeln. In ärmeren Ländern sieht das ganz anders aus. Da endet eine Blinddarmentzündung schnell tödlich. Aber es gibt auch Krankheiten, selbst bei Kindern, bei denen die Ärzte bis heute nur wenig machen können.
    Warum ist das so? Muss das so sein? Krankheiten sind oft unerklärlich. Sie können Menschen zermürben, entsetzlich quälen. Warum hat Gott die Welt so eingerichtet, dass es so schlimme Krankheiten gibt?, fragten sich die Menschen deshalb schon in alter Zeit. Und manche von ihnen meinten: Wenn Menschen etwas Böses getan haben, dann schickt Gott ihnen Krankheiten, um sie zu bestrafen und ihnen zu sagen, dass sie sich bessern sollen.
    In der Bibel gibt es die Geschichte von einem

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