Wolf Diaries - Erlegen: Wolf Diaries 3 (German Edition)
dass ihr eigenes Gesicht exakt dasselbe Gefühl widerspiegelte. Sie konnte die Prügel schon beinahe schmecken, die sie ihr verpassen wollte. Sie konnte praktisch fühlen, wie Haut und Knochen nachgaben, wenn sie auf sie losging.
»Was hast du jetzt vor?«, flüsterte Angie. »So nahe, und doch kommst du nicht an mich ran.«
Die Frau machte noch einen Schritt auf sie zu, und Angie glaubte bereits, sie hätte die dämliche Schlampe zu einem Kampf provoziert. Aber zu Angies unendlicher Überraschung stellte sich Kisa vor sie und entblößte ihre Tiger-Reißzähne. Sie öffnete weit den Mund, und ein Tigergebrüll schallte durch den Laden.
Angie schaute zu Sahara hinüber, die genauso überrascht die Achseln zuckte.
Kisa packte die Frau an der Kehle, riss sie zu sich heran und warf sie. Die Hyäne flog über mehrere Kleiderständer und in eine Gruppe anderer Hyänen hinein. Umgerissene Kleiderständer, zerbrochenes Glas, beschädigte Kleider – Angie zuckte zusammen. Das wird teuer .
Die Hyänen hoben Angies Herausforderin auf, hielten nicht einmal inne, um die Glasscherben von ihr abzuklopfen, sondern strebten eilig auf die Rolltreppe zu, während Kisa zu Angie zurückkam. »Ich glaube, ich kaufe mir das blaue Kleid, das ich anprobiert habe.«
»Tu das, Kisa. Es sieht wirklich gut an dir aus.«
Die Tigerin ging, und Angie warf Sahara einen Blick zu. »Okay. Sie ist ein bisschen gruslig.«
»Ein bisschen?«
Nik stand mit seinen Brüdern auf der Hauptstraße. »Wann habt ihr sie zum ersten Mal gesehen?«
»Erst heute.«
Männliche Hyänen. Schwache, unterwürfige Bastarde. Wahrscheinlich aus einem der Raleigh-Klans.
Nik sah, wie sie die Straße entlangschlichen und versuchten, nicht aufzufallen. Aber jeder Gestaltwandler der Stadt sah sie vorbeigehen und roch, dass sie nicht hierhergehörten. Hyänen lebten nicht so weit von einer Großstadt entfernt. Was eigentlich nicht besonders überraschte. Sie legten sich fröhlich mit jeweils einer anderen Rasse an, was in einer Stadt wie New York oder San Francisco nicht schwer war. Aber zwei, drei, sechs Rassen, die es schafften, in einer kleinen Stadt mitten im Nirgendwo zusammenzuleben, gab es nicht. Also blieben Hyänen in der Nähe der großen Städte, wo sie sich sicherer fühlten und mehr Schaden anrichten konnten, und machten normalerweise einen großen Bogen um die kleinen Städte voller Gestaltwandler.
»Was sollen wir tun?«, fragte Alek.
»Tut, wofür der Süden berühmt ist. Jagt sie aus der Stadt.«
Seine Brüder grinsten.
Kapitel 13
Nik riss seine Haustür auf. »Angie?«
»Küche.«
Er erstarrte. Küche?
Nik ging beklommen darauf zu, aber als er sich näherte, roch er Essen. Und es roch wirklich gut.
Er fand Angie am Küchentisch sitzend, die Füße auf die massive Holzplatte gelegt. Die neueste Ausgabe des Mademoiselle Magazine , wie er annahm, lag offen in ihrem Schoß. Die Erleichterung, die er verspürte, sie in Sicherheit zu wissen, stieß ihn beinahe wieder rückwärts zur Tür hinaus. Als seine Brüder ihn auf die Hyänen in der Stadt hingewiesen hatten, hatte er sofort das Schlimmste befürchtet. Und Wölfinnen und Löwinnen vor dem Fallons Department Store herumhängen zu sehen, verwirrte ihn einfach.
»Wonach riecht es hier?« Ihm gefiel, dass er nicht jedes Gespräch mit den üblichen Artigkeiten beginnen musste. Um genau zu sein, hatte er langsam das Gefühl, dass Angie Artigkeiten hasste.
»Meine Killer-Spaghetti mit Fleischsoße.«
»Du kannst kochen?«
Sie warf ihm einen bösen Blick zu. »Ja, ich kann kochen. Ich entscheide mich oft dagegen, aber ich kann kochen.«
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Und warum hast du entschieden, für mich zu kochen?«
»Du weißt schon, als Dankeschön für deine wunderbare Gastfreund …«
»Angie.«
»Schon gut, schon gut!« Wow, dafür hatte er nicht viel an den Daumenschrauben drehen müssen. »Ich war mit deinen Schwestern in der Stadt, und es gab dieses kleine Problem mit ein paar Hyänen und Kisa. Dann einen Kampf zwischen den Löwen und Bären, und dann haben die Geparde die Wölfe angepisst … na ja, jedenfalls wird Fallons dir ungefähr zwanzigtausend auf dein Kundenkonto setzen.«
Nik zwang sich, nicht zu lächeln. »Du kostest mich zwanzigtausend, und ich bekomme nichts weiter als deine lausigen Spaghetti?«
Er duckte sich gerade noch rechtzeitig unter der Zeitschrift weg. »Meine Spaghetti sind nicht lausig.« Sie schwang die Füße vom Tisch und
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