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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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Ende des Ganges zurück. Zwei Leute arbeiteten noch immer an einem langen Tisch, überall lagen Bücher herum, Notizblätter, Textmarker. Nur eine Person war jetzt am Hauptschalter, eine Frau mit kurzen Haaren und viel zu langen Ohrringen. Sie nahm einen Stapel Bücher entgegen, den ein Mann ihr gerade hinschob.
    Ich sah einen blonden Haarschopf, einen massigen Körper, ein marineblaues Sweatshirt und einen selbstbewussten Gang. Das war er.
    Mir wurde schwindelig, ich duckte mich hinter die Regale, und mein Herz klopfte wie wild. Das Gefühl der Benommenheit verschwand nicht, dann wurde es dunkel, und der Raum begann zu schlingern. Ich spürte noch nicht einmal den Fußboden.
    Kurz darauf muss ich die Augen wieder geöffnet haben. Ich sah das Gesicht der Bibliothekarin und anderer Leute über mir. Schnell versuchte ich aufzustehen, doch in meinem Kopf drehte sich alles.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, es ist alles in Ordnung. Lassen Sie sich noch einen Moment Zeit«, sagte ein blonder Student, der viel zu jung wirkte für den langen Bart, den er trug.
    »Soll ich einen Krankenwagen rufen?«, fragte die Bibliothekarin. »Ich fürchte, um diese Zeit sind keine Ersthelfer mehr im Dienst, und ich weiß nicht …«
    »Es geht mir gut, wirklich. Tut mir leid. Ich bin nur kurz ohn mächtig geworden.« Ich versuchte aufzustehen. Der junge Mann half mir dabei. Sie stellten mir einen Stuhl hin, und ich ließ mich dankbar darauf fallen.
    »Lassen Sie Ihren Kopf nach vorn hängen, so ist es gut.«
    Ich versuchte, so gut es ging den Blonden von vorhin ausfindig zu machen, bevor der Student seine Hand in meinen Nacken legte und meinen Kopf nach vorne und nach unten drückte. Doch er war spurlos verschwunden.
    »Haben Sie heute schon etwas gegessen?«, fragte der Student.
    »Sind Sie Arzt?«, fragte die Bibliothekarin.
    »Ich bin Rettungsschwimmer und kenne mich mit Erster Hilfe aus«, sagte er. »Sie ist nur ohnmächtig geworden, mehr nicht. In ein paar Minuten geht es ihr besser … Ich habe ein wenig Schokolade in meinem Rucksack«, sagte er zu mir. »Möchten Sie was?«
    Die Bibliothekarin wollte etwas sagen, das vermutlich mit dem Essverbot in der Bücherei zu tun hatte.
    »Danke.« Ich hob meinen Kopf. »Es geht schon. Es geht mir schon besser.«
    Sie sah die Schlange, die sich vor dem Schalter gebildet hatte, eilte davon und ließ mich mit dem Studenten zurück. Er hatte strubbeliges rotblondes Haar, das irgendwie an einen Afrolook erinnerte, und einen dichten Vollbart, der aussah, als könne er genügend Essbares verbergen, um eine vierköpfige Familie zu ernähren. »Ich bin Joe«, sagte er fröhlich und reichte mir die Hand. Er war neben meinem Stuhl, der sinnigerweise mitten in der Psychologieabteilung stand, in die Hocke gegangen.
    »Cathy«, sagte ich und erwiderte seinen Händedruck. »Danke, Joe. Tut mir leid, dass ich so einen Rummel veranstaltet und Sie beim Lernen gestört habe.«
    »Ist schon okay, ich wäre sowieso fast eingeschlafen.«
    Ich stand auf. Er verharrte neben mir, als befürchtete er, ich könnte wieder umkippen. »Alles okay?«
    »Ja«, sagte ich. »Danke, alles in Ordnung.« Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Jetzt sehen Sie schon wieder viel besser aus. Sie haben einen Höllenlärm gemacht, als Sie umgekippt sind.«
    Ich sah ihn an und nickte. »Na ja, ich sollte jetzt lieber gehen.«
    »Klar, wir sehen uns. Passen Sie auf sich auf.«
    »Sie auch. Tschüs. Danke noch mal.«
    Ich hastete aus der Bibliothek und lächelte dabei kurz der Frau am Schalter zu, als ich an ihr vorbeilief.
    An der frischen Luft ging es mir gleich besser. Ich wusste, dass der Mann, den ich gesehen hatte, nicht der gewesen sein konnte, für den ich ihn gehalten hatte. Er hatte die falsche Statur, und auch die Haarfarbe stimmte nicht. Der hier war blond gefärbt, während der andere naturblond gewesen war.
    Ich sah ihn überall und zu jeder Zeit. Ich wusste, dass er es nicht sein konnte, dass er Hunderte von Meilen entfernt im Gefängnis saß. Doch er verfolgt mich immer noch, taucht regelmäßig auf und erinnert mich daran, dass ich ihn wohl niemals loswerde. Wie kann ich ihn auch loswerden, wenn er nach wie vor in meinem Kopf sitzt?
    Auf meinem Weg nach Hause, wo ich alles genau kontrollieren würde, holte ich mein Handy hervor und schickte Stuart eine Nachricht.

    Hallo, danke für das ganze Zeug über Zwangsstörungen. Hoffe, du arbeitest nicht zu viel. C.
    Ein kurzer Moment verstrich, und ich wollte gerade in die

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