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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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zarten Farbschattierungen des Buschlandes, auf die sie ihn während des Rittes hingewiesen hatte.
    Auch die uralten Felswände erschienen ihm nicht besonders majestätisch. Für ihn waren sie nur unscheinbare graue Steine, die aus einem endlosen Meer von Eukalyptusbäumen ragten – seiner bisherigen Einschätzung nach die einzige Baumart, die es in Australien gab.
    Ihn konnten diese runden Hügel einfach nicht so begeistern wie die einsame Idylle von Burnham Overy Staithe oder die gewundenen Landstraßen Norfolks, wo er – das wusste er – hingehörte. In diesen endlosen Weiten würde er sich wohl niemals heimisch fühlen. Er warf einen Blick auf Jos glückstrahlendes Gesicht und wünschte sich von ganzem Herzen, diesen Ort ebenso zu lieben wie sie.
    Die beiden Pferde rieben die Nasen aneinander, und das von Simon machte einen Schritt vorwärts, um zu grasen.
    »Warum rasten wir nicht hier?«, schlug er vor.
    Rasch stieg er ab, ging mit seinem Pferd zu Jo hinüber, hielt ihre Zügel fest und half ihr aus dem Sattel.
    »Das kann ich eigentlich selbst«, protestierte Jo mit einem liebevollen Lächeln und schwang das Bein über den Pferderücken.
    »Ich weiß. Du bist überhaupt sehr selbstständig. Das Problem ist nur, dass ich die Finger nicht von dir lassen kann«, gab Simon zu.
    Lachend fiel Jo ihm in die Arme. Nachdem sie ihre Reitkappe abgenommen hatte, schüttelte sie ihr Haar aus. Simon fuhr mit den Fingern durch ihre Locken, und ihr Puls beschleunigte sich merklich.
    »Endlich allein«, flüsterte er und küsste sie zärtlich.
    »Wir sollten die Pferde besser festbinden«, stieß Jo atemlos hervor. Sie nahm Simon die Zügel ab und band den Pferden die Vorderbeine zusammen, während er eine Decke im Gras ausbreitete. Dann lagen sie sich in den Armen und ließen sich auf die Decke sinken, wo sie einander entkleideten und sich hingebungsvoll küssten. Ihre Körper sehnten sich nach Vereinigung. Simon nestelte an der Schließe von Jos Büstenhalter und streichelte ihre Brüste. Sein Atem ging stoßweise. Schließlich gab er es auf, das Kleidungsstück öffnen zu wollen, streifte es ihr ungeduldig über den Kopf, küsste voller Begierde ihre Brust und spürte ihr Beben. Endlich waren sie nackt und liebten sich so wild und voller Lust wie auf Kauai. So eng umschlangen sie sich, dass sie nicht mehr wussten, wo ein Körper begann und der andere aufhörte. Simons Ängste lösten sich mit einem Mal in Wohlgefallen auf. Jo war noch immer die wunderschöne Frau, die er auf Hawaii geliebt hatte.
    Endlich lagen sie, atemlos und verschwitzt, auf der Decke. Außer dem Klopfen ihrer Herzen und dem Summen der Bienen in den großen gelben Blumen war es ganz still. Simon drehte sich um und betrachtete Jo mit so viel Liebe im Blick, dass ihr die Augen feucht wurden.
    »Manchmal glaube ich, vor lauter Liebe und Sehnsucht den Verstand zu verlieren«, sagte er, und seine Finger glitten über ihre warme, seidenweiche Haut. »Wenn ich dich anschaue, kann ich kaum an mich halten. Ich will dich jede Nacht in unserem eigenen Bett lieben und beim Aufwachen deinen Duft riechen, anstatt mich in dunklen Ecken, Heuschobern und im Gras mit dir zu wälzen.«
    Jo streichelte sein Kinn.
    »Mir gefällt die Situation auch nicht, Simon, aber du musst Geduld haben. Gib mir ein wenig Zeit. Dad macht große Fortschritte, aber er braucht mich. Du weißt doch, dass du meine große Liebe bist?«, fragte sie furchtsam.
    Simon nickte, küsste sie und ließ sich auf den Rücken fallen. Jo betrachtete ihn, wie er nackt, zerzaust und unbeschreiblich begehrenswert dalag, und kicherte leise.
    »Außerdem macht es Spaß, sich im Gras zu wälzen. Findest du nicht?«
    »Nein, ich will mehr«, erwiderte Simon. Er versuchte sie spielerisch zu packen, griff aber ins Leere. Jo beugte sich vor und kitzelte ihn mit ihrem Haar an Gesicht und Brust, bis Simon sie am Arm fasste und zu sich hinunterzog.
    »Nein, nein! Genug«, rief sie grinsend, was Simons Leidenschaft nur noch mehr schürte.
    Im nächsten Moment gab sie den Widerstand auf, und ein schalkhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    »Nimm mich, ich bin dein!«
    Sie breitete die Arme aus, und sie liebten sich noch einmal, während die Sonne ihre Körper wärmte und die Pferde zufrieden in der Nähe grasten.
    Danach ruhten sie entspannt nebeneinander. Jo beobachtete die Wölkchen, die über den klaren blauen Himmel glitten, und fühlte sich selig und zufrieden wie schon lange nicht mehr. Bienen summten im Klee,

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