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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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entdeckten einen abgeschiedenen Strand, wo sie sich unter Palmen liebten, und tollten im klaren grünen Wasser herum. Die paradiesische Umgebung steigerte ihre Leidenschaft noch.
    Am Tag darauf besuchten sie die Wochenmärkte, wo Jo geschnitzte Vögel für Elaine, T-Shirts für Bertie und Charlie und eine aus einer Muschel gefertigte Brosche für Nina kaufte. Anschließend sahen sie im Park einer polynesischen Tanztruppe zu.
    Abends ließen sie sich immer wieder von den berühmten hawaiianischen Sonnenuntergängen verzaubern, bei denen sich feurige Sonnenstrahlen wie ein Strahlenkranz über den Himmel erstrecken und die Welt in einen roten, orangefarbenen und goldenen Schein tauchen. Bevor die Sonne endgültig am Horizont versinkt, hüllt sich die Landschaft in ein bläuliches Licht.
    Ihr Abendessen verspeisten sie im Freien, begleitet vom Plätschern der Wellen, und sahen einander über den mit Kerzen geschmückten Tisch an. Im Hintergrund spielte leise polynesische Musik, und lautlose Kellner servierten ihnen köstliche Fischgerichte und tropische Früchte. Der Duft von Frangipani wehte durch die warme Luft. Anschließend tanzten sie, leidenschaftlich aneinandergepresst, in die Nacht hinein, zogen sich später in Jos Zimmer zurück und liebten sich, bis die Sonne aufging.
    »Du hast etwas so Berauschendes an dir, dass man dich in Flaschen abfüllen sollte«, flüsterte Simon und küsste Jo.
    Es war der letzte Tag ihres Kurzurlaubs, und sie lagen nebeneinander in dem großen Doppelbett. Durch das Fenster strömte die Sonne herein. Jo schlief tief und fest. Ihre blonden Wimpern ruhten auf ihren Wangen, die vor Glück gerötet waren.
    Die Zeit zur Abreise war gekommen. Nachdem sie sich überschwänglich bei Connie und Will bedankt hatten, stiegen sie in das winzige Flugzeug, das sie zurück in den Alltag bringen würde.
    »Ich liebe dich von ganzem Herzen. Ich bin so aufgeregt und will dir meine Welt zeigen«, rief Jo und lehnte sich auf der Heimfahrt vom Kingsford-Smith-Flughafen in Sydney müde, aber zufrieden im Taxi zurück.
    »Und ich freue mich darauf, alles zu sehen«, erwiderte Simon und seufzte zufrieden auf. »Meine geliebte Jo«, murmelte er und streichelte ihr das Haar, während der Wagen in Richtung Coogee rollte.
    Suzie Wong auf dem Arm, begrüßte Nina sie an der Eingangstür. Sie küsste Simon höflich auf die Wange. Da begann der wuschelige weiße Pudel zu zappeln und dem Besucher wild kläffend das Gesicht abzulecken. Im nächsten Moment kam der alte Sam die Treppe hinuntergetrottet, und um das Durcheinander komplett zu machen, läutete ausgerechnet in diesem Moment das Telefon.
    »Hallo, Sam«, meinte Jo und bückte sich, um den Hund zu umarmen. »Hoffentlich fühlst du dich im Hause Kingsford gebührend aufgenommen«, rief sie Simon zu, um den Radau zu übertönen, und schob ihn ins Haus, wo ihnen der Duft von Kaffee und Croissants entgegenschlug.
    »Absolut«, entgegnete Simon schmunzelnd.
    Suzie Wong sprang von Ninas Arm und lief ihnen bellend zwischen den Füßen herum, sodass sie beinahe über sie gestolpert wären. »Am besten zeigst du ihm sein Zimmer, Jo. Wenn ihr euch frisch gemacht habt, können wir eine Tasse Kaffee trinken. Bestimmt habt ihr schon riesigen Kaffeedurst. Mir geht es immer so nach einem langen Flug.«
    Zwanzig Minuten später saßen Simon und Jo frisch geduscht und in sauberen Kleidern am Tisch, taten sich an einigen Tassen kochend heißem schwarzem Kaffee gütlich und fühlten sich schon bald gestärkt.
    »Ich dachte, ich führe Simon zuerst in den Ställen herum«, meinte Jo und steckte das letzte Stück Croissant in den Mund. Ihr wurde klar, wie sehr sie die Pferde vermisst hatte. »Wenn wir anschließend Lust haben, besuchen wir Dad und machen danach mit Sam einen Strandspaziergang.«
    »Sicher, mein Kind. Aber du darfst Simon an seinem ersten Tag nicht überanstrengen. Man könnte fast sagen, dass sie im Stall wohnt«, fügte Nina mit verschwörerischer Miene an Simon gewandt hinzu. »Das schafft er schon, Mum. Oder?« Jo legte den Arm um Simon und klimperte mit den Wagenschlüsseln. Nachdem Simon sich bei Nina bedankt hatte, standen die beiden auf und gingen hinaus zum Auto.
    Nina blickte ihnen versonnen nach. Zu ihrer Überraschung war Simon ihr auf Anhieb sympathisch gewesen. Der junge Mann hatte Benehmen und war gut angezogen und redegewandt. Dass die beiden offensichtlich glücklich miteinander waren, erinnerte sie an ihre Anfangsjahre mit Charlie. Doch obwohl sie

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