Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
Vom Netzwerk:
ich ihn zuvor gesehen hatte.
    Nichts. Vielleicht hatte ich mir das nur eingebildet – jemanden, der ein wenig Ähnlichkeit mit ihm besaß?
    Wieder zu Hause, überprüfte ich zuerst meine Wohnung, bevor ich mit den Einkäufen zu Stuart hinaufging. Ich fing mit der Haustür an, arbeitete mich durch die gesamte Wohnung bis zum Schlafzimmer vor. Alles wirkte normal. Verzweifelt suchte ich nach etwas Auffälligem, nach etwas, das nicht an seinem Platz stand und bewies, dass er hier gewesen war. Aber dafür war ich nicht lange genug weg gewesen. Jedenfalls nicht, wenn er da draußen gestanden und mich beobachtet hatte; schließlich konnte selbst Lee nicht überall gleichzeitig sein.
    Ich weckte Stuart mit einer Tasse Tee und einem Kuss. Als er die Augen öffnete und gähnte, schob er die Bettdecke zur Seite und schenkte mir ein einladendes Lächeln, zum Zeichen, dass ich mich neben ihn ins Bett kuscheln sollte. In diesem Moment gab es nichts, was ich lieber getan hätte, als mich auszuziehen und mich an meinen warmen, nackten Freund zu kuscheln.
    Ich wollte ihm nicht erzählen, dass ich Lee gesehen hatte, doch als ich später meinen Kopf an seine Schulter geschmiegt hatte, sagte er plötzlich: »Heute bist du nicht wie sonst.«
    Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. »Nein? Wie meinst du das?«
    Er drehte sich auf den Bauch, stützte sich auf die Ellenbogen, sodass er mich anschauen konnte. Dann nahm er meine Hand, küsste die Handflächen, fuhr dann langsam meinen Arm hinauf, strich über die Narben und sah mich eindringlich an. »Ist irgendwas passiert?«
    Ich zuckte die Achseln. »Eigentlich nicht. Ich hatte in einem Geschäft das Gefühl, jemanden gesehen zu haben, den ich kenne, mehr nicht.«
    »Du meinst Lee.«
    Im Gegensatz zu mir hatte er kein Problem damit, den Namen auszusprechen. Stuart war immer sehr gut darin, der Angst direkt ins Auge zu sehen, sie beim Namen zu nennen, damit umzugehen und sich dann wieder etwas anderem zuzuwenden. Genau das lernte ich gerade.
    »Das dachte ich zumindest, aber nur kurz.«
    Er sah mich prüfend aus seinen grünen Augen an, als wäre ich der einzige Mensch auf der Welt. »Du siehst ihn ständig«, sagte er. Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. Darüber hatten wir schon gesprochen.
    »Diesmal war es anders.«
    »Wie anders?«
    Ich wollte das nicht. Ich wollte es nicht zugeben, weil es real wurde, wenn ich darüber sprach. Wenn ich es für mich behielt, blieb es bei meiner Vorstellung. Aber es hatte keinen Sinn, das Thema zu wechseln – er würde nicht lockerlassen, bis er alles zu seiner Zufriedenheit analysiert hatte.
    »Er trug andere Klamotten, und sein Haar war kürzer. Bist du jetzt zufrieden?« Ich löste mich von ihm, stieg aus dem Bett und zog mich an.
    Er sah mich mit seinem typischen Gesichtsausdruck an, teils belustigt, teils neugierig. »Weißt du noch, als du mich vor Monaten gefragt hast, warum ich dir nicht helfen kann?«
    »Hm.«
    »Schön: Darum!« Er packte mein Handgelenk, zog mich aufs Bett zurück und kitzelte mich, bis ich lachen musste.
    Dann hörte er damit auf und musterte mich ernst. »Zieh bei mir ein!«, sagte er.
    »Hör auf. Ich wohne ja schon fast hier.«
    »Also zieh zu mir. Spar Geld. Bleib bei mir.«
    »Damit du mich beschützen kannst?«
    »Wenn du willst.«
    Plötzlich dämmerte es mir. »Du denkst, dass er es war«, sagte ich.
    Ich hatte ihn ertappt. »Nicht unbedingt.«
    »Nicht unbedingt? Was zum Teufel soll das heißen?«
    Er zögerte einen Augenblick, bevor er antwortete. »Das heißt, dass ich dich für eine vernünftige Person halte. Wir wissen, dass Lee vor ein paar Monaten entlassen wurde. Wir haben immer noch keine Erklärung für den Knopf in deiner Tasche. Doch abgesehen davon weißt du jetzt, in welchem Zustand du bist, du weißt also auch, wenn etwas keine Einbildung ist. Wenn du also denkst, dass er es gewesen sein könnte, denke ich auch, dass er es gewesen sein könnte.«
    »Hör auf, wie ein verdammter Psychologe zu reden!«, sagte ich und schlug ihn mit dem Kissen.
    »Was, wenn ich damit einverstanden wäre?«, sagte er mit einem ironischen Grinsen.
    Ich verdrehte die Augen.
    »Im Ernst!«, sagte er, als ich wieder in seinen Armen lag. »Diesmal war es anders. Das erlaubt genau zwei Schlussfolgerungen: Entweder, du hast jemanden gesehen, der dich an ihn erinnert, was das Wahrscheinlichste ist. Oder aber er hat so anders ausgesehen, dass du dir nicht sicher warst, und das ist äußerst ungewöhnlich.«
    »Jemanden,

Weitere Kostenlose Bücher