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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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auch ein großer brauner Umschlag darunter, auf dem in großen schwarzen Buchstaben »Cathy« stand.
    »Huhu, Cathy! Alles klar?«
    »Ja, danke, Mrs Mackenzie. Und, wie geht es Ihnen?«
    »Gut, Liebes.« Sie starrte mich wie immer an, während ich den Briefumschlag auf dem Tisch ansah, jedoch ohne ihn zu berühren. Dann ging sie wieder in ihre Wohnung und zog die Tür hinter sich zu.
    Ich ließ den Umschlag, wo er war, und kontrollierte erneut die Tür – doppelt hält besser. Ich wäre auch mit einem Mal ausgekommen, doch das zweite Mal versetzte mich in die Lage, den Briefumschlag und die andere Post anzufassen und mit nach oben zu nehmen.
    Ich ließ die Post auf den Couchtisch fallen und kontrollierte zuerst alles, hatte aber das Gefühl, die ersten beiden Durchgänge unkonzentriert absolviert zu haben, weil ich wissen wollte, was in dem Umschlag war. Beim dritten Mal musste ich mich zur Ruhe zwingen und es richtig machen. Anschließend legte ich eine Pause ein. Hatte ich sorgfältig genug kontrolliert? Oder sollte ich es sicherheitshalber noch einmal machen? Vielleicht hatte ich ja was übersehen.
    Ich fing von vorne an.
    Es war fast neun, als ich mich endlich aufs Sofa setzte und den Umschlag öffnete. Ein Stapel Unterlagen, von denen einige mit Büroklammern zusammengeheftet waren, und eine handschriftliche Notiz.

    Cathy,
ich dachte, das könnte hilfreich sein. Sag Bescheid, wenn du was brauchst. Oder wenn du Fragen hast.
    Stuart
    Ich starrte eine halbe Ewigkeit auf den Zettel, achtete darauf, wie er meinen Namen geschrieben hatte und wie seine Unterschrift aussah. Ich fragte mich, ob er lange überlegt hatte, was er schreiben sollte. Der Zettel wirkte unbekümmert, leicht, so als hätte er die Unterlagen irgendwo hervorgeholt und dann zwei Zeilen verfasst, ohne länger darüber nachzudenken.
    Doch dann ging ich die Unterlagen durch und stellte fest, dass sie keineswegs willkürlich zusammengestellt worden waren. Das erste Blatt bezog sich auf das Zentrum für Angststörungen und Traumata im Maudsley Hospital in Denmark Hill sowie auf eine Tagesklinik für Zwangsstörungen. Dann waren da einige Artikel, die er aus dem Internet ausgedruckt und stellenweise markiert hatte. Dazu gehörte eine Studie zu Zwangs störungen und neuen Therapieansätzen für Patienten mit schwe ren Symptomen, die von Prof. Dr. Alistair Hodge (Psychologe und Spezialist für kognitive Verhaltenstherapie) und einem hal ben Dutzend anderer Dozenten mit beeindruckenden Qualifikationen verfasst worden war. Eine Liste mit Alternativmedizinern, die er von irgendwo ausgedruckt und denen er am unteren Rand handschriftlich zwei weitere hinzugefügt hatte: die Adresse einer Yoga Gruppe, die sich jeden Mittwochabend in der nahe gelegenen Grundschule traf, und die eines Therapeuten für Innere Entspannung, was immer das heißen mochte. Auf der nächsten Seite stand eine Liste mit Selbsthilfegruppen für Zwangsstörungen, eine davon war unterstrichen, und am Rand hatte er handschriftlich hinzugefügt: Trifft sich jeden dritten Dienstag im Monat um 19 Uhr 30 in Camden, Ellen anrufen und nach Einzelheiten fragen sowie eine Telefonnummer. Dann kamen drei Kapitel aus einem Buch mit dem Titel Endlich frei! Techniken zur Befreiung von Zwangsstörungen . Einige Stellen waren unterstrichen. Anschließend folgten drei verschiedene Fragebögen, die dazu dienten herauszufinden, ob man an einer Zwangsstörung litt oder nicht.
    Ganz unten lag unerwartet eine weitere handgeschriebene Notiz.
    Cathy,
danke, dass du dir alles angesehen hast. Das ist ein erster Schritt. Ruf mich an, okay?
    Stuart
    Dann stand da erneut seine Telefonnummer, wenn ich seine verloren hätte, was natürlich nicht der Fall war, denn ich kannte sie inzwischen auswendig.
    Nicht, dass ich vorhatte, sie jemals zu benutzen.
    Freitag, 28. November 2003
    Lee arbeitete an diesem Abend im River .
    Ich trug mein rotes Satinkleid. Er machte ein unbeschreibliches Gesicht, als er mich sah. Ich lächelte ihn an und zwinkerte ihm zu, als ich an ihm vorbei in den Club ging. Die ganze Nacht tanzte ich mit Bekannten, plauderte an der Bar mit Leuten, die ich seit Monaten nicht mehr gesehen hatte, und als später Claire und Louise auftauchten, entdeckte ich ihn in der Menge am Rand der Tanzfläche und sah, dass er mich beobachtete.
    Um Mitternacht hatte ich bereits ziemlich viele Drinks intus und wurde mutiger. Ich tanzte alleine, sah ihn wieder an der Tür stehen und in die Menge starren, doch in Wahrheit

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