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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haynes Elizabeth
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Ich bin gleich wieder da.«
    Ich sah, wie er eilig zu den Toiletten ging. Wen hatte er gesehen? Eine andere Frau? Entgegen seiner Anweisung drehte ich mich um, sodass ich den Speisesaal überblicken konnte, und wartete, dass er wieder auftauchte. Die Toilettentür schwang auf, doch heraus kam nicht Lee. Stattdessen traten zwei Männer durch die Tür. Der erste trug einen Anzug und hatte einen kleinen Rucksack über die Schulter gehängt. Der zweite, etwas ältere Mann war lässig gekleidet, trug eine schwarze Lederjacke und Jeans. Sie lachten über irgendwas. Ich ging davon aus, dass sie sich ins Restaurant setzen würden, stattdessen kamen sie direkt auf mich zu. Ich schnellte herum und widmete mich wieder meiner Speisekarte. Sie gingen zur Eingangstür des Pubs und schüttelten einander die Hände. Der Mann in Jeans verschwand durch die Tür hinaus auf den Parkplatz.
    Kurz darauf tauchte Lee wieder auf und sprach mit jemandem übers Handy. Erneut nahm er gegenüber von mir Platz. »Ja, okay. Wir treffen uns draußen«, sagte er, klappte das Handy zu und steckte es in seine Tasche.
    »Lee, was geht hier vor?«
    »Tut mir leid«, sagte er. »Wir müssen rausgehen und kurz im Auto warten.«
    »Was?«
    »Ich muss mich mit jemandem treffen. Wir können nicht hier drinnen warten.«
    »Du machst wohl Witze!«
    Er beugte sich zu mir und drückte mir den Autoschlüssel in die Hand. »Halt’s Maul und setz dich ins Auto. Ich komme gleich nach.«
    Ich stampfte aufgebracht zum Wagen und knallte die Tür hinter mir zu, auch wenn niemand da war, der diesen Wutausbruch mitbekam. Ich öffnete das Handschuhfach und hoffte, irgendetwas darin zu finden, das mir eine Erklärung gab, doch es war leer. Vollkommen leer.
    Kurz darauf sah ich, wie der Seiteneingang des Pubs geöffnet wurde und Lee auf den Wagen zukam. Er riss die Tür auf und brachte eisige Nachtluft mit herein.
    Ich sah ihn gespannt an.
    »Was für ein beschissener Pub!«, sagte er vergnügt. »Wir sollten woanders hinfahren.«
    »Wie bitte?«
    Er presste seine Finger gegen die Schläfen und schloss die Augen, als würde ich ihm Kopfschmerzen bereiten.
    »Okay, ich verrate dir, was gleich passieren wird«, sagte er. »In ein paar Minuten werden hier weitere Autos aufkreuzen. Ich werde mich mit den Kerlen, die da drinsitzen, treffen und ihnen erklären, was sich hier gerade abgespielt hat. Wenn wir Glück haben, können wir uns anschließend einen anderen Pub suchen und etwas zu Abend essen.«
    »Und wenn wir kein Glück haben?«
    »Dann muss ich ihnen helfen. Du musst im Wagen bleiben und deinen Kopf unten halten – und du darfst keinerlei Laut von dir geben.«
    »Wirst du mir irgendwann sagen, was hier verdammt noch mal vor sich geht?«
    »Wenn alles vorbei ist, versprochen.«
    Er beugte sich zu mir und küsste mich in der Dunkelheit. Zuerst hielt ich ihm nur meine Wange hin, doch er drehte mich herum, fand meinen Mund, fuhr mit der anderen Hand unter meine Jacke und zog an meiner Bluse.
    Der Wagen parkte rückwärts neben uns ein. Ich konnte drei Gestalten darin erkennen, obwohl es eigentlich zu dunkel war, um sie richtig sehen zu können. »So«, sagte Lee ruhig. »Du bleibst hier, okay? Nicht aussteigen, verstanden?«
    Ich nickte. Er stieg aus und setzte sich auf den Rücksitz des anderen Autos. Die Innenbeleuchtung ging nicht an, als die Tür geöffnet wurde. Ich beobachtete die Gestalten im Auto, konnte sie aber nicht richtig erkennen. Sie schienen über irgendwas zu diskutieren, doch ich konnte nichts hören. Ein paar Minuten später öffneten die vier die Wagentüren und stiegen aus. Lee lächelte mich an und zwinkerte mir zu. Ich war nicht in der Stimmung, sein Lächeln zu erwidern. Sie betraten alle durch den Seiteneingang den Pub und sahen aus wie Kumpel, die auf ein Bier gehen.
    Im Auto war es kalt. Ich überlegte, den Motor anzulassen, damit es ein wenig wärmer würde oder ich vielleicht Radio hören könnte. Einen Augenblick überlegte ich sogar, nach Hause zu fahren und ihn mit seinen Kumpels allein zu lassen. Es ging mir weniger darum, dass unser romantisches Abendessen so unsanft beendet worden war, sondern mich störte vor allem, wie er mir Befehle zuschnauzte. Ich bereitete mich innerlich auf die Standpauke vor, die ich ihm erteilen würde, wenn das hier – was immer es auch war – endlich ein Ende hatte.
    Der Seiteneingang wurde aufgerissen, und dann ging es richtig los.
    Ich lehnte mich vor, um besser sehen zu können, und fuhr zurück, als ich

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