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Wohin die Liebe führt

Titel: Wohin die Liebe führt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Mädchen trat vollends ein und schloß die Tür hinter sich. Marian stand in der Mitte des Zimmers und sah sich um.
    Es war ein schöner Raum. An der gegenüberliegenden Wand, eine Stufe erhöht, das Bett mit einem von den vier Pfosten getragenen Himmel. Eine Fernsehtruhe mit Radio und Plattenspieler an der andern Wand. Marian brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, daß die Geräte vom Kopfende des Bettes aus bedient werden konnten.
    Die Vorhänge waren aus hellgelbem Chintz, die Bettdecke vom gleichen Material. Am Fenster ein Schreibtisch, darauf eine Reiseschreibmaschine und einige Bücher. An Möbeln sonst noch ein Toilettentisch, eine Kommode und mehrere Stühle.
    Marian wandte sich an das Mädchen. »Hatte Dani nicht ein paar Bilder oder Illustrationen an der Wand?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Nein, Madam. Miss Dani machte sich nichts aus solchen Sachen.«
    »Was ist dort drin?« Marian deutete auf eine Doppeltür in der gegenüberliegenden Wand.
    »Das ist der Kleiderschrank. Ihr eigenes Badezimmer ist da drüben die andere Tür.«
    Marian öffnete den Schrank. Im gleichen Augenblick ging das Licht darin an. Die Kleider hingen ordentlich aufgereiht, die Schuhe standen auf einem drehbaren Ständer. Sie schloß die Tür und hörte das Klicken, als das Innenlicht wieder ausging.
    »Wo hat Miss Dani ihre persönlichen Dinge?«
    »Drüben im Toilettentisch.«
    Marian öffnete das oberste Fach und sah hinein. Auch hier war alles gut geordnet - Taschentücher und Strümpfe in beson-deren Behältern. Ebenso sah es in den andern Fächern aus. Büstenhalter, Schlüpf fer, Unterröcke. Alles sauber zusammengelegt.
    Marian ging zum Schreibtisch und zog eine Schublade auf. Bleistifte, Federn, Papier, alles in bester Ordnung. Wo war hier die Unordnung des normalen Teenagers? Das Zimmer wirkte nicht wie das eines halben Kindes. Sie sah das Mädchen an. »Hält Dani ihr Zimmer immer so?«
    Die Zofe nickte. »Ja, Madam. Miss Dani ist sehr ordentlich. Sie mag’s nicht, wenn ihre Sachen herumliegen.«
    »Was hat sie da drin?« fragte Marian und wies auf die Kommode. »Die nennt sie ihre Schatztruhe. Sie hält sie immer verschlossen, Madam.«
    »Haben Sie einen Schlüssel?« Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Hat ihre Mutter einen?«
    »Nein, Madam. Miss Dani hat ihren Schlüssel selbst.«
    »Wissen Sie vielleicht, wo er ist?«
    Das Mädchen sah Marian einen Augenblick an, dann nickte sie.
    »Kann ich ihn bitte haben?«
    Violet zögerte. »Das sähe Miss Dani gar nicht gern.«
    Marian lächelte. »Gut. Fragen Sie also ihre Mutter.«
    Das Mädchen schien noch einen Augenblick zu überlegen, ging dann oben zum Regal am Kopfende des Bettes, steckte die Hand dahinter, holte einen Schlüssel hervor und gab ihn Marian.
    Marian schloß die Kommode auf. Hier also waren die Bilder und Fotos. Wenn sie auch nicht an der Wand hingen - Dani hatte sie aufbewahrt. Schnell sah Marian sie durch. Da waren Bilder von ihrem Vater, Vorjahren aufgenommen, noch in Uniform. Und von ihrer Mutter - ein Titelbild der »Life« aus dem Jahr 1944. Mehrere Bilder von ihr selbst allein und mit ihren Eltern. Bilder von einem Boot. Marian konnte den Namen an dem weißen Bug lesen: Dani-Girl.
    Das zweite Fach war mit Zeitungsausschnitten über ihre Mutter gefüllt. Dani hatte sie so gut geordnet, daß sie einen chronologischen Bericht von der künstlerischen Karriere ihrer Mutter bildeten.
    Die dritte Schublade enthielt ungefähr dasselbe wie die zweite, nur war hier der Gegenstand der Vater. Marian blätterte alles schnell durch. Wieviel Zeit mußte das Kind damit verbracht haben, all dieses Material zusammenzustellen! Vieles ging zurück bis in eine Zeit, in der Dani noch gar nicht geboren war.
    Die unterste Schublade schien auf den ersten Blick mit allerlei Kram gefüllt. Ein paar zerbrochene Spielzeuge. Kinderspielzeuge. Ein abgeschabter Teddybär von ausgebleichter Wolle, dem ein Glasauge fehlte. Und ein grünes Lederkästchen. Marian nahm es heraus und öffnete es.
    Es enthielt eine einzige Fotografie. Hochglanzpapier. Ein lächelnder, sehr gut aussehender junger Mann. Schräg über eine Ecke des Fotos war mit schwarzer Tusche geschrieben:
    Meinem Baby in Liebe! Unterschrieben war es mit Rick.
    Als Marian das Foto herausnahm, um es genau zu betrachten, entdeckte sie darunter eine kleine Metall schachtel. Die auffallenden schwarzen Buchstaben darauf sprangen ihr ins Auge:
    AMERIKAS ALLERBESTE.
    Sie brauchte das Schächtelchen nicht aufzumachen,

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