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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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danke.«
    »Falls Sie also wieder das Gefühl haben, dass jemand in Ihrer Wohnung gewesen ist, wählen Sie sofort die 999, einverstanden?«
    »Ja.«
    Ich wünschte, ich könnte dieses Gefühl abschütteln. Es ist nicht nur so ein Gefühl, dass er mich eines Tages aufsuchen wird. Ich weiß es einfach. Es geht gar nicht darum, ob er herausfindet, wo ich bin, sondern nur wann . Dass er noch nicht bei mir auf der Matte stand, liegt nur daran, dass er noch nicht weiß, wo ich bin. Doch sobald er das herausfindet, kommt er mich holen.

    Samstag, 12. Juni 2004
    Das Erste, was mir auffiel, war das Licht – helles Licht, dass mich blendete, obwohl ich die Augen geschlossen hatte.
    Mein Mund war trocken; zuerst konnte ich ihn gar nicht öffnen.
    Hatte ich geschlafen?
    Für einen Augenblick hatte ich keinerlei Gefühl in den Armen, dann wurde mir klar, dass sie fest auf den Rücken gefesselt waren. Plötzlich tat mir alles, angefangen von meinen Schultern bis zu den Fingerspitzen, unglaublich weh.
    Handschellen.

Ich zwang mich, die Augen zu öffnen, und hatte nun panische Angst. Ich lag seitlich auf dem Boden, das Gesicht auf dem Teppich. Es war ein grauer Teppich, der mir bekannt vorkam. Ich war also zu Hause, im Gästezimmer.
    Ich drehte den Kopf, so weit es ging, konnte aber nicht viel erkennen. Ich brauchte einen Augenblick, bis mir wieder alles einfiel, und dann traf es mich wie ein heftiger, schwerer Schlag. Ich hatte fliehen wollen. Ich war so nah dran gewesen …
    Von ihm fehlte jede Spur, doch ich wusste, dass er nicht weit sein konnte. Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit mir blieb, bis er zurückkam, also dachte ich angestrengt nach.
    Mein Kopf tat weh. Zuerst konnte ich nicht sagen, ob das von der unnatürlichen Position kam oder ob er mich geschlagen hatte.
    Er musste mich mit dem Auto vom Flughafen zurück nach Hause gefahren haben. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, obwohl es bestimmt Stunden gedauert hatte.
    Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, ich konnte noch nicht einmal sagen, ob es noch Tag war, weil das Deckenlicht brannte. Die Vorhänge waren anscheinend zugezogen.
    Ich versuchte, meine Beine auszustrecken, doch sie schienen irgendwie an meine Handgelenke gefesselt zu sein. Ich war an allen vieren gefesselt. Ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen. Ich versuchte, mich auf den Rücken zu rollen, musste es aber sofort wieder aufgeben, weil jede Bewegung höllisch wehtat. Mein Kopf schwamm, für einen Augenblick sah ich nur noch Sternchen.
    Was war passiert? Ich musste nachdenken. Ich musste mich konzentrieren, es war einfach zu wichtig.
    Er hatte behauptet, mich zu verhaften … Die Leute hatten dagestanden und zugeschaut. Irgendjemand war vorbeigegangen, als ob nichts wäre. Er hatte dem Sicherheitsbeamten seinen Ausweis gezeigt – dann hatte man ihn gefragt, ob er Hilfe benötige. Ich musste mich gewehrt haben, und er hatte mich weggeschafft. Ich hatte geschrien, versucht, allen zu erklären, dass er mich entführte, dass er mir wehtun würde. Aber natürlich hatten mich alle für komplett verrückt gehalten. Ich hätte dasselbe gedacht, wenn ich an einem Flughafen auf meinen Urlaubsflug gewartet hätte. Auf meine Hochzeitsreise oder einfach nur auf einen Geschäftsflug. Eine verrückte Frau, die verhaftet wird. Wahrscheinlich wegen Drogen. Eine Geschäftsreise. Vielleicht nach New York.
    Ich fragte mich, was mit meinem Koffer geschehen war. Bestimmt war er aus dem Flieger geholt worden. Sicherlich hatte er Verspätung gehabt.
    Wie lange würde es dauern, bis man mich vermisste? Vor Dienstag musste ich nicht arbeiten – also drei Tage. Vorher wür de die Vermieterin von Jonathans Wohnung wohl einfach davon ausgehen, dass ich eine spätere Maschine genommen hatte. Innerhalb von vier Tagen konnte Lee mir so einigen Schaden zufügen.
    Tränen liefen aus meiner Nase und tropften auf den Teppich.
    Wie lange es wohl dauerte, bis er zurückkam? Ich konnte mich nicht bewegen. Er konnte mich doch nicht einfach so liegen lassen. Ich musste unbedingt herausfinden, was er vorhatte. Hätte er mich ermorden wollen, wäre ich jetzt schon tot. Egal was es war, es musste schlimmer sein.
    Gerade als ich das dachte, hörte ich die Geräusche – das Knarren von Stiegen, das ich jedes Mal hörte, wenn ich im Bett lag und so tat, als schliefe ich. Wenn ich darauf wartete, dass er nach oben kam und überlegte, ob er wohl gute Laune hatte und mich in Ruhe ließe.
    Die Tür zum Gästezimmer war zu, ich hörte

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